Die deutsche Nationalmannschaft lässt die Belohnung für eine gute Leistung liegen. Drei Tage nach dem eher mauen 1:1 gegen Italien liefert das DFB-Team im Nations-League-Spiel gegen England eine starke Vorstellung ab, kommt aber erneut nicht über ein 1:1 hinaus. Drei Bayern-Stars und ein Gladbacher fallen besonders positiv auf.
Hofmann und Neuer ragen heraus
Die SPORT1-Einzelkritik.
MANUEL NEUER: In Halbzeit eins kaum gefordert, kurz vor der Pause aber mit einer Weltklasse-Parade gegen Bukayo Saka zur Stelle. Nach Wiederbeginn bei einem Distanzschuss auf dem Posten. Ganz stark auch zehn Minuten vor Schluss aus kürzester Distanz gegen Harry Kane. Beim Elfmeter in der falschen Ecke. SPORT1-Note: 1,5
LUKAS KLOSTERMANN: Defensiv ohne Fehl und Tadel. Ab und an kluge Pässe in die Spitze, aber insgesamt (deutlich) zu wenige offensive Akzente für einen Außenverteidiger. SPORT1-Note: 3,5
Rüdiger glänzt - Raum Aktivposten
ANTONIO RÜDIGER: Immer zur Stelle, wenn es brenzlig wurde. Blockte vor allem in der ersten Halbzeit viele Schüsse und stellte vor allem Englands Ausnahme-Stürmer Harry Kane kalt. Wichtiger Kommunikator und Abwehrboss einer überwiegend sicheren DFB-Defensive. SPORT1-Note: 2 (Alle News und Hintergründe zur deutschen Nationalmannschaft)
NICO SCHLOTTERBECK: Stellte seine Zweikampfstärke einmal mehr unter Beweis und kam offensiv zum ein oder anderen Kopfball, leistete sich aber auch die ein oder andere Unkonzentriertheit. Bestes Beispiel: sein Foul, das zum Strafstoß und dem damit verbundenen Ausgleich führte. SPORT1-Note: 4
DAVID RAUM: Machte über links immer wieder Dampf, kam allerdings selten zu seinen gefürchteten Flanken. Meistens deutlich weiter vorne zu finden als Klostermann, sein Pendant auf der anderen Abwehrseite. Hatte zudem den pfeilschnellen und technisch starken Bukayo Saka komplett im Griff. SPORT1-Note: 2
JOSHUA KIMMICH: Wurde vor der Partie als deutscher Nationalspieler des Jahres ausgezeichnet – und zeigte in den folgenden 90 Minuten, warum. Hielt seinem eher kreativen und etwas offensiverem Nebenmann Gündogan den Rücken frei, verteilte die Bälle und fungierte als Taktgeber. Super Zuspiel in der 51. Minute zum 1:0 von Hofmann. SPORT1-Note: 2
Hofmann stark, Müller ausbaufähig
ILKAY GÜNDOGAN (bis 83.): Rutschte für Goretzka ins zentrale Mittelfeld neben Kimmich und machte seine Sache ordentlich. War auch unter Gegnerdruck immer anspielbar und verteilte den Ball klug. Wusste im Spiel nach vorne allerdings nicht sonderlich viele Akzente zu setzen. Solide Vorstellung – nicht mehr, nicht weniger. SPORT1-Note: 3
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AB 83. LEROY SANÉ: Durfte nach langem Aufwärmprogramm an der Seitenlinie auch noch ein paar Minuten mitwirken. Selbstvertrauen konnte Sané nicht mehr tanken. Ohne Benotung (DATEN: Spielplan und Ergebnisse der Nations League)
JONAS HOFMANN (bis 65.): Arbeitete auf der rechten Offensivseite fleißig gegen den Ball und ließ Englands Linksverteidiger Kieran Trippier kaum zur Entfaltung kommen. Brachte die Fans in der 23. Minute kurz zum Jubeln, wurde jedoch wegen einer Abseitsposition zurückgepfiffen. Belohnte sich dafür nach dem Seitenwechsel (51.) mit seinem Treffer zum 1:0 für eine starke Leistung. SPORT1-Note: 1,5
AB 65. SERGE GNABRY: Kam für Torschütze Hofmann und interpretierte seine Position ein bisschen „freier“, indem er öfter ins Zentrum zog. Blieb aber ohne nennenswerte Aktion. SPORT1-Note: 3
THOMAS MÜLLER (bis 75.): Bot sich oft an, wirkte aber wie schon gegen Italien zunächst wenig ins Offensivspiel eingebunden (nur 20 Ballkontakte in Durchgang eins). Im zweiten Abschnitt deutlich aktiver und mit einer Riesenchance, die England-Keeper Pickford überragend entschärfte (70.). SPORT1-Note: 3,5
Musiala wirbelt, aber erfolglos
AB 75. LEON GORETZKA: Ersetzte Müller eine Viertelstunde vor dem Ende und machte seinen Job im Zentrum souverän. Ohne Benotung (DATEN: Tabellen der Nations League)
JAMAL MUSIALA (bis 65.): Das Gegenteil von Müller in Hälfte eins: extrem auffällig, weil extrem oft am Ball und mit vielen guten Ideen. Der agilste deutscher Spieler bis zur Pause, der sich mit seinen schnellen und trickreichen Bewegungen einige Male Sonderapplaus vom Publikum abholte. Danach etwas weniger im Fokus, ehe Flick ihn 25 Minuten vor dem Ende herunternahm. SPORT1-Note: 2
AB 65. TIMO WERNER: Kam nach einer eher schwächeren Leistung gegen Italien diesmal als Joker und fügte sich gut ins Offensivspiel ein. Scheiterte einmal nach einem etwas zu steilen Havertz-Pass an Pickford (75.). SPORT1-Note: 3
KAI HAVERTZ: Prüfte Pickford gleich zu Beginn mit einem strammen Linksschuss (2.) und kurz vor der Halbzeit noch einmal aus spitzem Winkel (45.+5). Viel mehr kam von Havertz aber nicht, wenngleich sich der Chelsea-Star als sehr robust im Zweikampf erwies und den Ball einige Male stark fest machte und verteilte. SPORT1-Note: 3