Die Nichtnominierung eines ehemaligen Bundesliga-Profis für die WM sorgt in Australien für Ärger.
„Verarschung!“ WM-Aus für Ex-BVB-Profi
Mitchell Langerak, der ehemalige Torwart von Borussia Dortmund und dem VfB Stuttgart, hat es nicht in die Mannschaft von Nationaltrainer Graham Arnold geschafft. Arnold verkündete seinen Kader am Dienstagnachmittag.
Langerak wurden die beiden Ersatzkeeper Andrew Redmayne und Danny Vukovic vorgezogen. Matthew Ryan vom FC Kopenhagen ist die unangefochtene Nummer eins im Tor. (NEWS: Alles Wichtige zur WM).
Nachdem der 34 Jahre alte Langerak in der vergangenen Saison bei seinem aktuellen Verein Nagoya Grampus in Japan immerhin zum Spieler des Jahres gewählt wurde, sorgte diese Entscheidung für vor allem für Verwunderung bei den australischen Fußballfans.
Oar: „Das ist eine absolute Verarschung“
Die Nachricht über Langeraks Nichtberücksichtigung schockierte aber auch die Ex-Socceroos Robert Cornthwaite und Tommy Oar, die sich über Twitter zu Wort meldeten. „Das ist eine absolute Verarschung“, schrieb Oar, der 28-mal für die australische Nationalmannschaft auflief.
„Das ist ein ganz neues Niveau von Jobs für die Jungs. Er (Langerak, Anm. d. Red.) war in den letzten fünf Jahren einer unserer leistungsstärksten Spieler, ist einer der besten Männer, die man treffen kann, und wird von allen respektiert“, ergänzte der 30-Jährige seine Nachricht an Arnold.
Cornthwaite stellte die These auf, dass der Nationalcoach damit womöglich Stammkeeper Ryan Selbstvertrauen schenken wolle, da ohne Langerak kein Druck auf ihm als Nummer eins laste. „Das ergibt für mich einfach keinen Sinn“, meinte der Ex-Profi dennoch. (DATEN: Gruppen und Tabellen der WM).
Torwarttrainer traf die Entscheidung
Die Entscheidung, Langerak zuhause zu lassen, wurde laut Arnold von Socceroos-Torwarttrainer John Crawley getroffen. Langerak nicht zu berücksichtigen, verwundert umso mehr, da er erst im September nach fast drei Jahren Abstinenz erstmals wieder in den australischen Kader berufen worden war - auch wenn er in den beiden Länderspielen gegen Neuseeland dann ohne Einsatz blieb.
„Bei der Entscheidung, Mitch (für die Freundschaftsspiele in Neuseeland, Anm. d. Red.) zurückzubringen, ging es um einen Plan für den Fall, dass einem der anderen Torhüter etwas zustößt, und letztlich um John Crawleys Überzeugungen“, erklärte Arnold das Vorgehen und führte weiter aus: „Wir glauben, dass wir die drei besten Torhüter für diese Weltmeisterschaft ausgewählt haben, und daran halten wir fest.“
Neben Langerak fehlt auch Mittelfeldspieler Tom Rogic, der von vielen als bester australischer Spieler bezeichnet wird. Arnold begründete seine Entscheidung damit, dass der 29-Jährige seit seinem Wechsel zu West Bromwich Albion noch nicht wieder in Form sei. Er jedoch bevorzuge Spieler, die „fit und bereit“ seien.
Zu diesen Spielern gehört unter anderem Jackson Irvine, der Kapitän von Zweitligist FC St. Pauli hat es in den 26-Mann-Kader geschafft. Ihr erstes Spiel bei der WM in Katar bestreiten die Australier am 22. November gegen Weltmeister Frankreich. (DATEN: Spielplan und Ergebnisse der WM)
Das australische WM-Aufgebot im Überblick:
Tor: Mathew Ryan (FC Kopenhagen/Dänemark), Andrew Redmayne (Sydney FC), Danny Vukovic (Central Coast Mariners)
Abwehr: Aziz Behich (Dundee United/Schottland), Milos Degenek (Columbus Crew/USA), Thomas Deng (Aibirex Niigata/Japan), Joel King (Odense Boldklub/Dänemark), Nathaniel Atkinson, Kye Rowles (beide Hearts of Midlothian/Schottland), Fran Karacic (Brescia Calcio/Italien), Harry Souttar (Stoke City/England), Craig Goodwin (Adelaide United)
Mittelfeld: Jackson Irvine (FC St. Pauli), Aaron Mooy (Celtic Glasgow/Schottland), Ajdin Hrustic (Hellas Verona/Italien), Bailey Wright (AFC Sunderland/England), Cameron Devlin (Hearts of Midlothian/Schottland), Riley McGree (FC Middlesbrough/England), Keanu Baccus (St. Mirren/Schottland)
Angriff: Awer Mabil (FC Cadiz/Spanien), Mathew Leckie (Melbourne City), Martin Boyle (Hibernian Edinburgh/Schottland), James Maclaren (Melbourne City), Jason Cummings, Garang Kuol (beide Central Coast Mariners), Mitchell Duke (Fagiano Okayama/Japan)