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U21-Nationaltrainer Antonio di Salvo in LEADERTALK: "Die Spieler sind ungeduldiger als früher"

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U21-Nationaltrainer Antonio di Salvo in LEADERTALK: "Die Spieler sind ungeduldiger als früher"

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„Spieler sind ungeduldiger als früher“

Antonio di Salvo ist der aktuelle U21-Nationaltrainer. Der Ex-Profi erzählt im Podcast LEADERTALK über seine Aufgabe als Trainer des aktuellen Europameisters.
Vor dem Start der EM-Qualifikation erneuert Deutschlands U21-Coach Antonio Di Salvo seine Kritik über fehlende Spielpraxis seiner Spieler. Das sei im Vergleich zu anderen Nationen ein Nachteil.
Antonio di Salvo ist der aktuelle U21-Nationaltrainer. Der Ex-Profi erzählt im Podcast LEADERTALK über seine Aufgabe als Trainer des aktuellen Europameisters.

Zwischen 2016 und 2021 war Antonio di Salvo fünf Jahre lang der Co-Trainer von Stefan Kuntz bei der deutschen U21-Fußballnationalmannschaft.

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Als Kuntz türkischer Nationaltrainer wurde, war es soweit: Di Salvo, ehemaliger Bundesligaspieler bei Hansa Rostock, wurde vor zwei Jahren neuer Cheftrainer der deutschen 21. Wie ihm seine Zeit als Co-Trainer jetzt in der neuen Chefrolle hilft, das erzählt der gebürtige Paderborner in einer neuen Folge vom LEADERTALK.

Spannend auch zu hören, was der Ex-Profi über die junge Generation an Fußballern erzählt, welche Ansprüche sie haben und wie die Kommunikation abläuft. Der Druck ist groß, denn Deutschland gewann zwei der letzten drei U21-Europameisterschaften. Wie geht di Salvo damit um? Auch das ist zu hören. Und wie alle Gäste spricht auch di Salvo über seine drei wichtigsten Trainer. Dabei kommt Ottmar Hitzfeld eine besondere Rolle zu.

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„Ganz besondere Aura“

Für den Ex-Profi, der beim FC Bayern München unter Ottmar Hittfeld Profi wurde, war der erfolgreiche Coach ein echtes Vorbild. „Er hatte eine ganz besondere Aura hatte, wenn er in den Raum kam, in die Kabine kam. Er hatte klare Strukturen, klare Hierarchien, die heute auch für mich wichtig sind, aber vor allem hatte er eine gewisse Wertschätzung. Ich kann mich erinnern, wenn er in die Kabine kam, und wir Spiele gewonnen hatten gegen vermeintlich schwächere Gegner, dann hat er der Mannschaft trotzdem zum Sieg gratuliert.“

Heute ist di Salvo selbst Trainer. Für ihn ist der Aufstieg zum U21-Nationaltrainer eine echte Auszeichnung. „Es ist eine Top-Aufgabe. Dieser Job macht mir extrem Spaß. Es ist, was den Verband betrifft, ja die zweitwichtigste Mannschaft im Männerbereich.“

Bei dem Trainerjob helfen di Salvo die Erfahrungen, die er unter Stefan Kuntz sammelte. „Mir wurde als Co-Trainer immer sehr viel Vertrauen entgegengebracht. Das war ein Arbeiten auf Augenhöhe und das nehme ich für mich als Cheftrainer auch mit: Dass es wichtig ist, für die anderen eine gewisse Wertschätzung zu haben, um damit ein gewisses Klima innerhalb des Trainerteams zu bilden.“

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Denn: „Als Trainer weiß ich nicht immer alles. Es ist schon wichtig, rechts und links eine Meinung zu hören.“ Was di Salvo besonders an Kuntz gefiel: „Er konnte extrem gut einen Teamgeist schaffen und entwickeln. Bei den Spielern war der Glaube da, dass diese Mannschaft einfach so stark ist, stärker als alles andere.“

Veränderungen in der DFB-Jugend

Di Salvo kennt sich mit Nachwuchsakteuren aus. Bereits seit 2013 arbeitet er für den DFB im Nachwuchsbereich. Was denkt der Ex-Stürmer über die aktuelle Generation, die nach oben drängt? Ist eine große Veränderung im Vergleich zu früher spürbar?

„Die Spielergeneration hat sich schon geändert in der Art und Weise, wie mit ihnen umgegangen werden soll. Das war sicher zu meiner Zeit anders, da haben Trainer anders gesprochen Ich erlebe eine veränderte Anspruchshaltung. Die Spieler sind ungeduldiger als früher. Was dazu führt, dass die Ansprüche größer geworden sind und viel schneller umgesetzt werden müssen. Sie wollen schneller aufsteigen, schneller spielen. Die Spieler äußern sich auch viel schneller, was die Trainingsinhalte betrifft. Ich sehe diese Generation aber grundsätzlich positiv. Wir können die Dinge, die in der Gesellschaft passieren, nur schwer ändern. Wir können uns nicht darauf ausruhen, dass wir die Dinge so machen, wie wir sie gelernt haben. Wir müssen uns weiterentwickeln und schauen, dass wir neue Ansätze finden.“

„Ich habe klare Regeln“

Auch die Kommunikationsmittel sind wichtiger denn je, doch für den Trainer gibt es Grenzen. „Ich habe klare Regeln: Das Handy hat nix beim Essen zu suchen oder bei der Besprechung, weil es da darum geht, die Zeit miteinander zu verbringen, sich zu konzentrieren und zu sprechen. In der Kabine ist es so, dass ich natürlich nicht möchte, dass noch mal aufs Handy geschaut wird und möglicherweise noch ein Post geschrieben wird.“

Für den Deutsch-Italiener ist klar, er will seine Spieler fordern: „Die Spieler kommen bei der U21 raus aus dem Welpenschutz, den sie im Verein gewohnt sind. Im Verein sind sie der junge Spieler. Dort sagt der ältere Spieler, wo es langgeht. Hier bei uns müssen alle Verantwortung übernehmen, alle. Von A bis Z.“

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Ende Juni steht die U21-EM an. Di Salvo ist es wichtig festzuhalten, dass „diese Mannschaft nicht der Titelverteidiger bei der U21-EM ist. Der Titelverteidiger ist der Vorgängerjahrgang. Deswegen ist es eine Chance für die neue Mannschaft ihren Weg zu gehen.“

Mounir Zitouni (52) war von 2005 bis 2018 Redakteur beim kicker und arbeitet seitdem als Businesscoach, betreut Sportler, Trainer und Führungskräfte in punkto Leadership, Kommunikation und Persönlichkeitsentwicklung. Der ehemalige Profifußballer (OFC, SV Wehen, FSV Frankfurt, Esperance Tunis) hat zuletzt die Autobiographie von Dieter Müller verfasst und veröffentlicht regelmäßig eine Kolumne auf www.sport1.de.