Am 20. November beginnt die Weltmeisterschaft 2022 mit dem Eröffnungsspiel in der Gruppe A zwischen Katar und Ecuador. (NEWS: Der komplette Spielplan im Überblick)
WM 2022: Die Gruppe A in der Analyse
Wie die großen Stars und Trainer der unterschiedlichen Länder heißen, in welcher Formation sie auftreten und weitere spannende Fakten erfahren Sie hier im SPORT1-Überblick!
Die Nation, über die momentan wohl am meisten gesprochen wird.
Katar hat sich für die letzten Weltmeisterschaften nie qualifizieren können, auch im Asien-Cup spielten sie nie eine wichtige Rolle.
Das zumindest vor dem Jahr 2010. Denn nachdem bekannt wurde, dass Katar das Austragungsland der WM 2022 wird, wurden sämtliche Schritte eingeleitet, um die Mannschaft auf ein höheres Niveau zu bringen. Der Fokus wurde dabei auf die Jugendarbeit über die Aspire Akademie sowie über die Einbürgerung von Spielern gelegt. Seit 2017 ist außerdem der spanische Fußballlehrer Félix Sánchez Bas - ehemaliger Jugendtrainer vom FC Barcelona - als Trainer der katarischen Nationalmannschaft im Amt. Dieser trainierte davor bereits die Aspire Akademie.
Und das mit Erfolg: 2019 gewann man spektakulär den Asien-Cup, nachdem man im Finale den deutschen Gruppengegner Japan mit 3:1 ausschaltete.
Besonders hervorzuheben sind dabei zwei Stars: Zum einen Akram Afif, der mit einem Marktwert von 4 Millionen Euro der wertvollste Spieler im Kader ist. Er stammt aus der Aspire Akademie und spielte unter anderem bereits in der Jugend vom FC Sevilla und beim FC Villarreal.
Zum anderen Almoez Ali, den eingebürgerten Stürmerstar aus dem Sudan. Er ist mit 39 Toren in 82 Spielen der Rekordtorschütze von Katar.
Die Mannschaft von Félix Sánchez spielt üblicherweise in einer 5-3-2 Formation mit den zwei großen Stars als Doppelspitze.
Ecuador hat definitiv eine Mannschaft, die dieses Jahr nicht unterschätzt werden sollte. (NEWS: Ecuador als WM-Starter bestätigt!)
In der WM-Qualifikation schaltete man große Nationen wie Kolumbien und Chile aus, holte außerdem gegen Argentinien und Brasilien jeweils einen Punkt.
Nach dem Verpassen der Weltmeisterschaft 2018 in Russland, ist Ecuador nach 2002, 2006 und 2014 wieder bei einer WM vertreten. (DATEN: Gruppen und Tabellen der WM)
Bei der WM 2006 spielte Ecuador in einer Gruppe mit dem Gastgeberland Deutschland, verlor mit 0:3, qualifizierte sich am Ende dennoch für die Endrunde. Im Achtelfinale scheiterte man schließlich an England. Bei der WM 2014 schied man bereits in der Gruppenphase aus.
Dieses Jahr soll wieder am Erfolg bei der WM 2006 angeknüpft werden. Mit dem argentinischen Trainer Gustavo Alfaro steht ein erfahrener Trainer an der Seitenlinie, der zuvor unter anderem den argentinischen Verein Boca Juniors trainierte. Er präferiert die 4-3-3-Formation.
Und auch unter den Spielern sind einige bekannte Namen zu finden. Mit Piero Hincapié (Bayer Leverkusen) und Carlos Gruezo (FC Augsburg) sind zwei Bundesliga-Stars im Kader. Mit dem Linksverteidiger Pervis Estupiñán ist außerdem ein Spieler aus der Premier League mit dabei. In der letztjährigen Champions League schlug er mit dem FC Villarreal den FC Bayern und Juventus Turin und unterschrieb in diesem Sommer dann bei Brighton & Hove Albion.
Zwei Spieler, die aus der SPORT1-Analyse besonders hervorzuheben sind, heißen Moisés Caicedo und Enner Valencia.
Moisés Caicedo ist 21 Jahre alt und spielt auch bei Brighton & Hove Albion in der Premier League. Dort ist er im defensiven Mittelfeld gesetzt und bleibt durch seine spektakuläre Leistung am ersten Spieltag gegen Manchester United im Old Trafford besonders in Erinnerung. Gegen Leicester City gelang ihm außerdem auch sein erstes Saisontor.
Enner Valencia ist besonders aufgrund seiner derzeitigen Form einer der wichtigsten Spieler Ecuadors: Der 33-jährige Stürmerstar von Fenerbahce Istanbul konnte in elf Spielen bereits zwölf Tore schießen und vier weitere auflegen. Damit hat er einen wichtigen Anteil daran, dass Fenerbahce Istanbul momentan mit fünf Punkten Vorsprung die Süper Lig anführt.
Senegal ist trotz dem Ausfall von Sadio Mané auf jeden Fall einer der Favoriten dieser Gruppe.
Aufgrund großer internationaler Stars wie Kalidou Koulibaly, Édouard Mendy (beide FC Chelsea) oder auch Abdou Diallo (RB Leipzig), ist das Weiterkommen für Senegal auf jeden Fall Pflicht. (NEWS: Alles Wichtige zur WM)
Der Trainer heißt seit 2015 Aliou Cissé, spielt gewöhnlich in einem 4-3-3 und kann dabei besonders auf die Geschwindigkeit auf den Flügeln zählen.
Bei der WM 2018 in Russland scheiterte Senegal bereits in der Gruppenphase, konnte sich jedoch durch den Afrika-Cup-Sieg 2022 im Elfmeterschießen gegen Ägypten wieder zurückmelden und durch einen weiteren Sieg im Elfmeterschießen gegen Ägypten die Qualifikation für die WM 2022 perfekt machen.
Neben den bereits erwähnten Stars, ist auch Ismaila Sarr besonders hervorzuheben. Der 24-jährige Flügelspieler spielt seit 2019 beim FC Watford in der Premier League und konnte in dieser Saison bereits durch neun Torbeteiligungen in 16 Spielen überzeugen.
Viel internationale Erfahrung kann außerdem Idrissa Gueye vorweisen. Der 33-jährige spielte letzte Saison noch beim französischen Serienmeister Paris Saint-Germain und wechselte in diesem Sommer zum FC Everton. Seit 2011 spielt der Mittelfeldspieler in der Nationalmannschaft und absolvierte seitdem 94 Spiele für Senegal.
Zum Schluss kommt der wohl größte Favorit dieser Gruppe.
Die Niederlande ist nach dem Verpassen der WM 2018 in Russland wieder dabei. In der Qualifikation verlor man lediglich ein Spiel von zehn und qualifizierte sich somit direkt für die WM in Katar.
Der Trainer ist Louis van Gaal, ein alter Bekannter aus der Bundesliga. Er trainerte Oranje bereits bei der WM 2014 und wird sein Amt nach der WM dem Ex-Barca-Trainer Ronald Koeman übergeben. Sein bevorzugtes System ist das 3-4-3, das in fast allen Positionen auf internationale Stars zurückgreifen kann.
Ein großes Fragezeichen steht aber hinter der Torhüterposition. Dabei sorgte van Gaal für eine Überraschung: Mark Flekken, Nummer eins beim SC Freiburg, galt als sicherer WM-Fahrer, hat es aber nicht in den Kader geschafft. Das Dreier-Gespann bei Oranje bilden stattdessen Justin Bijlow (Feyenoord Rotterdam), Andries Noppert (SC Heerenveen) und Remko Pasveer (Ajax Amsterdam). Auch sonst wurde nicht jede Entscheidung van Gaals mit Verständnis unter den Fans aufgenommen.
Vor ihm wird eine bombastische Verteidigung auflaufen. Mit Kapitän Virgil van Dijk (FC Liverpool), Nathan Aké (Manchester City), Matthijs de Ligt (FC Bayern) und Jurriën Timber (Ajax Amsterdam) kommen gleich vier Weltklasse-Spieler für die drei Plätze in der Innenverteidigung in Frage. Am Ende wird sich auch hier Louis van Gaal entscheiden müssen. Zum einen spielt Matthijs de Ligt beim FC Bayern wieder auf Top-Niveau, zum anderen fällt Jurriën Timber besonders aufgrund seiner Beweglichkeit und dem hohen Tempo auf.
Das Mittelfeld ist durch Frenkie de Jong vom FC Barcelona ebenso sehr stark aufgestellt.
Im Sturm werden besonders zwei Spieler von großer Bedeutung sein: Memphis Depay und Cody Gakpo.
Cody Gakpo spielt bei der PSV Eindhoven die Saison seines Lebens. In 13 Spielen kann der erst 23-jährige bereits 21 Torbeteiligungen vorweisen, ist auch deswegen bereits auf der Liste aller Top-Klubs.
Memphis Depay wird im Sturm ebenso eine sehr wichtige Rolle spielen. Obwohl der Stürmer-Star vom FC Barcelona in dieser Saison aufgrund hartnäckiger Oberschenkelprobleme einige Spiele verpasste, leistet er für Oranje immer. In der WM-Qualifikation führt er mit 12 Toren und sieben Vorlagen in zehn Spielen die Top-Scorer-Liste der europäischen WM-Qualifikation an.