Die Situation um Steven Bergwijn schlägt weiterhin große Wellen, nachdem dieser aufgrund seines Wechsels nach Saudi-Arabien von Bondscoach Ronald Koeman mit erst 26 Jahren aus der Nationalmannschaft verbannt wurde.
Gosens ledert gegen Koeman
Schon am Tag vor dem 2:2-Unentschieden zwischen Deutschland und den Niederlanden in der Nations League, echauffierte sich Robin Gosens im Podcast Copa TS mit TV-Moderator Tommi Schmitt.
Gosens: „Hätte sich informieren können“
Vor dem Hintergrund, dass Bergwijn in einem Interview gefordert habe, man hätte die Beweggründe für den Wechsel im Vorfeld intern telefonisch klären können, stimmte Gosens zu: „Man weiß ja nicht, ob dieses Telefonat stattgefunden hat oder nicht. Aber falls es nicht stattgefunden hat, hat er absolut einen Punkt. Er hätte sich zumindest einmal darüber informieren können, warum er denn diesen Wechsel macht.“
Weiter kritisierte der 20-malige deutsche Nationalspieler: „Natürlich denkt man sofort immer daran, es ist vor allem ein finanzieller Grund und das wird sicherlich auch so sein. Aber vielleicht gibt es noch andere Gründe, von denen wir draußen nichts wissen und Herr Koeman auch nicht, ohne dass er mit ihm telefoniert hat. Dann finde ich es immer schwach, einfach über ihn zu reden und so darzustellen, obwohl vielleicht andere Gründe dahinterstecken.“
Gosens sieht weitere Koeman-Aussagen kritisch
Insgesamt bezeichnete Gosens die Kommunikation von Koeman als „komisch“. „Generell spiegelt das auch nicht meine Erfahrungen aus Holland wider. Dort habe ich eigentlich nur sehr kommunikative, offene und herzliche Trainer mitgemacht. Das ist auch eher die holländische Mentalität. Deswegen wundert mich es ein bisschen, aber jeder Trainer wie er möchte.“
Auch einige Aussagen des Bondscoaches vor der Europameisterschaft stießen Gosens sauer auf. „Ich mag das auch gar nicht. Ich finde es wichtig, dass man das intern anspricht und das von mir aus auch klar. Aber ich mag Trainer nicht so gerne, die dann öffentlich Spieler niedermachen. Ich finde, damit hat man dann wenig zu gewinnen“, sagte Gosens.
Der 30-Jährige wuchs in Emmerich in der Nähe der niederländischen Grenze auf und besitzt neben der deutschen auch die niederländische Staatsbürgerschaft. Außerdem spielte er in der Jugend für den niederländischen Klub Vitesse Arnheim, später dann auch für den FC Dordrecht und Heracles Almelo.