Überraschender Oranje-Ausrutscher! Die niederländische Nationalmannschaft hat im Kampf um den Gruppensieg in der Nations League einen empfindlichen Dämpfer kassiert, in Unterzahl aber zumindest einen Punkt gerettet.
Neue Entwicklung um van Dijk
Das Team von Bondscoach Ronald Koeman kam am Freitag in Budapest nicht über ein 1:1 (0:1) hinaus. Gegen Deutschland wird allerdings Kapitän Virgil van Dijk gesperrt fehlen.
Im Anschluss gab es eine überraschende Entwicklung: Zunächst hieß es, dass van Dijk trotz seiner Sperre weiter bei der Elftal bleiben und das Team gegen das DFB-Team unterstützen will. Doch wie der niederländische Verband am Samstagmorgen mitteilte, wird van Dijk vom Nationalteam abreisen. Diese Entscheidung sei am Freitagabend getroffen worden. Vor dem Duell mit Deutschland am Montag (20.45 Uhr im LIVETICKER) haben die Niederländer fünf Punkte auf dem Konto.
„Ich hätte das Team gerne weiter unterstützt, aber ich habe angedeutet, dass ich gerne nach Hause gehen würde“, sagte van Dijk. In der Innenverteidigung könnte Matthijs de Ligt in seiner ehemaligen Heimat in die Startelf rücken.
Van Dijk meckert nach Foul an Malen
Der ehemalige Freiburger Roland Sallai (32.) brachte das Heimteam am Freitag in Führung, Denzel Dumfries (83.) traf in der Schlussphase per Kopf zum Ausgleich. Die Elftal agierte zu dem Zeitpunkt in Unterzahl. Liverpool-Star van Dijk hatte binnen drei Minuten Gelb-Rot gesehen (79.).
Zunächst forderte der Innenverteidiger nach einem Foul an Donyell Malen in den Augen von Schiedsrichter Lukas Fähndrich zu vehement einen VAR-Check und sah Gelb (76.). Kurz darauf stoppte er den durchstartenden Kevin Csoboth etwas zu rustikal, damit hatte er nach seiner zweiten Gelben Karte Feierabend (79.).
Van Dijk: „Hätte ich besser machen sollen“
„Als Kapitän darf ich mit dem Schiedsrichter sprechen. Ich habe es auf respektvolle Art und Weise getan“, erklärte van Dijk hinterher bei NOS. „Ich habe gesagt, dass der Spieler durchgelaufen wäre und er hatte absolut nicht die Absicht, den Ball zu spielen. Am Ende hat der Schiedsrichter einfach Gelb gegeben. Ja, das hätte ich besser machen sollen. Beim zweiten Mal habe ich dem Schiedsrichter einen Grund gegeben, Gelb zu geben.“
Bondscoach Ronald Koeman haderte ebenfalls mit dem Platzverweis: „Das ist frustrierend. Ich verstehe es nicht, denn meiner Meinung nach darf ein Kapitän beim Schiedsrichter protestieren. Meiner Meinung nach ist das fragliche Foul an Malen einfach Rot, weil es absolut keine Absicht gibt, den Ball zu spielen“, sagte der 61-Jährige nach dem Spiel bei NOS.
Spiel im Zeichen von Neeskens‘ Tod
Für Oranje war es das erste Spiel nach dem Tod von Johan Neeskens. Der niederländische Finaltorschütze gegen das DFB-Team (1:2) bei der WM 1974 war am vergangenen Sonntag überraschend im Alter von 73 Jahren gestorben. Zu Ehren Neeskens liefen die Gäste, für die der Leipziger Xavi Simons in der Startelf stand, mit Trauerflor auf.
Während die Niederländer um Spielkontrolle bemüht waren, setzten die Ungarn in der Offensive auf vereinzelte Nadelstiche. So auch in der 32. Minute, als Sallai aus kurzer Distanz volley zum 1:0 traf.
Kurz vor der Pause hatte Oranje dann mit einem indirekten Freistoß im gegnerischen Strafraum die große Chance auf den Ausgleich, Ungarns Torwart Denes Dibusz parierte aber den Versuch von Cody Gakpo. Im zweiten Durchgang drückte die Elftal dann weiter auf den Ausgleich, Dumfries belohnte die Gäste nach einem Freistoß.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)