Es erinnert ein wenig an den FC Bayern im CL-Finale 1999: Die Spieler des TSV Schott Mainz sanken nach dem Spiel fassungslos auf den Rasen. Nachdem sie sich nach 90 Minuten eine komfortable 3:1-Führung herausgespielt hatten, standen sie am Ende der Partie mit leeren Händen da.
3:1 nach 90 Minuten - und noch verloren
Die Gastgeber des FSV Frankfurt erzielten drei Tore in der Nachspielzeit (90.+2, 90.+7, 90.+9) und sicherten sich so spät wie nur möglich den Sieg am ersten Spieltag der Regionalliga Südwest. Wie konnte es dazu kommen?
Die Gäste hatten am Dienstagabend den besseren Start und erzielten in Person von Linus Wimmer das 1:0 in der neunten Minute. Sie spielten sich im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit noch weitere Großchancen raus, die sie aber nicht nutzen konnten.
Nach der Pause erhöhte Silas Schwarz auf 2:0 (51.). In der 67. Minute gelang dem FSV dann der Anschlusstreffer durch Onur Ünlücifci per Bogenlampe aus 35 Metern. Den alten Abstand stellte erneut Schwarz her (90. Minute), der damit seinen Doppelpack zusätzlich zu seiner Vorlage zum 1:0 perfekt machte.
Frankfurt in bester Stimmung vor dem DFB-Pokal
675 Zuschauer sahen ein intensives Spiel mit insgesamt neun Gelben Karten, fünf davon bereits in der ersten Halbzeit. Dazu kamen zwei Verletzungen bei Schott, gerade die Behandlung und Auswechslung des Torwarts Tim Hansen (79.) nach einer Rückenverletzung dauerte mehrere Minuten. Der Schlussmann sowie sein Teamkollege Johannes Gansmann, bei dem laut Medienberichten ein Kreuzbandriss befürchtet wird, könnten dem Regionalligisten am Samstag im DFB-Pokal gegen Borussia Dortmund (LIVE im Ticker bei SPORT1) fehlen.
Der Schiedsrichter zeigte aufgrund der Unterbrechungen nach dem Ablauf der 90 Minuten eine zehnminütige Nachspielzeit an. Die Frankfurter warfen nun alles nach vorne und spielten immer wieder lange Bälle und Flanken in Richtung Mainzer Strafraum. Malik McLemore, Aziz Bouhaddouz und Noah Awassi trafen in der insgesamt 17-minütigen Nachspielzeit für den FSV zum umjubelten 4:3-Endstand, der nach insgesamt über 17 Minuten Nachspielzeit feststand.
Ob die Frankfurter den Schwung mitnehmen können, bleibt abzuwarten. Im DFB-Pokal treffen sie am Sonntag um 18 Uhr (LIVE im Ticker bei SPORT1) auf den Zweitligisten Hansa Rostock. Vielleicht gelingt der Mannschaft ja ein zweites Wunder innerhalb von fünf Tagen...