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Drei Jahre nach Krebs-Diagnose: Das Wunderkind, das Deutschland schockte

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Drei Jahre nach Krebs-Diagnose: Das Wunderkind, das Deutschland schockte

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Wunderkind wird zum DFB-Alptraum

Linda Caicedo gilt als eines der Toptalente dieser Weltmeisterschaft, wie die DFB-Frauen am eigenen Leib erfahren müssen. Selbst eine schlimme Diagnose verhinderte ihren rasanten Aufstieg nicht.
Linda Caicedo nach ihrem Treffer gegen das DFB-Team
Linda Caicedo nach ihrem Treffer gegen das DFB-Team
© IMAGO/AAP
SPORT1
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von SPORT1
Linda Caicedo gilt als eines der Toptalente dieser Weltmeisterschaft, wie die DFB-Frauen am eigenen Leib erfahren müssen. Selbst eine schlimme Diagnose verhinderte ihren rasanten Aufstieg nicht.

Als Linda Caicedo in der 52. Minute den Ball im deutschen Strafraum annahm, schrillten alle Alarmglocken - und dennoch konnte die DFB-Abwehr den Gegentreffer nicht verhindern.

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Mit zwei blitzschnellen Bewegungen entledigte sich die 18-Jährige ihrer Bewacherinnen Sara Däbritz und Huth und Svenja Huth und zirkelte den Ball von halblinker Position ins rechte obere Eck.

Künzer und Schult geraten ins Schwärmen

„Wie sie den macht, ist überragend“, schwärmte ARD-Expertin Nia Künzer über das 1:0 des Kolumbianischen Wunderkindes - und bekam Unterstützung von ihrer Kollegin Almuth Schult. „Diese Bewegungen auf solch engem Raum zu haben und einen so präzisen Abschluss...“

Am Ende feierte Kolumbien einen verdienten 2:1-Sieg, nachdem Manuela Vanegas den entscheidenden Treffer nach einer Ecke per Kopf erzielte (90.+7).

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Caicedo hatte bereits im ersten Gruppenspiel beim 2:0 gegen Südkorea getroffen und ihr außergewöhnliches Können angedeutet.

Angesichts des kometenhaften Aufstiegs wirkten ihre beiden WM-Tore wie der nächste erreichte Strichpunkt einer Checkliste. Doch die „Abarbeitung“ dieser Ziele rückte für das Talent vor drei Jahren zwischenzeitlich in weite Ferne.

Krebs-Schock für Kolumbiens Mega-Talent

Denn im Alter von 15 Jahren wurde bei der Offensivspieler Eierstockkrebs diagnostiziert. „Damals dachte ich nicht, dass ich wieder professionell spielen könnte, wegen all der Behandlungen und Operationen, die ich über mich ergehen lassen musste“, erklärte Caicedo rückblickend im Gespräch mit der FIFA.

Ihre Befürchtungen sollten allerdings nicht eintreten - im Gegenteil. Sie fand zu alter Stärke zurück und zog auch etwas Positives aus ihrer Genesung. „Was passiert ist, hat mich wachsen lassen“, so die 18-Jährige, die bereits vor ihrer Diagnose in ihrer Heimat für Aufsehen gesorgt hatte.

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Denn mit 14 Jahren debütierte sie bei América de Cali in der ersten kolumbianischen Liga und führte den Verein gleich als Torschützenkönigin zur Meisterschaft. Durch diese Leistung empfahl sie sich für die A-Nationalmannschaft und feierte bereits am 12. November 2019 im Testspiel gegen Argentinien ihre Premiere.

„Es war ein unvergesslicher Abend“

Der bisherige Höhepunkt - vor ihrem WM-Treffer - sollte im Nationaltrikot dann drei Jahre später folgen. Bei der Copa America im eigenen Land erzielte sie im Halbfinale gegen Argentinien das entscheidende Tor und sorgte damit für Kolumbiens Qualifikation für die WM 2023 sowie die Olympischen Spiele im kommenden Jahr. „Es war ein unvergesslicher Abend, an den ich während meiner gesamten Fußballkarriere zurückdenken werde“, erläuterte Caicedo.

Gleichzeitig bescherte sich die Kolumbianerin die dritte WM-Teilnahme innerhalb eines Jahres. Denn schon im August mit der U20 und im Oktober mit der U17 war sie bei einer Weltmeisterschaft aktiv. Bei der Letztgenannten schrieb Caicedo als Kapitänin mal wieder Geschichte: Als erstes kolumbianisches Team erreicht die U17 ein WM-Endspiel, welches letztlich aber mit 0:1 gegen Spanien verloren ging.

Auch ein persönliches Novum stellte sie auf: Caicedo erzielte innerhalb eines Jahres bei drei unterschiedlichen Weltmeisterschaften mindestens ein Tor.