Xherdan Shaqiri ist unfreiwillig ins Zentrum politischer Aufregung geraten.
Polit-“Skandal“ um Shaqiri
Nach dem 2:0-Sieg der Schweizer im WM-Qualifikationsspiel gegen Nordirland am Samstag wurde dem Ex-Bayern-Spieler eine Jacke übergestreift, auf der das Logo der ehemaligen paramilitärischen Organisation UCK prangte. Verantwortlich dafür war ein Zuschauer, der Shaqiri während eines Interviews auf dem Rasen erwischt hatte.
Die UCK war in den 90ern eine kosovarische Vereinigung, die sich für die Unabhängigkeit ihres Landes einsetzte. Die Organisation löste sich nach dem Kosovo-Krieg auf Drängen der Nato und Uno auf, in vielen Ländern galt sie als Terrororganisation.
Unter anderem auch in Serbien, das höchst erregt auf die Angelegenheit in Genf reagierte.
„Wir bereiten derzeit einen Protestbrief vor, den wir im Laufe des Tages an die Fifa senden werden“, erklärte Jovan Surbatovic, Generalsekretär des serbischen Fussballverbandes, in einer offiziellen Mitteilung. „Wir fordern eine sofortige Reaktion und strengste Sanktionen gegen Shaqiri wegen der Förderung der kriminellen Terrororganisation UCK vor den Medien.“
Shaqiri, dessen Wurzeln in den Kosovo reichen, hatte die Jacke direkt abgelegt und sich unter den Arm geklemmt, nachdem er gesehen hatte, um welche Organisation es sich handelt. Die Schweiz sieht den Fall deshalb ganz anders und lobte ihren Nationalspieler sogar für sein Handeln. (DATEN: Spielplan und Ergebnisse der WM-Qualifikation)
„Xherdan Shaqiri hat vorbildlich reagiert, ist ruhig geblieben und nicht darauf eingegangen“, schrieb der Verband am Sonntag auf Twitter. Die Aktions des Zuschauers verurteilte der Verband indes: „Es ist inakzeptabel, dass Personen Fußballstadien, und in diesem Fall das Interview eines Spielers nach einem Spiel, für politische Propaganda missbrauchen wollen.“
Die serbischen Medien stimmten darin ein und sprachen von einem „Skandal“: „Offensichtlich ist dies ein Missbrauch, eine dicke Einmischung der Politik in den Sport“, schrieb das Blatt Kurir.