Die Fußball-WM in Katar stellt nach Einschätzung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) eine „dreiste Klimalüge“ dar.
WM eine „dreiste Klimalüge“
DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz warf den Organisatoren unter Umweltschutzaspekten zahlreiche Fehler und Versäumnisse vor.
„Die Weltmeisterschaft in Katar“, sagte Metz in einer Zwischenbilanz ihres Verbandes zum Abschluss des ersten Vorrundenabschnitts, „ist ein Paradebeispiel dafür, wie Klimaschutz nicht funktioniert“. (DATEN: WM-Spielplan 2022)
Für künftige Vergaben von Sportgroßereignissen fordert die DUH die verbindliche Festschreibung von verbindliche Auflage zur Reduzierung von Auswirkungen auf die Umwelt. Möglichkeiten für sogenanntes Greenwashing durch Kompensationszahlungen sollen in Zukunft ausgeschlossen werden.
Heftige Klima-Kritik an WM in Katar
Den Machern des WM-Turniers in Katar wirft der Umwelt- und Verbraucherschutzverband eine Täuschung der Weltöffentlichkeit vor. „Werbeaussagen wie ‚vollständig klimaneutrales Turnier‘ oder ‚nachhaltige Weltmeisterschaft‘ stehen in krassem Widerspruch zur Realität“, hieß es in der DUH-Erklärung. (DATEN: Gruppen und Tabellen der WM)
Demnach werden in der Wüste am Golf eine ganze Reihe von Umweltsünden begangen: „Eine aus dem Boden gestampfte und völlig überdimensionierte Infrastruktur, klimatisierte Stadien, der überwiegende Einsatz fossiler Energieträger, massenhafter Müll durch Einweggeschirr und jetzt täglich zu beobachtende dutzende Pendelflüge über kurze Distanzen sind Ausdruck einer zutiefst klimaschädlichen Veranstaltung.“ (NEWS: Alles Wichtige zur WM)
WM wird „schöngerechnet“
Nach Ansicht von Metz sind die Umweltschäden durch die WM-Endrunde nicht auszugleichen.
„Nur in der Theorie auf dem Papier wird das Event dann schöngerechnet, mithilfe zweifelhafter Kompensationszahlungen und -maßnahmen. Real wird die Weltmeisterschaft dadurch natürlich weder klimaneutral noch umweltfreundlich“, sagte die DUH-Chefin.
Es sei in Katar „nicht einmal im Ansatz versucht worden“, das Prinzip umzusetzen, „vermeidbare Emissionen zu vermeiden und nur unvermeidbare Emissionen zu kompensieren“.