Deutschlands steht im EM-Finale - und einen Anteil daran hat auch der ehemalige Augsburg-Profi Jan-Ingwer Callsen-Bracker.
Ex-Bundesliga-Profi hilft DFB-Frauen
2019 war er nach 169 Bundesliga-Spielen an die DFB-Akademie gewechselt, bei der EM macht er die deutschen Spielerinnen im Kopf fit für Topleistungen.
So war sein spezielles „neurozentrierten Trainings“ ein Schlüssel zum Finaleinzug der DFB-Frauen in England. Was Callsen-Bracker macht, kommt gut an und wirkt.
Klara Bühl vom FC Bayern beispielsweise schwärmte zuletzt von einem „enorm“ verbesserten Körpergefühl - dank der Methoden des früheren Profis des FC Augsburg. (NEWS: Alles Wichtige zur Frauen-EM 2022)
Bei der EM kümmert sich Callsen-Bracker als Teil des Betreuerstabs an der „Bewegungseffizienz“ der DFB-Frauen.
Aber was genau heißt das?
So hilft Callsen-Bracker den DFB-Frauen
Wie der 37-Jährige erklärt, geht es in seinen neurozentrierten Methoden darum, die Reizverarbeitung des Gehirns zu verbessern, wo es für den Leistungssport wichtig ist, und Probleme zu beheben.
Mit gezielten sensomotorische Übungen kann so nicht nur die Leistung verbessert, sondern auch gezielt Schmerzen reduziert werden.
Ein Beispiel ist das „Zungenkreisen“. Das übte Callsen-Bracker zum Beispiel mit Joti Chatzialexiou, Sportlicher Leiter Nationalmannschaften, sozusagen als Vorbereitung auf den Betreuer-Kick am Montagabend bei brütender Hitze in London. Der 46-Jährige lachend, es habe jedenfalls auch ihm geholfen, „bei all den Gebrechen, die man hat“.
Grundsätzlich kann das Training von den Augen über Gleichgewicht und Körperwahrnehmung in vielen Bereichen helfen.
Eigene Leidenszeit sorgt für „Aha-Moment“
Callsen-Bracker selbst war lange ein „Suchender“, nach seinem Champions-League-Debüt mit 18 bei Bayer Leverkusen ereilte ihn 2004 eine Verletzung, die die kommenden Jahre überschattete.
„Ich hatte immer wieder Probleme, alles aus einer Fehlbelastung“, berichtete er. Als er auf den „neuronalen Ansatz“ stieß, war das sein „Aha-Moment“. Schmerzen, Beweglichkeit, Kraft - überall verspürte er Besserung.
Also wurde Callsen-Bracker selbst zum Fachmann. Während seiner Zeit beim FC Augsburg bildete er sich fort, verbrachte dazu auch mal seine Sommerpause in den USA, schloss Zertifikate ab. Seit 2019 betreut er den Bereich „Neurozentriertes Training“ beim Deutschen Fußball-Bund (DFB).
Hilfe im medizinischen Bereich
Dass er auf seine eigene Geschichte verweisen kann, bricht bei Skeptikern oft das Eis. „Es hilft, wenn man eine gewisse Glaubwürdigkeit und Erfahrung hat“, erklärte Callsen-Bracker, der sich bei der EM auch als „wertvolle Unterstützung“ zum medizinischen Staff sieht.
Mit seinen Übungen werde beispielsweise bei den typischen Knie-, Hüft- oder Nackenproblemen die passive Behandlung „aktiv gesichert“.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID(