Der Kuss-Eklat von Spaniens Verbandspräsident Luis Rubiales, der Jennifer Hermoso während der Siegerehrung der Frauen-WM auf den Mund geküsst hatte, zieht weite Kreise - von internationalen Sportverbänden bis in die deutsche Spitzenpolitik.
Kuss-Eklat: Baerbock-Vergleich mit Merkel
Auch Grünen-Politikerin Annalena Baerbock äußerte sich im Zuge des Frauen-Zweitligaspiels zwischen Turbine Potsdam und Carl Zeiss Jena und zog dabei einen Vergleich zum WM-Titel der DFB-Auswahl 2014: „Man muss sich nur mal vorstellen, Angela Merkel hätte 2014 Philipp Lahm so geküsst.“
Die 42-Jährige machte auf eine mögliche Reaktionswelle aufmerksam, die dieser Eklat bereits damals nach sich gezogen hätte: „Da wäre die Hölle los gewesen beziehungsweise das ist einfach unvorstellbar und sagt damit alles. Auch über diejenigen, die das jetzt als irgendwie normal hinstellen wollen.“
Baerbock-Kritik an Rummenigge?
Letztgenannte Aussage dürfte sich unter anderem an Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge richten, der bei Sport Bild-Awards davon sprach, nicht zu übertreiben: „Wenn man Weltmeister wird, ist man emotional. Und was er da gemacht hat, ist - sorry, mit Verlaub - absolut okay.“
Bereits vor den Aussagen der deutschen Bundesministerin des Auswärtigen Amtes hatte der Vorfall eine sportpolitische Ebene erreicht. Das spanische Frauen-Team unterzeichnete kollektiv ein Dekret, wonach sie Nominierungen für die Nationalmannschaft nicht mehr annehmen würden, sofern Rubiales noch in seinem Amt verweilt.
Die FIFA hatte ebenfalls eigenhändig auf den Vorfall reagiert und Rubiales vorzeitig suspendiert. Dies bezeichnete Baerbock als „mehr als richtig“.