Der iranische Fußball-Verband fürchtet den Ausschluss von der Weltmeisterschaft in Katar.
Iran fürchtet WM-Aus- profitiert Italien?
Weil Sicherheitskräfte iranischen Frauen den Zugang zum Heimspiel gegen den Libanon am Dienstag mit teils gewaltsamen Methoden verwehrt hatten, drohen nun Konsequenzen von Seiten der FIFA. (DATEN: Spielplan und Ergebnisse der WM)
Rund zweitausend Frauen hatten vor dem Imam-Resa-Stadion in Maschhad gegen ihre Aussperrung protestiert, nachdem sie sich zuvor Tickets gekauft hatten. In den Sozialen Medien kursieren Bilder von Frauen, die mit Pfefferspray zurückgedrängt wurden. Dieses soll über verschlossene Zugangstore hinweg in die Menge gesprüht worden sein.
FIFA verfolgt Entwicklung in Iran mit Sorge
Mehrdad Seradschi, Vorstandsmitglied des iranischen Fußball-Verbandes IRIFF, schwant daher Übles. Er schreibt auf Twitter: „Es gibt beunruhigende Nachrichten zu Entscheidungen der FIFA und der AFC (Asiatischer Fußball-Verband; d. Red.).“ (DATEN: Tabellen der WM)
Sollte es zu einem WM-Ausschluss kommen, seien diejenigen verantwortlich, die den Weg bereitet hätten für die „bitteren Ereignisse von Maschhad“. Seradschi sieht das Sportministerium in der Verantwortung. (NEWS: Alles Wichtige zur WM)
Die FIFA teilte auf eine Anfrage der FAZ mit, dass man die Entwicklung mit Sorge verfolge. Ob es tatsächlich zu einem WM-Aus kommen könnte, ist offen. Wahrscheinlich ist es aber wohl nicht.
Italien statt Iran zur WM?
Dennoch sorgte die Meldung für teils wilde Spekulationen. So wurde in Italien berichtet, dass die eigene, in den Playoffs gescheiterte Nationalmannschaft im Fall der Fälle für den Iran nachrücken könnte.
Die Gazetta dello Sport schloss dies jedoch aus und sprach von „Falschmeldungen“. Die Squadra Azzurra, die gegen Nordmazedonien ausschied, würde selbst im unwahrscheinlichen Falle eines iranischen Ausschlusses nicht zur WM fahren.