Allen Streitereien zum Trotz - Spanien ist erstmals Frauen-Weltmeister!
Spanien schafft, was nur Deutschland gelang
La Roja besiegte in einem mitreißenden WM-Finale im Accor Stadiums in Sydney den Europameister England 1:0 (1:0) und stürzte das Mutterland des Fußballs in tiefe Trauer.
Olga Carmona erzielte in der 29. Minute den entscheidenden Treffer für das Team des umstrittenen Jorge Vilda. Der Nationaltrainer hatte nach einer Rebellion von 15 Spielerinnen massiv unter Druck gestanden.
Spanien vergibt Elfmeter - England weint
Spanien hatte sogar die große Chance auf den zweiten Treffer, doch Jennifer Hermoso scheiterte mit ihrem Elfmeter nach Videobeweis an Englands Torhüterin Mary Earps.
England bemühte sich zwar um den Ausgleichstreffer, die Spanierinnen kontrollierten jedoch das Geschehen mit ihrer hohen Ballsicherheit weitgehend und hatten sogar die eine oder andere Chance auf das 2:0.
England beweinte den geplatzten Traum vom ersten WM-Triumph 57 Jahre nach dem Erfolg der Nationalhelden um Bobby Moore. Spanien ist nun nach Deutschland die zweite Nation, die bei den Männern (2010) und Frauen triumphiert hat.
Flitzer sorgt für Unterbrechung im WM-Finale
Das WM-Finale musste in der ersten Halbzeit kurz unterbrochen werden, als ein Mann auf das Spielfeld gestürmt war, um gegen Russlands Präsident Wladimir Putin zu protestieren.
Dabei trug er ein schwarzes T-Shirt, auf dem neben dem Schriftzug „Stop Putler“ eine Fotomontage aus Bildern des russischen Präsidenten und des ehemaligen deutschen Diktators Adolf Hilter zu sehen war. Auf der Rückseite stand „Free Ukraine“.
Ordner und Sicherheitskräfte überwältigten den Aktivisten sehr schnell und führten ihn ab. Im Fernsehen waren die Szenen nicht zu sehen, da Flitzern oder Demonstranten nach FIFA-Wunsch keine große Bühne gegeben werden soll.
Kritik an Royals - Harry Kane fiebert mit
Das Endspiel hatte seit Tagen die beiden Fußball-Nationen elektrisiert.
Die englischen Royals jedoch verzichteten auf die weite Reise und handelten sich viel Kritik ein. Prinz William als FA-Präsident drückte wie sein Vater aus der Ferne die Daumen - anders als die spanische Königin Letizia und Tochter Sofia im Stadium Australia.
In Deutschland fieberte Harry Kane mit den Lionesses um Georgia Stanway vom FC Bayern. „Wir stehen alle hinter euch“, versicherte der neue Bundesliga-Star in einer Videobotschaft: „Holt euch den Titel und bringt die Trophäe nach Hause!“
Vilda überrascht: Putellas nur auf der Bank
Während Englands Teammanagerin Sarina Wiegman bei ihrer vierten Finalteilnahme in Serie (zweimal EM, zweimal WM) auf Kontinuität setzte, sorgte Vilda wieder einmal für Aufsehen.
Weltfußballerin Alexia Putellas musste bis zur Einwechslung in der 90. Minute auf der Bank bleiben, stattdessen begann der formstarke Shootingstar Salma Paralluelo (19).
Beim intensiven Beginn suchten beide Teams den Weg nach vorne. Mit einem Lattentreffer setzte Lauren Hemp (16.) das erste englische Ausrufezeichen. Für Spanien hatte umgehend Alba Redondo (17.) die Führung auf dem Fuß, die Torhüterin Mary Earps mit einem starken Reflex verhinderte.
Dann krönte Carmona mit einem satten Linksschuss ins lange Eck einen spanischen Konter nach Ballverlust durch Lucy Bronze. Paralluelo (45.+1) traf kurz vor der Pause noch den Pfosten.
Frauen-WM: Schweden gewinnt WM-Bronze
Nach dem Seitenwechsel bemühte sich England um den Ausgleich und Lauren James kam nach abgesessener Rotsperre als Joker zum Zug.
Doch nach einem Handspiel von Keira Walsh im Strafraum und VAR-Hilfe entschied die Unparteiische Tori Penso (USA) auf Elfmeter für Spanien. Earps ahnte allerdings die Ecke und verhinderte die Vorentscheidung.
Ohne Trostpflaster endete das Fußball-Fest für Co-Gastgeber Australien. Die Matildas um Superstar Sam Kerr unterlagen am Vortag im kleinen Finale Schweden mit 0:2 (0:1) und konnten ihr historisch gutes Abschneiden nicht mit Edelmetall krönen.
Die Skandinavierinnen gewannen zum vierten Mal Bronze. Erfreut über Rekorde bei Zuschauern und Einnahmen hatte FIFA-Präsident Gianni Infantino die neunte Auflage der Frauen-WM bereits als „beste“ der Geschichte gerühmt.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)