Das Nations-League-Spiel zwischen den Niederlanden und Ungarn ist von einem medizinischen Notfall beim Ex-Bundesligaspieler Ádám Szalai überschattet worden.
Szalai meldet sich nach Schock-Moment
In der 8. Minute brach der frühere Stürmer, mittlerweile Mitglied in Ungarns Trainerstab, auf der Bank zusammen, wurde gleich von Betreuern umringt, schnell stießen auch Sanitäter dazu.
Später gab der ungarische Verband via X bekannt: „Sein Zustand ist stabil und er ist bei Bewusstsein.“ Szalai wurde mit einem Krankenwagen zur weiteren Versorgung in eine Klinik in Amsterdam gebracht.
Wenige Stunden später meldete er sich bei Instagram zu Wort: „Vielen Dank für die vielen Nachrichten, mir geht es gut“, schrieb der 36-jährige Ungar bei Instagram und versah seine Mitteilung mit einem roten Herz.
Nagelsmann und Baumann in Gedanken bei Szalai
„Ich habe es mitbekommen. Mich hat es erstmal schockiert“, sagte Deutschlands Keeper Oliver Baumann, der Szalai aus gemeinsamen Zeiten in Hoffenheim kennt, nach dem eigenen Sieg gegen Bosnien (7:0): „Ich hoffe, dass es ihm gut geht und es nichts Schlimmes ist. Das größte Gut ist die Gesundheit. Ich drücke die Daumen, dass alles gut wird.“
Auch der deutsche Bundestrainer Julian Nagelsmann war in Gedanken bei Szalai. „Ich hoffe, dass er schnell wieder auf die Beine kommt. Er war ja mein Spieler, wir haben immer noch einen guten Draht“, sagte der 37-Jährige bei RTL über den Stürmer, den er einst in Hoffenheim betreut hatte.
Rekordnationalspieler Lothar Matthäus pflichtete ihm bei: „Das Wichtigste ist, dass es ihm besser geht. Wir wünschen auch gute Besserung.“
Medizinischer Notfall! Ungarn-Spiel unterbrochen
Das Spiel, das letztlich mit einem 4:0-Sieg für die Elftal endete, wurde von Schiedsrichter Jesús Gil Manzano nach dem Zwischenfall sofort unterbrochen, Sicherheitskräfte stellten zudem zügig einen Sichtschutz auf, während Szalai medizinisch versorgt wurde.
Während der Referee und die Spieler beider Mannschaften auf dem Feld bange Minuten verbrachten, wurde es im Stadion still. Nach rund zehn Minuten wurde Szalai dann auf einer Trage in die Katakomben gebracht. Dazu gab es aufmunternden Applaus des Publikums.
Nach Rücksprache zwischen Schiedsrichter Gil Manzano und der ungarischen Bank wurde die Partie dann fortgesetzt. Insgesamt dauerte die Unterbrechung etwa eine Viertelstunde.
„Wünsche niemandem, dass er das erleben muss“
„Wir haben gut angefangen, aber ich wünsche niemandem, dass er das erleben muss, was wir erleben mussten“, sagte Ungarns Kapitän Dominik Szoboszlai: „Wir haben weiter für Ádám gespielt, und natürlich hat das, was passiert ist, unsere Leistung beeinflusst. Das war heute nicht genug.“
Nationaltrainer Marco Rossi erklärte nach der Partie: „Ádám ist nicht mehr in Gefahr. Die Spieler haben beschlossen, weiterzumachen.“
Niederlande gehen nach VAR-Elfer in Führung
Vor dem Wiederanpfiff wurde es dann kurios: Gil Manzano sah sich zunächst noch eine Elfmeterszene an - und entschied nach Studium der TV-Bilder auf Elfmeter für Oranje.
Ungarns Tamás Nikitscher hatte den Ball nach einer Flanke mit der Hand gespielt. Wout Weghorst verwandelte den Strafstoß sicher, der Jubel fiel nach den erschreckenden Szenen zuvor verhalten aus.