Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg hofft, dass sich der Fußball der Frauen seine bodenständige Ausrichtung bei aller Professionalisierung bewahrt. „Ich finde, die Atmosphäre ist im Frauenfußball komplett anders, und es wäre schön, wenn das so friedlich und familiär bleibt“, sagte die 55-Jährige vor dem WM-Auftakt des DFB-Teams in Australien: „Für coole Stimmung braucht es meiner Meinung nach zum Beispiel keine Bengalos oder Feuerwerk oder vermummte Menschen.“
Voss-Tecklenburg: Frauenfußball soll seine Werte bewahren
Auch auf dem Platz sollen vorhandene Werte beibehalten werden. "Wie auf dem Platz miteinander umgegangen wird. Schnell wieder aufstehen, keine Schauspielerei um der Schauspielerei willen, ein respektvoller Umgang aller Beteiligter", erklärte Voss-Tecklenburg.
Die Bundestrainerin sieht aber auch eine Verantwortung im sozialen Bereich als Vorbilder. Daher gilt für sie die Maxime: "Nicht nur darauf gucken, wovon man selbst profitiert, nicht zu viel fordern, realistische nächste Schritte gehen."
Mit dem DFB-Team strebt "MVT" bei der WM in Australien und Neuseeland den dritten WM-Titel an. Die Titelmission beginnt am Montag (10.30 Uhr MESZ/ZDF) mit dem ersten Gruppenspiel gegen den WM-Debütanten Marokko.
Nach Platz zwei bei der EM im Vorsommer in England werde das neue Turnier aber nicht automatisch ein Selbstläufer. „Wir müssen in Australien neue Gegebenheiten und Stimmungen antizipieren und entsprechend agieren. Wir haben auch nicht die komplett gleiche Mannschaft hier, das verändert schon etwas“, führte die Bundestrainerin aus: „Copy-and-paste funktioniert nicht.“