Die Ära von Toni Kroos im DFB-Team ist beendet und doch ist Kroos auch nach seinem Rücktritt immer wieder Gesprächsthema. Etwas zu sehr, wie Bundestrainer Julian Nagelsmann findet.
Nagelsmann übt nach ZDF-Frage Kritik
Vor dem 5:0-Auftaktsieg in der Nations League zwischen Deutschland und Ungarn wurde Nagelsmann im ZDF-Interview von Moderatorin Kathrin Müller-Hohenstein gefragt, wie sein „Plan“ aussehe, Kroos zu ersetzen. Nagelsmann reagierte mit Grundsatzkritik an der Diskussion um das Thema.
Debatte nach Kroos-Rücktritt: Nagelsmann wundert sich im ZDF
„Wir haben ihn vor der EM zurückgeholt und jeder hat gesagt: ‚Ich weiß ich nicht, ob das so eine gute Idee ist‘“, erinnerte Nagelsmann an die Debatten vor dem Heim-Turnier: „Nun hat er die EM sehr gut gespielt, ist wieder zurückgetreten und jetzt haben alle Angst, ihn nicht ersetzen zu können. Das finde ich ein bisschen skurril“, befand Nagelsmann.
Der frühere Bayern-Coach äußerte auch den Wunsch, seine aktuellen Spieler nicht zu sehr mit „unfairen“ Vergleichen zu einem arrivierten Ausnahmespieler wie Kroos zu belasten: „Er ist ein herausragend guter Spieler. Wir haben viele Spieler, die ähnliche Spielertypen sind. Mit Angelo, Pavlo und Pascal (Angelo Stiller, Aleksandar Pavlovic, Pascal Groß, Anm. d. Red.) haben drei Spieler, die ein ähnliches Profil haben. Der Vergleich mit Toni hinkt aber ein bisschen. Ich will auch nicht die ganze Zeit mit Pep Guardiola verglichen werden.“
Aus Sicht von Nagelsmann spielt die Frage nach der Kroos-Nachfolge tatsächlich keine ganz so große Rolle wie viele denken würden: „Wir haben unser Spiel nicht auf Toni Kroos ausgerichtet, werden das auch nicht jetzt beim Nachfolger tun.“
Schon bei der Pressekonferenz vor dem Spiel hatte sich Nagelsmann irritiert über eine Expertendiskussion gezeigt - dort ging es um die Frage, ob Nagelsmann für die WM 2026 zu offensiv den Titel als Ziel ausgegeben hätte.