Zu Beginn der zweiten Hälfte rollten wilde Laola-Wellen durch das ausverkaufte Stadion in Wolfsburg. Die 26.000 Fans feierten die Leistung der deutschen Nationalmannschaft.
Flick-Rekord bei Deutschland-Gala
Die DFB-Elf erledigte die Pflichtaufgabe gegen den Fußball-Zwerg aus Liechtenstein mit Bravour und fuhr einen spektakulären 9:0 (4:0)-Sieg ein. (Hier das Spiel zum Nachlesen im Liveticker)
Die Tore erzielten Ilkay Gündogan (11.), Daniel Kaufmann (ET / 20.), Marco Reus (23.), Leroy Sané (22. + 49.), Thomas Müller (76. + 85.) , Ridle Baku (80.) und Maximilian Göppel (ET / 89.).
Müller feiert „super Atmosphäre“
Thomas Müller zeigte sich nach Abpfiff bei RTL euphorisiert. „Die Leute sind da und wir auch. Bei Heimspielen hatten wir zuletzt immer eine super Atmosphäre. Wir wollten das nächste und das nächste Tor. Auch die Spieler, die eingewechselt wurden, haben sofort nach vorne gedrängt“, lobte Müller.
Die DFB-Elf spielte sich nach dem verwandelten Elfmeter von Ilkay Gündogan in einen Rausch und erzielte innerhalb von drei Minuten drei Tore. (20., 22., 23.)
Auch Bundestrainer Hansi Flick war nach dem Spiel hochzufrieden - und schwärmte besonders vom Doppeltorschützen Leroy Sané: „Man sieht natürlich: Die Leichtigkeit ist zurück. Und die Art und Weise, wie er Fußball spielt macht einfach Spaß. Er ist gefährlich vor dem Tor, aber arbeitet auch gegen den Ball gut mit.“
Sané habe eine Riesen-Entwicklung gemacht „und das freut mich wahnsinnig für ihn, da er auch ein sehr positiver Mensch ist“.
Flick klaut Löw Startrekord
Bundestrainer Hansi Flick konnte seine Siegesserie damit weiter ausbauen und hat seit Amtsantritt alle sechs Spiele mit der deutschen Nationalmannschaft gewonnen. Damit löste Flick den vorherigen Rekordhalter Löw ab, der fünf Siege in Folge vorweisen konnte.
Einen großen Anteil hatten daran offenbar auch die Fans. „Es war einfach schön, das Stadion war fast ausverkauft. Von daher hatten wir extra Motivation, galliger zu sein und mehr Tore zu machen als im Hinspiel. Das haben wir auch gemacht“, lobte BVB-Star Marco Reus im Anschluss die Atmosphäre.
Aufgrund der schwierigen Corona-Situation musste die deutsche Nationalmannschaft auf einige Spieler verzichten.
Zudem konnte Bundestrainer Hansi Flick ebenfalls nicht auf die verletzten Timo Werner und Julian Draxler zurückgreifen.
Emotionaler Abschied von Jogi Löw
Von der begrenzten Auswahl an Offensivspielern profitierte jedoch der nachnominierte Ridle Baku, der direkt in die Startaufstellung rutschte.
Lukas Nmecha wurde zur Halbzeit für Jonas Hofmann eingewechselt und feierte somit sein Debüt für die deutsche A-Nationalmannschaft.
Vor Anpfiff der Partie wurde der ehemalige Bundestrainer Joachim Löw vor ausverkauftem Haus in Wolfsburg gebührend verabschiedet. Mit Tränen in den Augen verabschiedete sich Löw, währen die Fans „Jogi, Jogi“ skandierten.
Früher Schockmoment für die DFB-Elf
Das Spiel gegen Liechtenstein war für die DFB-Elf sportlich unbedeutend, da das WM-Ticket bereits gelöst wurde – und dennoch legten die Deutschen los wie die Feuerwehr. (DATEN: Tabellen der WM-Qualifikation)
Die DFB-Elf schnürte die Liechtensteiner von Anfang an in der eigenen Hälfte ein setzte den Gegner unter Druck.
Einen Schockmoment für die Deutschen gab es in der 8. Minute, als Jens Hofer völlig übermotiviert einstieg und Leon Goretzka im Strafraum mit gestrecktem Bein am Hals traf.
Der Bayern-Star blieb vorerst am Boden liegen, konnte jedoch glücklicherweise weiterspielen. Hofer sah völlig zurecht die rote Karte, den fälligen Elfmeter verwandelte Ilkay Gündogan (11.)
Liechtenstein fällt in sich zusammen
Nach der roten Karte fielen die Liechtensteiner regelrecht in sich zusammen. Zuerst sorgte Daniel Kaufmann per Eigentor mit einer missglückten Rettungsaktion für das 2:0 für Deutschland (20.), kurz darauf erhöhte Leroy Sané nach Vorlage von Leon Goretzka (22.).
Nur eine Minute darauf nutze Marco Reus den Blackout eines Liechtensteiner Verteidigers und erzielte den Treffer zum 4:0. (23.) (DATEN: Spielplan und Ergebnisse der WM-Qualifikation)
In der zweiten Hälfte knüpfte die deutsche Nationalmannschaft nahtlos an die erste Hälfte an. Nach einer flachen Hereingabe von Marco Reus stand Leroy Sané goldrichtig und versenkte den Ball humorlos im linken Eck. (49.)
Baku mit Traumtor
Nach zahlreichen Chancen in der zweiten Hälfte war es schließlich Thomas Müller, der nach einem Kopfball von Florian Neuhaus per Abstauber das 6:0 erzielte. (76.)
Mit einem echten Traumtor brachte Ridle Baku kurz darauf die Zuschauer zum Staunen: Der Spieler des VfL Wolfsburg zirkelte den Ball aus rund 16 Metern unhaltbar ins linke Eck. (80.)
Müller erhöhte kurz darauf mit einem abgefälschten Schuss auf 8:0 (85.), ehe Maximilian Göppel per Eigentor zum 9:0 den Schlusspunkt setzte. (89.)