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Regionalliga-Dilemma: Reserve-Teams statt Traditionsvereine in 3. Liga?

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Regionalliga-Dilemma: Reserve-Teams statt Traditionsvereine in 3. Liga?

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Versauern die Traditionsklubs?

In der Regionalliga stehen gleich zwei Bundesliga-Reserven vor dem Aufstieg. Die Traditionsklubs drohen zu versauern - mit einer prominenten Ausnahme.
Die Kickers Offenbach kämpfen seit Jahren vergeblich um die Rückkehr in den bezahlten Fußball
Die Kickers Offenbach kämpfen seit Jahren vergeblich um die Rückkehr in den bezahlten Fußball
© Imago
In der Regionalliga stehen gleich zwei Bundesliga-Reserven vor dem Aufstieg. Die Traditionsklubs drohen zu versauern - mit einer prominenten Ausnahme.

Am Mittwochabend wurden im Nordosten der Republik Fakten geschaffen: In einer Videokonferenz mit allen Vertretern der Regionalliga wurde einstimmig beschlossen, die seit November unterbrochene Saison abzubrechen.

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Die fünf Regionalliga-Staffeln haben unter der Corona-Pandemie deutlich mehr gelitten als die oberen drei Spielklassen, nur in zwei Ligen wird derzeit überhaupt gespielt: im Westen und Südwesten.

Der CHECK24 Doppelpass mit Christoph Daum am Sonntag ab 11 Uhr im TV auf SPORT1

Eine für viele Vereine verheerende Situation - insbesondere auch für die zahlreichen Traditionsklubs, die von der Rückkehr in den bezahlten Fußball träumen.

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Reserve-Teams versperren Traditionsklubs den Weg

Und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, droht diesen Vereinen nun auch noch ein altbekanntes Ärgernis den Weg in die 3. Liga zu versperren: die Reserve-Teams der Bundesligisten.

Derzeit spielt in der 3. Liga in Vorjahresmeister FC Bayern nur eine zweite Mannschaft, die Münchner befinden sich nach der herausragenden Vorsaison als Tabellen-15. derzeit in Abstiegsgefahr. (Die Tabelle der 3. Liga)

Gute Nachrichten also für alle Fußballromantiker?

Auf den ersten Blick schon - beim Betrachten der Regionalliga-Tabellen ergibt sich aber schnell ein anderes Bild.

In beiden Regionalligen, in denen aktuell noch der Ball rollt, steht jeweils eine Bundesliga-Reserve ganz oben: im Westen jene von Borussia Dortmund, im Südwesten die des SC Freiburg.

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BVB-Reserve ganz oben

Die Dortmunder machten erst am Mittwochabend einen weiteren großen Schritt in Richtung Aufstieg, weil wenige Stunden nach dem eigenen 3:1-Erfolg beim Bonner SC der ärgste Verfolger Rot-Weiss Essen patzte. (Die Tabelle der Regionalliga West)

Der Traditionsklub von der Hafenstraße, der mit dem Einzug ins Viertelfinale des DFB-Pokals in der laufenden Saison ein wahres Pokalmärchen geschrieben hatte, verlor beim Tabellenletzten Rot Weiss Ahlen durch ein Tor in der Nachspielzeit mit 1:2.

Zwar haben die Essener noch ein Spiel in der Hinterhand, nun aber auch schon sieben Punkte Rückstand auf den BVB, der im gesamten Saisonverlauf nur eines seiner bisher 29 Spiele verloren hat - und zudem mit 73:21 Toren ein weiteres Argument gegenüber RWE (56:19) auf seiner Seite hat.

Umkämpftes Aufstiegsrennen im Südwesten

Angesichts dessen steht schon eher der Aufstieg der Freiburger Reserve in der Regionalliga Südwest auf wackligen Beinen - zumal es dort gleich mehrere weitere Anwärter auf den einzigen Aufstiegsplatz gibt. (Die Tabelle der Regionalliga Südwest)

Nach 28 von insgesamt 42 (!) Spieltagen führt der Sport-Club die Tabelle mit 58 Punkten an, der TSV Steinbach Haiger und Ex-Bundesligist SSV Ulm 1846 Fußball, der jüngst als neuer Partnerverein des FC Bayern für Schlagzeilen gesorgt hatte, lauern mit 55 Zählern direkt dahinter.

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Weil der Tabellenvierte Kickers Offenbach (27 Spiele, 51 Punkte), der fünftplatzierte FSV Frankfurt (26 Spiele, 50 Punkte) und auch die SV Elversberg auf Platz sechs (27 Spiele, 49 Punkte) noch Nachholspiele zu absolvieren haben, dürfen auch diese Teams noch vom Aufstieg träumen.

FC Viktoria 1889 Berlin winkt Aufstieg in die 3. Liga

Zumindest der Traum eines Vereins mit reichlich Tradition ist schon jetzt kurz davor, in Erfüllung zu gehen: Wird der Beschluss der Videokonferenz vom Mittwochabend endgültig abgesegnet, steigt aus dem Nordosten der FC Viktoria 1889 Berlin in die 3. Liga auf. (Die Tabelle der Regionalliga Nordost)

Nach elf Siegen aus den elf absolvierten Spielen der Saison ist das nicht nur hochverdient, sondern auch eine gute Nachricht für alle Fußballromantiker: Schließlich wurden nicht nur die Vorgängerklubs des Fusionsvereins bereits im 19. Jahrhundert gegründet, sondern die Berliner Viktoria stellt mit 60 Mannschaften obendrein eine der größten aktiven Fußballabteilungen des Landes, darunter zahlreiche Jugend-, Frauen- und Senioren-Mannschaften.

Und wem das noch nicht genug ist: Vorgängerverein BFC Viktoria 1889 war in den Jahren 1908 und 1911 sogar Deutscher Meister!