Heute fühlte sich Gianni Infantino also arabisch, afrikanisch, schwul, behindert und wie ein Gastarbeiter.
Infantino: Absurd und beschämend
Mehr als am Samstagmorgen hätte der FIFA-Präsident die Ausbeutung der Arbeitsmigranten, die Verfolgung homosexueller Menschen in Katar und die Diskriminierung von Menschen mit Behinderung kaum verspotten können. (NEWS: Alles Wichtige zur WM)
Infantino holte auch zu einem Rundumschlag gegen uns Journalisten und alle Kritiker dieser umstrittenen WM aus.
„Don‘t criticise Qatar“, sagte er, „kritisiert nicht Katar“ - und damit auch nicht die Menschenrechtsverletzungen. Denn wir aus dem Westen müssten uns sowieso erstmal aufgrund unserer Fehler in den letzten 3000 Jahren für die nächsten 3000 Jahre entschuldigen.
Infantino ist schon lange heuchlerisch
Absurder geht es nicht! Warum sollten wir die Umstände in Katar nicht kritisieren, nur weil in der Vergangenheit Fehler gemacht wurden? Warum sollten wir wegschauen?
Das gilt übrigens nicht nur für Katar, nicht nur für diese WM. Die WM 2026 zum Beispiel findet in den USA und Mexiko statt. Mexiko ist eines der frauenfeindlichsten Länder der Welt, in dem Jahr für Jahr tausende Frauen Opfer von Gewaltverbrechen werden und skrupellos ermordet werden.
Es ist unsere Pflicht, auf solche Umstände hinzuweisen. Das macht uns nicht zu Moralaposteln, das macht uns nicht zu Heuchlern. (DATEN: WM-Spielplan 2022)
Heuchlerisch und vor allem beschämend ist das, was Gianni Infantino macht und sagt. Und zwar schon lange.
Er hat nichts verstanden - und mit diesem Auftritt in Doha einmal mehr bewiesen, dass ihm jede Kritik an diesem Turnier gleichgültig ist.