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Traum-Comeback in Champions League: "Ich weiß nicht, wie ich das überhaupt verarbeiten soll"

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Traum-Comeback in Champions League: "Ich weiß nicht, wie ich das überhaupt verarbeiten soll"

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Traum-Comeback „fast zu kitschig“

Tabea Sellner kehrt nur fünf Monate nach der Geburt ihres Sohnes auf den Fußballplatz zurück - und trifft an einem denkwürdigen Abend direkt.
Für den VfL Wolfsburg hat die neue Saison in der Frauenfußball-Bundesliga mit einem unerwarteten Dämpfer begonnen. Die Wölfinnen verpassten durch ein 3:3 in einem wilden Nord-Duell mit Werder Bremen erstmals seit 2016 wieder einen Erfolg zum Saisonstart.
Tabea Sellner kehrt nur fünf Monate nach der Geburt ihres Sohnes auf den Fußballplatz zurück - und trifft an einem denkwürdigen Abend direkt.

Die überschwänglichen Reaktionen ihrer Mitspielerinnen, die Standing Ovations im Stadion, die vielen Glückwünsche aus der Fußballwelt: Tabea Sellner wusste nach ihrem „fast schon zu kitschigem“ Comeback nach der Babypause gar nicht so recht, wohin mit ihren Emotionen.

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„Ich weiß nicht, wie ich das überhaupt verarbeiten soll“, sagte Sellner und schüttelte ungläubig den Kopf. Nur fünf Monate nach der Geburt ihres Sohnes kehrte die 25-malige Nationalspielerin zurück auf den Fußballplatz, löste mit dem VfL Wolfsburg das Ticket für die Gruppenphase der Champions League - und sorgte beim 5:0 gegen die AC Florenz mit ihrem Treffer (89.) auch noch für den perfekten Schlussakkord eines denkwürdigen Abends.

Sellner bedankt sich - bei Team, Verein und Familie

„Ich kann eigentlich nur Danke sagen“, sagte Sellner, völlig überwältigt von ihren Gefühlen: „Danke an die Mannschaft, den Staff und den Verein. Aber natürlich auch an meine Familie, meinen Mann zu Hause. Wenn er mir nicht den Rücken freigehalten hätte, wäre ich nicht so schnell wieder hier. Es ist so besonders, dass ich das erleben darf.“

Zumal ihre Rückkehr eigentlich noch gar nicht geplant war. Noch am Dienstagmorgen war Sellner bei der UEFA nicht gemeldet. Doch nachdem Ariana Arias wegen muskulärer Probleme passen musste, fiel die Wahl von VfL-Trainer Tommy Stroot auf Sellner. Die Telefone glühten. Und etliche Gespräche später kam vom europäischen Dachverband im Rahmen einer Sonderregelung für zurückkehrende Mütter doch noch grünes Licht.

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Sellner - im offiziellen Spielbericht der UEFA noch unter ihrem Mädchennamen Waßmuth, mit dem sie zuletzt im Champions-League-Endspiel 2023 gelistet war - durfte spielen. Und wie!

Traumhaftes Comeback „fast schon zu kitschig“

Mit ihrem zehnminütigen Auftritt, ihrem ersten Pflichtspieleinsatz für die Wölfinnen seit dem DFB-Pokalfinale im Mai 2023 (4:1 gegen Freiburg), sorgte Sellner am Mittwochabend für Gänsehautmomente. Schon die Einwechslung der 28-Jährigen wurde von Team und Zuschauern frenetisch gefeiert, kurz vor dem Ende legte Sveindis Jonsdottir ihr dann uneigennützig vor, sodass Sellner nur noch einschieben brauchte.

„Es ist verrückt, wie normal es sich nach so langer Zeit anfühlt, und wie besonders es trotzdem ist“, sagte Sellner den Wolfsburger Nachrichten: „Ich habe das bisher schon 20 Jahre in meinem Leben gemacht. Auf der anderen Seite war ich eineinhalb Jahre raus und da schätzt man noch einmal mehr, dass ich diesen Beruf ausüben darf.“

Stroot nannte das traumhafte Comeback seiner Stürmerin „fast schon zu kitschig“. Bei allem, was er mitbekomme, sei Sellner „eine überragende Mutter und zugleich ein vollkommener Profi, wenn ich sie sehe, wie sie selbst während der Schwangerschaft im Gym gearbeitet hat“. Nun geht der Blick von Sellner, Stroot und Co. ins schweizerische Nyon, wo am Freitag (13.00 Uhr) die Auslosung der Gruppenphase stattfindet.