Niederlande-Legende Rafael van der Vaart hat sich in die Debatte um Wout Weghorsts ausgelassenen Torjubel gegen Ungarn eingeschaltet - und ist mit dem 32-Jährigen hart ins Gericht gegangen.
Van der Vaart zerlegt Weghorst
„Wenn du triffst und dann feierst, wie Wout Weghorst es getan hat, dreht sich mir der Magen um“, sagte van der Vaart bei NOS.
Medizinischer Notfall bei Szalai
Der Stürmer der Niederlande hatte beim 4:0-Sieg gegen Ungarn per Strafstoß zur frühen Führung getroffen und seinen Treffer lebhaft gefeiert.
Problem: Wenige Minuten zuvor war es auf der Bank der Ungarn zu einem medizinischen Notfall gekommen, als Ex-Profi Adam Szalai, inzwischen Mitglied im Trainerstab, zusammenbrach und von Sanitätern behandelt werden musste. Das Spiel wurde zunächst unterbrochen, Szalai auf einer Trage abtransportiert.
Nach Rücksprache mit dem ungarischen Team setzte Jesús Gil Manzano die Partie nach einigen Minuten fort - und gab nach Einschalten des VAR einen Strafstoß, dem ein Handspiel vorausgegangen war. Weghorst verwandelte, rutschte jubelnd über den grünen Rasen von Amsterdam - und kassierte anschließend einen heftigen Shitstorm, dem sich van der Vaart anschloss.
Van der Vaart wundert sich
„Wir bekommen einen Elfmeter. Und dann jubelst du, als hättest du den entscheidenden Treffer in einem WM-Finale geschossen“, wunderte sich der 41-Jährige, der sich mehr Zurückhaltung gewünscht hätte.
Weghorst selbst gab sich nach dem Spiel kleinlaut: „Ich habe keine Sekunde darüber nachgedacht. Das Spiel ging weiter und ich war sehr angespannt. In der Pause habe ich ihn gefragt, wie es ihm geht, und nach dem Spiel haben wir in der Umkleidekabine der Ungarn die Trikots gewechselt“, sagte der Angreifer.
Er ergänzte: „Am Ende geht das Spiel weiter. Dann muss der Schalter umgelegt werden. Man ist so gefangen in der Konzentration, in der Aufregung“, sagte er: „Aber hinterher denkt man: Da wurde gerade jemand wiederbelebt.“