Es war ein schlimmer Abend für Mohamed Salah. Der Stürmerstar des FC Liverpool scheiterte mit Ägypten in der WM-Quali. Gegen Senegal platzte der Traum im Elfmeterschießen. (NEWS: Alles Wichtige zur WM)
Salah-Vorfall: „Nicht zu dulden“
Skandalös war vor allem das Verhalten der Fans, die Salah und dessen Teamkollegen teilweise mit hunderten von Laserpointern massiv behinderten. Doch der Schiedsrichter griff nicht ein. (DATEN: Spielplan und Ergebnisse der WM)
Wagner: „Keinesfalls zu dulden“
Dazu äußerte sich am Mittwoch DFB-Regelexperte Lutz Wagner. „Der Schiedsrichter kann dann eine Entscheidung treffen, wenn er oder seine neutralen Assistenten einen Vorfall wahrnehmen. Eine Lautsprecher-Durchsage als vorbeugende Maßnahme ist aber auf jeden Fall sinnvoll“, sagt der 58-Jährige im Gespräch mit SPORT1 und fügte hinzu: „Ich bin als Schiedsrichter nach solch einer Meldung äußerst sensibilisiert.“
Wagner stellt klar: „Wenn so ein Laserpointer in die Augen kommt, kann es zu gesundheitlichen Schäden kommen. Es ist ein äußerer Einfluss, der keinesfalls zu dulden ist.“
Wagner wundert sich: „Warum Mo Salah dem Schiedsrichter nichts gesagt hat, weiß ich nicht.“ Wäre er noch Schiedsrichter, wäre für ihn der Fall klar: „Wenn mich ein Spieler darauf ansprechen würde, dann würde ich sehr genau darauf achten und das sehr ernst nehmen.“
Es gebe einen Grundsatz, zwei Dinge würden über allem stehen. Die ordnungsgemäße Durchführung eines Spieles und die Gesundheit und die Unversehrtheit aller Beteiligten.
Wagner: „VAR kann eingreifen, aber nicht entscheiden“
Welche Rolle kann der VAR spielen? „Er kann eingreifen, aber nicht entscheiden. Der VAR ist ein zusätzlicher Assistent. Entscheidungen kann nur der Schiedsrichter treffen“, erklärt Wagner.
Doch er nimmt den Schiedsrichter in Schutz. „Wie kann man denn alles auf dem Platz sehen? Das ist ein einzelner kleiner Punkt.“ Es gebe 25 Personen, „kann ich da sehen, wer da einen Laserpointer im Gesicht hat?“ Dies sei schwierig für den Schiedsrichter zu sehen, „aber bei Standards wird er darauf achten, ob der Schütze oder der Torwart vom Laserpointer behindert wird“.
Drei-Stufen-Plan tritt in Kraft
Wagner spricht hier von einem Drei-Stufen-Plan, der in Kraft treten sollte.
„Stufe eins: Ich hole die Spielführer zusammen und veranlasse eine Lautsprecher-Durchsage. Wenn das nicht funktioniert, geht das Schiedsrichter-Team und die Mannschaften vom Platz und machen den Zuschauern klar ‚so nicht!‘ und gebe dem gastgebendem Verein Zeit zum Handeln.“ Stufe drei sei dann, „wenn wieder angepfiffen wird und es passiert wieder etwas, dann würde der Spielabbruch stehen“.