Der Kuss-Eklat nach dem WM-Finale in Australien geht in die nächste Runde. Dabei geht der spanische Verband in die Offensive - und schießt heftig gegen Jennifer Hermoso, die vom Präsidenten Luis Rubiales geküsst worden war.
„Lüge!“ Verband attackiert Hermoso
Auslöser der Reaktion ist eine von der Spielerin sowie 80 weiteren aktuellen und ehemaligen spanischen Spielerinnen verbreitete Stellungnahme. Dort machte Hermoso deutlich, dass der Kuss nicht einvernehmlich war und sie Rubiales auch nicht hoch gehoben habe.
Gegen diese Darstellung geht der Verband nun rigoros vor. So behauptet der RFEF nicht nur, dass die Aussagen in der Erklärung von der Spielergewerkschaft Futpro nicht von Hermoso stammen, sondern bezeichnet sie auch als falsch. „Der RFEF und der Präsident werden jede einzelne Lüge beweisen, die entweder von jemandem im Namen der Spielerin oder, falls dies der Fall ist, von der Spielerin selbst verbreitet wird“, heißt es auf der Homepage.
Dazu liefert der Verband vier Fotos von der Szenerie, in der Hermoso den Präsidenten vermeintlich hochgehoben haben soll. Zum dritten Bild heißt es: „Frau Jennifer Hermoso hält ihre Arme weiterhin in der gleichen Position wie den Körper des Präsidenten, während der Präsident seine Arme näher an den Rücken der Spielerin heranführen muss, weil sie ihn vom Boden abgehoben hat und um das Gleichgewicht zu halten. Es ist unbestreitbar, dass der Rücken von Frau Jennifer Hermoso geneigt ist, weil sie eine Kraftaktion ausführt.“
Verband droht mit Klage im Kuss-Eklat
Für den Verband ist daher klar: „Die Beweise sind schlüssig. Der Präsident hat nicht gelogen.“ Deswegen würden sie Rubiales gegen „jede einzelne Lüge“ verteidigen.
Dabei droht der Verband sogar mit juristischen Mitteln. „Der RFEF und der Präsident werden in Anbetracht der Schwere des Inhalts der Pressemitteilung der Futpro Union die entsprechenden rechtlichen Schritte einleiten“, verkündete der Verband.
Der 46-Jährige hatte bei seiner Rede auf der außerordentlichen Generalversammlung bereits ähnliches angekündigt. Er machte zudem mehr als deutlich, dass er nicht zurücktreten werde.
Hermoso und Co. drohen mit Streik
Genau diese Ankündigung machte die 81 Kickerinnen enorm wütend. Die Spielerinnen kündigten entsprechend einen Boykott für das nächste Länderspiel an.
Diese Entscheidung „respektiert“ der Verband zwar, schränkte allerdings ein, dass „die Teilnahme an der Nationalmannschaft eine Verpflichtung für alle verbandlichen Personen ist, wenn sie dazu aufgefordert werden.“