Das war eine klare Botschaft!
Die Goretzka-Wahrheit!
Leon Goretzka wurde nach dem 1:1 gegen Spanien, das die Hoffnungen auf das Erreichen des WM-Achtelfinals aufrechterhielt, deutlich und prangerte zuletzt fehlende Leidenschaft in der Mannschaft an. (Deutsche Spieler in der Einzelkritik)
„Was man gemerkt hat: Die Zweikämpfe wurden diesmal von uns abgefeiert, wir haben uns gegenseitig gepusht“, sagte der Bayern-Star. „Wenn David Raum hinten links einen abgegrätscht hat, dann war die Bank da, dann waren wir da.“
Goretzka hofft nun, „dass bei allen die Erkenntnis da ist, dass es nur so bei einer WM funktionieren kann - egal, was man für eine Qualität im Kader hat. Das muss die Erkenntnis sein vom heutigen Spiel!“ (Goretzkas Aussage lässt tief blicken)
Was genau steckt hinter Goretzkas Aussagen? Nach SPORT1-Informationen war der 27 Jahre alte Führungsspieler über den fehlenden Teamgeist im Auftaktspiel gegen Japan enttäuscht. Er und auch weitere Kollegen vermissten im ersten Match die Leidenschaft.
„Wenn man etwas macht, dann als Team“
Zu leichten Rissen innerhalb der Mannschaft war es, wie von SPORT1 berichtet, wegen einer Spielersitzung am Vorabend des Japan-Spiels anlässlich eines Protests gegen die FIFA gekommen.
„Als die Binde kurz vor dem Spiel aberkannt wurde, waren ein paar Spieler enttäuscht und frustriert und wollten etwas zeigen“, gab beispielswiese Ilkay Gündogan nach dem Spanien-Spiel bei The Athletic zu. „Wir haben in der Mannschaft diskutiert, und am Ende wurde entschieden, dass wir diese Geste gegen die FIFA machen. Wenn man etwas macht, dann als Team.“ (NEWS: Alles Wichtige zur WM)
Der Kapitän von Manchester City stellte allerdings auch klar, „dass die Politik jetzt beendet ist“. Ab jetzt solle es „nur noch um Fußball, feiern und genießen“ gehen. Das sei „das Wichtigste“, so Gündogan.
Er gehörte, wie auch Abwehr-Boss Antonio Rüdiger, zu der Fraktion, die ursprünglich eher kein Zeichen setzen und sich lieber auf den Fußball konzentrieren wollte.
Meinungsverschiedenheiten sind ausgeräumt
Diese Meinungsverschiedenheiten führten innerhalb der Mannschaft zu Spannungen und vertieften die Grüppchenbildungen. Offenbar wurde das jetzt aus dem Weg geräumt. (DATEN: Gruppen und Tabellen der WM)
„Wir haben viel über das Politische gesprochen“, gab auch Jonas Hofmann bei SPORT1 zu. „Irgendwann haben wir gesagt, dass wir uns auf unsere Arbeit fokussieren müssen. Deshalb sind wir hier. Wir haben alles akribisch aufgearbeitet und Dinge angesprochen, die nicht so gut liefen.“
In einer Spielersitzung vor dem Spanien-Spiel sei man ehrlich miteinander umgegangen, wie auch Co-Trainer Danny Röhl befand. Man habe gegen Spanien einen „großen Fortschritt“ gemacht und sowohl auf dem Platz als auch auf der Bank „gezeigt, dass wir eine Einheit sind“.
Müller warnt: Schweden-Moment ist 2018 verpufft
Gegen die ballbesitzstarken Spanier zeigte das DFB-Team eine couragierte Leistung, die Spieler kämpften aufopferungsvoll füreinander. Allen voran Goretzka ging als physisch robuster Akteur voran, bereitete Sergio Busquets und Co. einen unangenehmen Abend (SPORT1-Note: 2,5).
Was ihn und einige Teamkollegen zudem stört: Die DFB-Stars bekommen mit, dass die Grundstimmung in der Heimat gegenüber der WM und der Nationalmannschaft äußerst negativ ist. Die Spieler beklagen sich intern über fehlende Unterstützung und gar Schadenfreude nach der Japan-Pleite. „Jetzt sind wir wieder alle Deutschland-Fans“, sagte Manuel Neuer süffisant.
Und Thomas Müller ergänzte: „Wir haben die Basics gezeigt, die man sich von einer deutschen Mannschaft vorstellt. Die Emotionen waren da. Wenn wir weiterkommen, kann das das Knackpunkt-Spiel gewesen sein. Der Schweden-Moment war 2018 auch da, am Ende ist er verpufft. Geschichte wird im Rückblick geschrieben, und nicht vorher.“
Am Donnerstag wollen Goretzka und Co. im abschließenden Gruppenspiel gegen Costa Rica gewinnen, die K.o.-Runde erreichen – und die Nation hinter sich bringen. (DATEN: WM-Spielplan 2022)