Der große Traum vom Finale ist Realität geworden - und wie! (NEWS: Alles Wichtige zur Frauen-EM 2022)
Popp-Show! Deutschland im EM-Finale
Dank einer Energieleistung und einer abermaligen Gala-Vorstellung von Alexandra Popp sind Deutschlands Fußballerinnen bei der Europameisterschaft mit einem 2:1 (1:1) gegen Frankreich furios ins Finale gestürmt und treffen dort nun auf Gastgeber England (So., ab 18 Uhr im Liveticker).
Die Kapitänin im Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg sorgte mit ihren Treffern in der 40. und 76. Minute für ein Happy End in dem hitzigen Duell in Milton Keynes. (DATEN: Gruppen und Tabellen der Frauen-EM 2022)
EM: Deutschland stürmt über Frankreich ins Finale
Ein bitteres Eigentor der ansonsten sich als starker Rückhalt erweisenden DFB-Keeperin Merle Frohms, der ein Drehschuss von Kadidiatou Diani (45.) unglücklich an den Rücken und von dort ins eigene Netz sprang, hatte die stets gefährlichen Französinnen lange im Rennen gehalten.
Doch mit Popp hatte Deutschland am Ende das bessere Ende für sich - und das sogar historisch: Bereits mit ihrem ersten Treffer aus Nahdistanz avancierte die 31 Jahre alte Torgigantin zur ersten Spielerin, die bei einer Europameisterschaft in fünf aufeinanderfolgenden Begegnungen netzte.
Nebenbei war es auch das 100. deutsche Tor bei einer EM. (DATEN: Spielplan und Ergebnisse der Frauen-EM 2022)
Dennoch war der Weg zum Traumfinale nun in Wembley ein schweres Stück arbeitet, ehe dank Serienknipserin das vorletzte Puzzleteil auf dem Weg zum neunten EM-Titel legte.
Der Rekordeuropameister steht am Sonntag nun erstmals seit Olympiagold 2016 wieder im Endspiel eines großen Turniers steht. 30.000 Euro Prämie sind jeder Spielerin sicher, bei einem Triumph vor knapp 90.000 Fans im englischen Fußballtempel wird die Summe verdoppelt.
Keeperin Frohms mit unglücklichem Eigentor
„Ich kann das alles gar nicht in Worte fassen. Wir haben wirklich alles reingeworfen und sind so unfassbar glücklich“, sagte Popp im ZDF: „Die Mannschaft ist geil. Kein Schwein hat mit uns gerechnet und jetzt stehen wir im Finale, gegen England, in Wembley. Das war unser Traum, unser Wunsch, den wir uns erfüllt haben. Ein Finale in Wembley, was Besseres gibt es nicht.“
Selbst der erste Gegentreffer im Turnier infolge des Eigentors von Frohms konnte die Deutschen nicht stoppen.
„Das Gegentor ist mir so was von egal. In dem Moment ist es bitter, aber es bleibt mir nichts anderes übrig, als da hinzugehen. Wir haben uns aber nicht aus der Ruhe bringen lassen“, sagte die deutsche Keeperin. „Mit Abpfiff kamen gleich die Freudentränen. Das haben wir uns vor dem Turnier nicht ausgemalt, dass wir ins Finale kommen.“
Zur Erinnerung: Das Duell mit den Lionesses ist die Neuauflage des Finals aus dem Jahr 2009.
Damals hatten die Deutschen, die noch nie ein EM-Endspiel verloren haben, beim 6:2 in Helsinki den bisher höchsten EURO-Finalsieg der Geschichte.
Brand rückt für Corona infizierte Bühl in die Startelf
Vor 27.445 Zuschauern, darunter Bundesinnenministerin Nancy Faeser, DFB-Präsident Bernd Neuendorf und -Geschäftsführer Oliver Bierhoff, ging es der deutschen Mannschaften zunächst um Ballsicherheit.
Das saubere Passspiel hatte Priorität, das Risiko wurde gescheut. Weil die Französinnen auf der anderen Seite eher abwartend agierten, passierte in den ersten zehn Minuten nicht viel.
Nach knapp 20 Minuten hatten die Deutschen, bei denen das 19 Jahre alte „Küken“ Jule Brand die mit Corona infizierte Leistungsträgerin Klara Bühl ersetzte, weiterhin mehr vom Spiel.
Echte Chancen konnte sich der zweimalige Weltmeister aber trotz einiger Standardsituationen nicht erarbeiten. Das änderte sich in der 22. Minute. Den Freistoß von Popp konnte Frankreichs Torhüterin Pauline Peyraud-Magnin aber entschärfen.
Historische Popp beschert Finale gegen England
Auch im Anschluss kam von den Französinnen in der Offensive erstaunlich wenig. Die Deutschen, die mit vier Siegen ohne Gegentor in die Vorschlussrunde gestürmt waren, hatten dank ihrer geschlossenen Mannschaftsleitung alles im Griff. Die Führung der DFB-Auswahl lag in der Luft.
In der Defensive ließen die konzentriert arbeitenden Deutschen weiter nichts anbrennen, die Feldüberlegenheit und das energische Zupacken im Zentrum nervte die Französinnen zunehmend.
Der Treffer durch Popp nach starker Vorarbeit von Svenja Huth war verdient. Der unglückliche Ausgleich noch vor der Pause fiel dagegen mehr oder weniger aus dem Nichts.
Zu Beginn des zweiten Abschnitts sorgte Huth früh für Gefahr (47.). Nach einer Stunde erarbeiteten sich die Französinnen aber ein Übergewicht.
Folge: Bei mehreren guten Chancen in dieser Phase hatten die Deutschen viel Glück. Nach 70 Minuten war die DFB-Elf aber wieder besser in der Partie - und prompt sorgte Serienknipserin Popp per Kopf für Ekstase pur.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)