Tommy Stroot hatte seinen Heldinnen gerade den Partybefehl erteilt, da geriet der Trainer des VfL Wolfsburg noch einmal ins Schwärmen. Vor allem über Lena Oberdorf, die diesem DFB-Pokalfinale ihren Stempel aufgedrückt hatte - und das gegen ihren zukünftigen Klub, den FC Bayern.
Gerade noch “weltklasse“, bald weg
"In so einem Spiel unter diesem Fokus so eine Leistung zu bringen, zeigt ihre Klasse. Sie ist Weltklasse. Das ist Wahnsinn in so jungen Jahren, so eine Stabilität zu liefern", lobte der VfL-Coach nach dem 2:0 (2:0)-Sieg und attestierte der erst 22 Jahre alten Nationalspielerin voller Hochachtung eine besondere "Druckresistenz, die wenige andere Spielerinnen haben".
Bayern-Trainer Alexander Straus fand die an diesem Abend omnipräsente Oberdorf ebenfalls "fantastisch, das ist der Grund, warum wir so viel getan haben, um sie zu holen." Mindestens 400.000 Euro hat der Erzrivale dem Vernehmen nach an den VfL gezahlt, eine deutsche Rekordablöse.
Doch auch Jule Brand, die mit der frühen VfL-Führung (14.) den Weg zum Triumph geebnet hatte, durfte sich über ein Extra-Lob freuen. Nach einer Formkrise zeigt das einstige "Golden Girl" immer häufiger ihr großes Potenzial. "Sie hat das Spiel mitentschieden, wahnsinnig viel investiert und war so extrem wertvoll für uns", sagte Stroot im schwarzen "Oops, we did it again"-Siegershirt.
Extrem wertvoll war für ihn persönlich auch dieser zehnte (!) Pokaltriumph in Folge für Wolfsburg - gerade nach der Debatte über eine drohende Wachablösung durch den Meister aus München. Bei Stroot machte sich Genugtuung breit: "In meiner Zeit in Wolfsburg ist dieser Sieg im DFB-Pokal der, der sich am besten anfühlt. Es ist mittlerweile eine einmalige Serie, von der ich nicht glaube, dass sie irgendwann nochmal erreicht wird."