In der Mittelfeld-Zentrale der TSG Hoffenheim ist er längst eine feste Größe - und könnte bald auch an anderer Stelle für Furore sorgen.
TSG-Juwel bei Löw und FCB auf Zettel
Dennis Geiger gilt als eines der vielversprechendsten Talente seines Jahrgangs und steht sogar im Fokus von Joachim Löw.
"Dennis ist ein sehr guter Spieler, der als Spielertyp in der U21 die Chefrolle einnimmt", schwärmt der Bundestrainer im Gespräch mit SPORT1.
Obwohl Löw derzeit mit der A-Nationalmannschaft in Frankfurt weilt und sein Team auf das finale EM-Qualifikationsspiel gegen Nordirland (EM-Qualifikation: Deutschland - Nordirland, ab 20.45 Uhr im LIVETICKER) vorbereitet, schaute er sich das Quali-Spiel der U21 gegen Belgien (2:3) "fast in voller Länge" noch mal an.
Bayern hat Geiger auf dem Zettel
Junioren-Trainer Stefan Kuntz bot Geiger am Sonntagnachmittag im defensiven Mittelfeld auf. Es war sein erstes U21-Pflichtspiel. Seit der U15 hat er alle Jugendnationalmannschaften des DFB durchlaufen.
Beim ersten Gegentor war der 21-Jährige gegen die Belgier zwar zu passiv, dafür bereitete er das 1:1 durch Nico Schlotterbeck mit einem Geniestreich per Freistoß vor und war auch sonst ein Aktivposten. "Er hat gut gespielt", resümierte auch Löw. Sein Geiger-Fazit: "Er ist technisch gut und hat eine gute Entwicklung genommen. Er ist ein Spieler mit großer Perspektive. Wir bewerten alle U21-Nationalspieler ständig."
Kein Wunder, dass sich der Mittelfeld-Allrounder längst in den Fokus vieler Top-Klubs gespielt hat.
Nach SPORT1-Informationen hat ihn auch der FC Bayern im Blick, intern sehen die Münchner in ihm einen sehr guten Spieler. Nach dem Sensationssieg in der Allianz Arena am 7. Spieltag bekam er vom damaligen Bayern-Trainer Niko Kovac in den Katakomben sogar ein Sonderlob. Geiger hatte sich zuvor extrem zweikampfstark präsentiert und einen Assist zum Hoffenheimer Coup in München beigesteuert.
Auch die Engländer sind heiß auf Geiger, dessen Marktwert laut transfermarkt.de bei 8,5 Millionen Euro liegt. Pep Guardiola von Manchester City ist ein Fan von ihm und erkundigte sich schon nach Geiger. Vielleicht auch, weil der 1,73-Meter-Mann mit seiner giftigen Art an die Spielweise von Bayern-Star Joshua Kimmich erinnert, einst einer von Guardiolas Lieblingen. Auch der FC Everton ist interessiert.
"Für sein Alter extrem abgezockt"
Einer, der Geiger gut kennt, ist Sandro Wagner (jetzt Tianjin Teda/China). Zusammen spielten sie bis Ende 2017 in Hoffenheim. "Dennis ist ein guter Junge, den ich anfangs immer als höflich und schüchtern in der Kabine wahrgenommen habe, aber - im positiven Sinne - umso frecher auf dem Platz", sagt Wagner im Gespräch mit SPORT1.
Für sein Alter sei Geiger "schon extrem abgezockt, er muss aber noch an seiner Physis arbeiten", meint Ex-Nationalspieler Wagner und prophezeit: "Ich bin mir sicher: Bekommt er eine ähnliche Qualität wie Kimmich, kann er ein großer Spieler werden."
In Hoffenheim hat Geiger aktuell noch einen Vertrag bis 2022 - nach SPORT1-Informationen ohne Ausstiegsklausel.
Bei der TSG debütierte er im August 2017 unter seinem Förderer und heutigen Leipzig-Trainer Julian Nagelsmann in der Bundesliga. Vier Tage später stand er gegen den FC Liverpool in der Champions-League-Quali in der Startelf. 2018 fehlte er neun Monate wegen eines Muskelbündelrisses und eines Sehnenanrisses im rechten Knie, kämpfte sich aber zurück. In der Champions League kam er erstmals im vergangenen Dezember zum Einsatz.
Auch unter Hoffenheim-Coach Alfred Schreuder ist Geiger gesetzt: In der laufenden Spielzeit kommt er bislang auf neun Bundesliga-Einsätze und lieferte dabei drei Assists.