Seltsame Szene bei der Frauen-WM: Beim Vorrundenspiel zwischen der Schweiz und Norwegen (0:0) verließ die Starstürmerin Ada Hegerberg kurz vor dem Anpfiff das Spielfeld.
WM-Star erklärt seltsamen Abgang
Die Norwegerin stand zunächst bei der Hymne noch auf dem Rasen, schritt aber wenig später in Richtung Kabine davon. Der Abgang sorgte zunächst für Verwirrung, auch beim übertragenden TV-Sender ARD.
„Ich wüsste zu gerne, wo Ada Hegerberg jetzt noch hingeht, hoffentlich nur kurz aufs Klo“, sagte die Kommentatorin. Wenig später stand fest: Hegerberg sollte nicht mehr zurückkehren, für sie spielte Sophie Haug.
Hegerberg: „Ich fühlte mich unwohl“
Kurz darauf sorgte der norwegische Verband für Klarheit, die Angreiferin litt offenbar unter Problemen an der Leiste. Beim Aufwärmen sollen Schmerzen aufgetreten sein. In der ARD-Übertragung hieß es außerdem: „Wir haben eine Info von der Assistenztrainerin. Sie sagt, sie wollten kein Risiko eingehen mit ihr.“
Später erklärte Hegerberg bei Twitter den genauen Grund. „Ich fühlte mich unwohl, als ich direkt nach den Hymnen sprintete“, schrieb sie. „Wir haben mit dem Team beschlossen, dass wir in einem so wichtigen Spiel kein Risiko eingehen und keine Auswechselspielerinnen verschwenden sollten.“
Kurzzeitig war darüber spekuliert worden, ob die 28-Jährige, die später auf der Ersatzbank Platz nahm, mit ihrem unerwarteten Abschied womöglich aus Protest vollzogen haben könnte.
Erneute Protestaktion der Ex-Weltfußballerin?
Hegerberg war erst im April 2022 zum norwegischen Nationalteam zurückgekehrt. Die Ballon-d‘Or-Gewinnerin hatte zuvor fast fünf Jahre lang gefehlt. Als Grund ihres Rückzugs hatte sie das Ungleichgewicht zwischen Männern und Frauen bei den Verbandsprämien angegeben, den Verband mehrfach scharf kritisiert.
Entsprechend wurde bei ihrem plötzlichen Verschwinden in den Katakomben beim wichtigen Duell mit der Schweiz - Norwegen hatte das erste Spiel gegen Neuseeland überraschend verloren - auch kurzzeitig ein neuerlicher Protest vermutet. (So tickt WM-Star Alisha Lehmann)
TV-Expertin Nia Künzer sagte in der ARD zu dieser These: „Das wäre schon ein bisschen viel Drama. Deswegen gehe ich davon aus, dass es tatsächlich eine Verletzung in letzter Sekunde ist. Aber das passiert natürlich sehr selten. Ich hab es so kurz vorm Spiel, nach der Hymne, noch nie erlebt.“