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Kuss-Eklat? Keine gänzliche Überraschung! Dieser Mann wird seit Jahren von Skandalen verfolgt

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Kuss-Eklat? Keine gänzliche Überraschung! Dieser Mann wird seit Jahren von Skandalen verfolgt

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Er lebt in einer verkehrten Welt

Luis Rubiales empört weite Teile der Fußballwelt. Blickt man auf seine Vergangenheit, sollte man von dem Verhalten des spanischen Verbandschefs zumindest nicht überrascht sein.
Luis Rubiales hat für seinen Kuss auf den Mund von Jennifer Hermoso nach dem WM-Finale um Entschuldigung gebeten. Für Spaniens Ministerpräsident Pedro Sanchez ist das zu wenig.
Luis Rubiales empört weite Teile der Fußballwelt. Blickt man auf seine Vergangenheit, sollte man von dem Verhalten des spanischen Verbandschefs zumindest nicht überrascht sein.

Luis Rubiales hat mit seiner Kuss-Attacke auf WM-Star Jennifer Hermoso für einen Sturm der Empörung gesorgt. Überraschend kam der Fehltritt des spanischen Verbandspräsidenten allerdings nicht. Der 46-Jährige wird seit Jahren von Skandalen verfolgt.

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Doch wer ist dieser Mann, der allein beim Finaltag gleich dreimal für verstörende Szenen sorgte? Sein Auftritt bei der Siegerehrung war schließlich nur der am meisten beachtete. Kurze Zeit vorher hatte sich Rubiales vor laufender Kamera im Beisein von Gianni Infantino sowie der spanischen Königin und ihrer Tochter in den Schritt gefasst. Eine obszöne Geste, die in viele Richtung interpretiert werden konnte.

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Und auch nach der Partie machte er munter weiter. In der Kabine schnappte er sich Hermoso erneut. Der Spiegel berichtet, dass er die Spielerin beharrlich umarmte, obwohl diese ihre Hüfte immer weiter von seiner entfernte.

Die Politik fordern Rubiales‘ Rücktritt

Erste Rufe nach Rubiales‘ Rücktritt kommen mittlerweile auch aus der Politik. Die spanische Vize-Regierungschefin Rubiales Yolanda Díaz sprach sich unmissverständlich für einen Abschied aus, nachdem zuvor bereits Ministerpräsident Pedro Sánchez Konsequenzen angemahnt hatte.

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Aus dem Wirbel ist längst eine Staatsaffäre geworden. Rubiales, der den Kuss erst vehement verteidigte und sich später doch entschuldigte, bestimmt nicht nur in Spanien die Schlagzeilen.

Was für ihn aber keine Seltenheit ist.

„Wer hält ihn eigentlich noch im Amt?“, schrieb El Mundo, „eine Frage, die wir uns schon zu lange stellen.“

Die Skandalakte eines höchst umstrittenen Fußball-Funktionärs

Luis Manuel Rubiales Béjar war als Profifußballer nie wirklich erfolgreich. Der 46-Jährige kickte unter anderem für die zweite Mannschaft des RCD Mallorca. Der berufliche Erfolg kam erst nach seiner Zeit als aktiver Spieler: Seit 2018 ist er Präsident des spanischen Fußballverbandes und seit 2019 UEFA-Vizepräsident.

Fünf teils turbulente Jahres ist er also im Amt. Der jüngste Skandal wurde dabei vor weniger als 18 Monaten aufgedeckt: Im Mai 2022 wurde Rubiales von seinem Onkel und ehemaligem Stabschef Juan Rubiales bei der spanischen Antikorruptionsstaatsanwaltschaft angezeigt. Der Vorwurf: Er soll im Jahr 2020 eine Sex-Party mit Verbandsgeldern veranstaltet haben.

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In einer Villa in Salobrena soll sich der Verbandsboss mehrere Tage lang vergnügt haben, dabei soll es auch zu Orgien gekommen sein. Der spanische Verband bestreitet die Vorwürfe, Rubiales spricht von einem Grillabend mit Freundinnen.

Auch beim Skandal um die Vergabe der spanischen Supercopa nach Saudi-Arabien war Rubiales involviert. Ebenfalls beteiligt: Gerard Piqué und sein Unternehmen „Kosmos“, das vier Millionen Euro an Provision erhalten hatte. Der spanische Verband kassierte dabei offenbar über 40 Millionen Euro, offiziell wurde aber nur von 25 Millionen gesprochen. Rubiales selbst soll eine Kommission bezogen haben, was er jedoch bestritt.

Im April 2022 veröffentlichte El Confidencial gehackte Audiodaten zwischen den beiden Protagonisten - ein klarer Interessenskonflikt, da Piqué zu diesem Zeitpunkt noch bei Barcelona als Profi aktiv war und die Aufteilung der Gelder “mitbestimmen“ durfte.

Krumme Machenschaften mit Gerard Piqué

„Schau, Rubi, wenn Real Madrid nicht unter acht Millionen Euro geht, mein Gott, dann zahlen die Saudis halt acht Millionen an Real und acht an Barcelona. Den anderen zwei Teilnehmern zahlen sie dann zwei und eine Million... Dann bleiben noch sechs für den Verband. Wenn wir ihnen sagen, dass Real für unter acht Millionen nicht mitmacht, dann müssen sie nachgeben. Lass uns die Saudis ausquetschen“, wird Piqué zitiert.

Monate später veröffentliche das Portal erneut private Nachrichten von Rubiales, die den eigentlich unparteiischen Verbandsboss in keinem guten Licht dastehen ließen. „Mal sehen, ob wir diese Palangana (Waschschüssel, verächtlicher Spitzname für Sevilla, Anm. d. Red.) loswerden können“, soll der spanische Verbandschef beispielsweise während des Spiels zwischen Real Madrid und dem FC Sevilla im Januar 2020 mehreren Verwandten geschrieben haben.

Im weiteren Chatverlauf erläuterte Rubiales dem Leak zufolge außerdem, welche Mannschaften er nicht ausstehen könne. „In dieser Reihenfolge: Villarreal, Sevilla und Valencia“, soll er geschrieben haben. Kurios: Rubiales hatte in der Jugend noch für die U19 von Valencia gespielt, seither scheint sich einiges geändert zu haben.

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Auch vor Gericht musste Rubiales bereits erscheinen. 2021 war dies zweimal der Fall, beide Male ging es um die Renovierung seines Anwesens. Die betroffene Architektin warf dem Präsidenten Körperverletzung und Belästigung in mehreren Fällen vor. Beide Male entschied das Gericht zugunsten von Luis Rubiales.

Hermoso-Statement erfunden?

Fakt und wichtig ist: Bisher hat Rubiales alle Skandale unbeschadet überstanden. Er wurde nie verurteilt, diverse Vorwürfe nie bestätigt. Dies könnte sich nun aber ändern, denn die FIFA hat ein Verfahren eingeleitet.

Einen Wirbel wie mit der Hermoso-Szene hat er wohl noch nie ausgelöst.

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Megan Rapinoe, eine der bekanntesten Fußballerinnen des Planeten, sah in seinen Auftritten „ein tiefes Maß an Frauenfeindlichkeit und Sexismus in diesem Verband und bei diesem Mann“. Der US-Star zeigte sich im Gespräch mit The Athletic empört: „In was für einer verkehrten Welt leben wir denn? Auf der größten Bühne, auf der man feiern sollte, muss Jenni von diesem Kerl körperlich angegriffen werden.“

Und selbst diese Geschichte ist ja noch nicht einmal zu Ende erzählt.

Denn der spanische Verband hatte auf der WM-Heimreise eine Meldung inklusive „Statement“ von Hermoso herausgegeben, in dem die Spielerin die Geschehnisse (angeblich) relativierte. In Spanien kursiert jedoch eine Meldung, wonach das Statement nicht mit der Spielerin abgesprochen gewesen sei - oder womöglich gar nicht von ihr stamme.

Das Portal Relevo erklärte weiter, dass Rubiales Hermoso mehrfach darum gebeten haben soll, mit ihm in seinem Entschuldigungsvideo aufzutreten - was diese aber ablehnte. Bestätigt ist dies alles nicht, eine Überraschung sind diese Meldungen aber auch nicht. Dafür wird Rubiales schon zu lange von Skandalen verfolgt.