Dieser Schock weckt beim DFB Erinnerungen.
Die Folgen des Werner-Schocks
Timo Werner fällt für die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar aus. Das vermeldete RB Leipzig am Donnerstag in einer Mitteilung in den sozialen Medien. Der Stürmer der Sachsen verletzte sich beim 4:0-Sieg gegen Shaktar Donezk und zog sich einen Riss des Syndesmosebandes zu. Der 26-Jährige fällt damit bis mindestens zum Jahresende aus und muss auf seine Teilnahme an der WM in Katar verzichten.
Damit wird der Star unfreiwillig Nachfolger von Michael Ballack und Marco Reus. Die beiden Stars hatten zwei Weltmeisterschaften mit der gleichen Verletzung verpasst. Immerhin: Ohne Ballack ging es 2010 bis zu Platz drei, ohne Reus 2014 bis zum Titel. (NEWS: Alles Wichtige zur WM)
Werner folgt auf Ballack und Reus
„Sehr bitter“ sei das WM-Aus, schrieb der Stürmer bei Instagram: „Ich werde die nächsten Wochen ausfallen, leider auch die WM verpassen und RB Leipzig und das DFB-Team vom Sofa unterstützen müssen. Danke für eure zahlreichen Genesungswünsche!“
Der Ausfall des 26-Jährigen reißt beim DFB eine große Lücke. Obwohl nie ganz unumstritten, war Werner im deutschen Sturm die meiste Zeit gesetzt.
Ein Blick in die Statistiken zeigt: Werner, bei den Fans in Deutschland immer wieder als Chancentod verschrien, war in der (noch kurzen) Amtszeit von Flick der gefährlichste Spieler. (DATEN: Spielplan und Ergebnisse der WM)
Kein anderer DFB-Spieler erzielte in den 15 Partien mehr Treffer als der frühere Chelsea-Stürmer (8). Keiner schoss so oft auf das Tor (33 Mal), und niemand war so oft im Strafraum am Ball (89).
Dazu spielte Werner die zweitmeisten Minuten und gab die drittmeisten Vorlagen. Das zeigt: Der Leipziger ist einer der wichtigsten Spieler des Bundestrainers.
Wie soll es also nun ohne den pfeilschnellen Stürmer weitergehen?
Fest steht: Flick muss auf Stürmersuche gehen. Denn nur Lukas Nmecha ist von den in den vergangenen Monaten eingeladenen Spielern als gelernter Stürmer geblieben. Doch der Wolfsburger spielt eher eine schwache Saison und hat sich kaum empfohlen.
Werner-Aus: Rückt Füllkrug nach?
Kai Havertz agierte deshalb oft als falsche Neun, wenn Werner nicht spielte. Auch Thomas Müller wäre eine Option. (DATEN: Gruppen und Tabellen der WM)
Die Chancen, dass Bremen-Torjäger Niclas Füllkrug mit nach Katar fahren wird, steigen daher beträchtlich.
Zudem dürfen sich auf Youssoufa Moukoko (BVB) und Jonathan Burkardt (Mainz) Hoffnungen machen. Beide tauchen auf der 55-Mann-Liste auf, die bereits bei der FIFA eingereicht wurde. Ob auch dieser auch Kevin Volland (Monaco), der mit einem Dreierpack in der Europa League für Aufsehen sorgte, steht?
Moukoko hätte nach SPORT1-Informationen bei Flick die Nase vorn im Duell mit Burkardt, obwohl sich Flick bereits mehrere Partien vom Mainzer live im Stadion angesehen hat.
Flick: „Diese Nachricht ist ganz bitter“
Während seine Kollegen um den WM-Pokal kämpfen, wird Werner nichts anderes übrig bleiben, als die Wüsten-WM am Fernseher zu verfolgen.
Auch Bundestrainer Hansi Flick reagierte auf die Nachricht und hatte mit dem Stürmer bereits Kontakt.
„Diese Nachricht ist ganz bitter. Für Timo persönlich tut es mir sehr leid, weil er die WM verpasst, die er unbedingt spielen wollte. Aber vor allem für das Team ist Timos Ausfall ein herber Verlust. Wir wünschen ihm jetzt alle, dass er schnell wieder fit wird“, bedauerte der Coach.
Für die DFB-Elf bleibt zu hoffen, dass auch der dritte Syndesmose-Ausfall gut weggesteckt wird.