Der FC Bayern bleibt in der UEFA Youth League ungeschlagen.
Hooligan-Angriff erschüttert Bayern
Die U19 des Deutschen Meisters hatte beim 4:0-Sieg bei Olympiakos Piräus keine Probleme und baute mit nun sieben Punkten die Tabellenführung in der Gruppe B vor den Tottenham Hotspur (vier) aus. Die Spurs feierten gegen das bisher ungeschlagene Roter Stern Belgrad einen 9:2-Kantersieg.
Doch der Erfolg der Münchner geriet angesichts von Ausschreitungen komplett in den Hintergrund. Nach rund 75 Minuten musste die Partie beim Stand von 4:0 unterbrochen werden, weil etwa 70 Olympiakos-Hooligans das Feld des Rendi-Sportplatzes stürmten. Sie liefen an der Bayern-Bank vorbei bis vor die Haupttribüne, wo der Münchner Anhang saß, und warfen Bengalos und Wurfgeschosse auf die Zuschauer.
Hooligans zetteln Massenschlägerei an
Anschließend kam es zu einer Massenschlägerei, als die Hooligans die Münchner Fahnen stehlen wollten, ehe sie fluchtartig vor dem Eintreffen der Polizei das Stadion wieder verließen. Ein Krankenwagen transportierte fünf verletzte Münchner Anhänger ab. "Es war brutal", meinte ein Augenzeuge zu SPORT1. "Wenn man die Gegenstände gesehen hat, kann man froh sein, dass nicht mehr passiert ist!"
Die Attacke ließ die Beteiligten geschockt zurück. Auch einige Spieler konnten die Tränen nicht zurückhalten. Erst nach rund 25 Minuten wurde das Spiel fortgesetzt und ohne weitere Treffer zu Ende gebracht. Dabei spielten sich die Akteure beider Teams bis zum Abpfiff am Mittelkreis gegenseitig den Ball zu.
"Unsere Gedanken waren direkt nach der Eskalation bei den Fans, die das miterleben mussten und teils verletzt wurden. Wir wünschen ihnen nur das Beste", sagte Holger Seitz, Mitglied der sportlichen Leitung des Bayern-Nachwuchses zu SPORT1.
"Bis man überhaupt versteht, was passiert, vergeht schon eine gewisse Zeit. Dann schaut man, dass man die umliegenden Kinder und alle Anwesenden in Sicherheit bringt. Wir mussten auch die Spieler so schnell wie möglich auf die gegenüberliegende Seite bringen."
Olympiakos-Coach: Schlimmster Trainer-Moment
"Es tut mir leid. Das ist nicht mein Olympiakos. Dafür stehen wir nicht", meinte Dimitris Mavrogenidis, der Trainer der Griechen, nach der Partie. "Das Verhalten der Jungs war großartig. Doch das ist mein schlimmster Moment als Trainer."
Piräus entschuldigte sich in einer Mitteilung für die Vorfälle. "Diese Eindringlinge haben nichts mit der Olympiakos-Familie zu tun und stehen mit ihr in keinerlei Verbindung", hieß es da.
Die UEFA teilte auf Anfrage mit, sie werde zunächst die Berichte der offiziellen Spielbeobachter abwarten, bevor sie sich zu möglichen Verfahren oder Sanktionen äußern könne. Eine etwaige Strafe beträfe jedoch nur die U19 von Piräus, nicht die erste Mannschaft.
Joshua Zirkzee (35., 51., 74.) war eigentlich mit einem Dreierpack der Mann des Spiels gewesen, außerdem traf direkt nach Wiederanpfiff der erst 16-jährige Lasse Günther zum zwischenzeitlichen 2:0 (46.). Nach SPORT1-Informationen verzichtete der Münchner Nachwuchs aufgrund von Sicherheitsbedenken auf den angedachten Besuch des Champions-League-Spiels der Profis am Abend.
In Bayern-Fanforen kursierte am Abend zudem die Information, dass Münchner Fans bei der U-Bahn-Anreise ins Georgios-Karaiskakis-Stadion mit Steinen beworfen worden sein sollen. Auch Tränengas sei dort zum Einsatz gekommen.
Atlético zu stark für Leverkusen
Zuvor hatte Bayer Leverkusen die zweite Niederlage im dritten Spiel kassiert. Die U19 der Werkself war beim 0:2 bei Atlético Madrid chancenlos und bleibt mit nur einem Punkt Tabellenletzter der Gruppe D.
Tabellenführer Juventus Turin und Atlético sind mit sechs Punkten schon weit enteilt, das Weiterkommen ist für Bayer nur noch theoretisch möglich.
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Überraschende Niederlagen mussten Paris Saint-Germain (0:2 in Brügge) und Manchester City (1:3 gegen Atalanta Bergamo) einstecken.