Alphonso Davies startet in diesem Winter zum ersten Mal mit der kanadischen Nationalmannschaft in eine Weltmeisterschaft. Mit Marokko, Kroatien und Belgien stehen für die Kanadier bereits in der Gruppenphase schwierige Gegner an. (DATEN: Gruppen und Tabellen der WM)
WM 2022: Die Gruppe F in der Analyse
Wie die großen Stars und Trainer der unterschiedlichen Länder heißen, in welcher Formation sie auftreten und weitere spannende Fakten erfahren Sie hier im SPORT1-Überblick!
Die Marokkaner sind definitiv kein Dauergast bei Weltmeisterschaften. Vor der WM 2018 in Russland qualifizierten sie sich lediglich für die WM 1986. Damals war für Marokko im Achtelfinale Schluss, bei der WM 2018 sogar bereits in der Vorrunde. Dieses Jahr steht aber deutlich mehr Qualität auf dem Platz, weswegen die Marokkaner nicht unterschätzt werden dürfen.
Der Nationaltrainer Walid Regragui, der drei Monate vor WM Start eingestellt wurde, verzichtet dabei nicht wie sein Vorgänger auf die Top-Stars Hakim Ziyech (FC Chelsea) und Noussair Mazraoui (FC Bayern). Seine bevorzugte Formation ist das 4-3-3, das auf einigen Positionen stark besetzt sein wird.
Neben Mazraoui stehen mit Achraf Hakimi (Paris Saint-Germain) und Nayef Aguerd (West Ham United) weitere zwei starke Verteidiger im Kader. Aguerd bildet hierbei in der Innenverteidigung mit Romain Saïss (Besiktas JK) ein sehr gutes und erfahrenes Duo. Im Sturm wird es besonders auf Youssef En-Nesyri ankommen. Der 25-jährige vom FC Sevilla ist zwar außer Form, geht aber aufgrund seiner Qualität und Körpergröße als Zielspieler für Marokko auf Torejagd.
Auf einige Einsätze unter Neu-Trainer Regragui können sich die Talente Marokkos freuen. Besonders hervorzuheben sind dabei Abde Ezzalzouli vom CA Osasuna, ausgeliehen vom FC Barcelona, Bilal El Khannous vom belgischen Spitzenreiter KRC Genk und Azzedine Ounahi, Stammspieler in der ersten französischen Liga bei Angers SCO.
Die Kroaten sind nach dem sehr überraschenden Finaleinzug bei der WM 2018 in Russland und überzeugenden Ergebnissen in der Nations League definitiv als einer der Gruppenfavoriten zu betrachten.
Die Mannschaft von Zlatko Dalić hat in den letzten Jahren keinen großen Wandel vollzogen, hatte es aber auch nicht nötig. Das Mittelfeld-Trio - bestehend aus Luka Modrić (Real Madrid), Mateo Kovačić (FC Chelsea) und Marcelo Brozović (Inter Mailand) - performt sowohl auf Vereinsebene als auch in der Nationalmannschaft weiterhin auf sehr hohem Niveau.
Mit Ivan Perišić (Tottenham Hotspur) und Andrej Kramarić (TSG Hoffenheim) sind zwei weitere erfahrenere Spieler zu finden. In der Innenverteidigung sind aber definitiv neue Gesichter zu sehen. Josip Šutalo, der Stammspieler von Dinamo Zagreb und Josko Gvardiol von RB Leipzig werden mit dem erfahrenen Dejan Lovren von Zenit St. Petersburg um die zwei Plätze in der Innenverteidigung kämpfen.
Eine Schwachstelle der Kroaten ist definitiv das rechte Mittelfeld. Ein Pendant zu Perišić ist auf der rechten Seite nicht zu finden. Daher werden hier Nikola Vlašić vom FC Turin oder Lovro Majer (Stade Rennes) aushelfen müssen. Eine Ideallösung ist es aber nicht. (DATEN: Spielplan und Ergebnisse der WM)
Die Kanadier um Bayern-Star Alphonso Davies werden nach 1986 erst zum zweiten Mal an einer Weltmeisterschaft teilnehmen, im Jahr 2026 mit den USA und Mexiko sogar Mit-Gastgeberland sein.
Der Trainer ist John Herdman und gehört sicherlich unter die Kategorie „unüblicher Trainertyp“. In den letzten sechs Spielen ließ er die Kanadier gleich in sechs unterschiedlichen Formationen auflaufen.
Ganz gleich wie die Formation aussieht, einige Spieler werden sicher gesetzt sein. Neben Alphonso Davies verfügt Kanada noch dazu über ein sehr großes Stürmertalent vom OSC Lille. Jonathan David ist erst 22 Jahre alt und kann dabei in 15 Liga-Spielen bereits 12 Torbeteiligungen vorweisen. (NEWS: Zwei Superstars für Kanada)
Neben den jüngeren Spielern besteht der kanadische Kader auch aus sehr erfahrenen Spielern. Kapitän Atiba Hutchinson (Besiktas JK) ist bereits 39 Jahre alt und Stammtorhüter Milan Borjan (Roter Stern Belgrad) und Innenverteidiger Steven Vitória (GD Chaves) sind beide 35 Jahre alt.
Der goldenen Generation der roten Teufel geht langsam die Zeit aus. Trotz der hohen Qualität im Kader konnten die Belgier in den letzten Jahren keinen Titel einfahren. 2014 schied man im Viertelfinale aus, 2018 immerhin im Halbfinale.
Diese mit Top-Stars angereicherte Generation wird in Katar wohl die letzte Chance auf einen großen Titel haben. Seit 2016 werden die Belgier dabei vom Spanier Roberto Martínez angeführt. Dieser lässt immer in einem 3-4-2-1 spielen, aufgrund der Offensiv-Stars allzu verständlich. (NEWS: Alles Wichtige zur WM)
In der Innenverteidigung ist das altgediente Ex-Tottenham-Duo - bestehend aus Jan Vertonghen (RSC Anderlecht) und Toby Alderweireld (Royal Antwerpen) - immer noch gesetzt. Neben ihnen wird wohl der junge Zeno Debast (RSC Anderlecht) auflaufen. Im Mittelfeld wird Youri Tielemans (Leicester City) nach langjährigem Talent-Status seine Klasse bei einem großen Turnier präsentieren wollen. Die Doppel-Zehn wird aus Top-Star Kevin de Bruyne (Manchester City) und Kapitän Eden Hazard (Real Madrid) bestehen. Letzterer sucht in dieser Saison nach zahlreichen Verletzungen vergeblich nach Konstanz, auch die Einsatzzeiten im Verein sind bislang sehr gering. Im Sturm wird in der Gruppenphase vorerst Michy Batshuayi (Fenerbahçe Istanbul) auflaufen. Der Ex-BVB-Star ersetzt den noch verletzten Romelu Lukaku (Inter Mailand), der trotzdem nominiert wurde und den Belgiern in der k.o.-Phase zur Verfügung stehen wird.