Einen Tag nach dem Rassismus-Eklat gegen die beiden U21-Nationalspieler Youssoufa Moukoko und Jessic Ngankam hat sich Trainer Antonio Di Salvo zu dem Vorfall geäußert.
Strafanzeige! DFB greift durch
Der Nationalcoach verurteilte die Geschehnisse auf das Schärfste: „Diskriminierung ist feige, ekelhaft und unterste Schublade.“ Er fügte in aller Deutlichkeit hinzu: „Menschen, die sowas anonym von sich geben, sind selbst eine Randgruppe.“
Der 44-Jährige erklärte, dass er es gut fand, dass Moukoko direkt nach dem Spiel die Vorfälle öffentlich gemacht hat. Nachdem Di Salvo in der Mixed-Zone davon erfahren hat, sprach er mit seinen Spielern im Anschluss auf der Busfahrt zurück ins Teamhotel über das Thema.
„Wir sind global, wir sind bunt, für mich spielt es überhaupt keine Rolle, ob man Schwarz, weiß, gelb ist. Ob man Müller, Meier oder einen ausländischen Namen trägt“, sagte Di Salvo: „Wir sind alle Deutsche, und jeder einzelne Spieler ist stolz für Deutschland zu spielen, gibt alles und ist Deutscher. Deswegen bin ich schockiert.“
DFB will Täter zur Rechenschaft ziehen
„Wir haben die Spieler aufgefangen“, berichtete der Coach weiter. Moukoko und Ngankam seien mitgenommen gewesen, aber haben einen starken Rückhalt aus dem Team erhalten, so Di Salvo: „Wir stehen zu 1000 Prozent zu den Spielern und solche Umstände von außen bringen uns nur noch näher zusammen.“
Der Deutsch-Italiener erklärte, dass die Mannschaft ein klares Zeichen gesetzt hat und sich ab sofort nur noch auf das Sportliche konzentrieren möchte.
Der sportliche Leiter des Teams, Panagiotis Chatzialexio, gab zudem bekannt, dass der DFB gegen die Täter Strafanzeige stellen wird, um sie zur Rechenschaft zu ziehen.
„Wir wissen nicht, ob es zum Erfolg wird. Wir wissen aber, dass wir uns gegen diese Leute stellen müssen. Es gibt seit Jahren solche Vorfälle und wir wollen zeigen, dass uns das nicht unberührt lässt“, sagte Chatzialexio: „Wenn wir zwei oder drei möglicherweise zur Rechenschaft ziehen können, sind es zwei oder drei, die es verdient haben.“
DFB mit starkem Statement
Auch der DFB gab am Freitag zu den rassistischen Vorfällen ein Statement ab.
In diesem wendet sich der Verband direkt an die Täter: „Diejenigen, die gestern nach dem Spiel der U21 diskriminierende, beleidigende und menschenverachtende Kommentare gegen einige Spieler verfasst haben, möchten wir sagen: Ihr widert uns an. Ihr seid keine Fans, euch brauchen wir nicht, euch wollen wir nicht.“
Moukoko und Ngankam haben während des ersten Gruppenspiel der U21 gegen Israel jeweils einen Elfmeter verschossen. Nach dem Unentschieden wurden die beiden in den sozialen Netzwerken rassistisch beleidigt.