Nach Mitchell Langerak hat es nun den nächsten ehemaligen Bundesliga-Keeper erwischt, der überraschenderweise nicht mit zur WM fährt.
WM-Aus für Ex-Bundesliga-Keeper
Torhüter Zack Steffen vom FC Middlesbrough wurde von US-Nationaltrainer Gregg Berhalter nicht für die anstehende Weltmeisterschaft in Katar berufen. Berhalter bezeichnete den Verzicht auf den Ex-Keeper von Fortuna Düsseldorf als „herzzerreißend“.
Steffen galt eigentlich als sicherer Kandidat für das Nationalteam, nachdem er im Vorfeld der WM regelmäßig für die Soccer Boys aufgelaufen ist und sich bei der WM-Qualifikation mit Matt Turner vom FC Arsenal um den Posten als Nummer Eins gestritten hatte. Als Ersatzkeeper wurden ihm Ethan Horvarth von Luton Town und Sean Johnson vom New York City FC vorgezogen.
Bisher stand Steffen 29-mal zwischen den Pfosten der US-Nationalmannschaft. Somit kommt der Verzicht auf den 27-Jährigen äußerst überraschend, da er auch aufgrund seiner Vergangenheit mit Berhalter als Favorit für das Tor galt. (NEWS: Alles Wichtige zur WM).
„Es hat mir das Herz gebrochen“
Steffen und Berhalter arbeiteten bereits von 2016 bis 2018 beim MLS-Klub Columbus Crew zusammen, ehe der Torwart nach Europa zu Manchester City wechselte.
„Ich und Zach kennen uns schon lange, und Zach war schon oft für mich da“, sagte Berhalter auf der Pressekonferenz am Mittwoch nach der Bekanntgabe des Kaders. „Es hat mir das Herz gebrochen, ihm zu sagen, dass er nicht Teil des WM-Teams sein wird.“
„Aber das sind Entscheidungen, die wir als Stab getroffen haben, und jetzt geht es darum, wen wir im Camp haben und wie wir erfolgreich sein werden.“
An Steffens vergangenen Leistungen habe es jedenfalls nicht gelegen. „Ich denke, es geht mehr darum, wen wir haben und wie wohl wir uns mit den Spielern in dem Kader fühlen. Wir haben uns mit (Turner, Horvath und Johnson, Anm. d. Red.) sehr wohl gefühlt, und das ist die Richtung, die wir eingeschlagen haben.“
Siebatcheu verliert Stürmerduell
Neben Steffens Nichtberücksichtigung gab es auch einen Verzicht von weiteren bekannten Namen aus der Bundesliga. Für den Sturm entschied sich Berhalter für Jesus Ferreira vom FC Dallas, den Ex-Bremer Josh Sargent von Norwich City und Hajo Wright von Antalyaspor. Union Berlins Neuzugang Jordan Siebatcheu und Augsburg-Leihgabe Ricardo Pepi fehlen im WM-Kader. (DATEN: Gruppen und Tabellen der WM).
Siebatcheu spielt nach seinem Wechsel zu den Berlinern von Young Boys Bern eine gute Saison. In 13 Bundesliga-Partien kam der 26-Jährige auf drei Tore und insgesamt sechs Scorerpunkte. Zu wenig für Berhalter, der sich im direkten Duell zwischen Siebatcheu und Wright für den Antalyaspor-Stürmer entschied.
„In diesem speziellen Fall hatten wir das Gefühl, dass Haji (Wright, Anm. d. Red.) in einer großartigen Torjägerform ist“, begründete der US-Coach seine Entscheidung und betonte, dass sich Wright seit Mitte September mehr in der Vordergrund gespielt habe.
Pepi fehlt die Körperlichkeit
Pepis Verzicht erklärte er damit, dass der 19-Jährige zwar beim FC Groningen überzeuge (fünf Tore in acht Spielen), ihm jedoch die Körperlichkeit von Sargent fehle. Das liege vor allem an der niederländischen Liga: „Sie ist nicht so körperbetont wie die Premier League oder die Championship.“
Dabei spielt auch Sargents Erfahrung mit dem englischen Fußball eine Rolle. „Wir waren der Meinung, dass es wertvoll war, dass Josh in diesem Wettbewerb spielte, aus dem zwei unserer drei Gegner kommen“, fügte Berhalter hinzu. Die USA treffen in der Gruppenphase auf England, Wales und den Iran, wobei vor allem gegen die Waliser und Engländer Körperlichkeit gefragt sein wird.
Auch der Ex-Wolfsburger John-Anthony Brooks sowie das Ex-Bayern-Talent Chris Richards und Bayern-Leihgabe Malik Tillman fehlen im US-Aufgebot für die WM.
Die USA beginnen die Gruppenphase ihrer ersten Weltmeisterschaft seit 2014 am 21. November gegen Wales. (DATEN: Spielplan und Ergebnisse der WM).