Alexandra Popp breitete beide Arme aus und ließ einen Urschrei los.
Last-Minute-Drama! VfL im CL-Finale
Nach dem Ende des spektakulären Verlängerungs-Krimis fiel alle Last von der Anführerin des VfL Wolfsburg ab, der deutsche Double-Gewinner steht nach einem 3:2 nach Verlängerung beim FC Arsenal im Champions-League-Finale.
Nach regulärer Spielzeit hatte es vor der englischen Rekordkulisse von 60.063 Fans im Halbfinal-Rückspiel 2:2 (1:1) gestanden.
„Ich bin überwältigt. Es war super, super hart. Sie hätten gewinnen können oder wir. Wir waren heute das glücklichere Team“, sagte VfL-Torschützin Jill Roord bei DAZN.
Die Wolfsburgerinnen greifen im Endspiel am 3. Juni in Eindhoven nach ihrem dritten Titel in der Königsklasse. Gegner ist dann der FC Barcelona.
Mega-Bock entscheidet CL-Halbfinale
Pauline Bremer (119.) sicherte in der Verlängerung das Final-Ticket.
Dem Tor ging ein kapitaler Fehler von Lotte Wubben-Mo voraus, die knapp neben dem eigenen Strafraum zum Dribbling angesetzt hatte und den Ball verlor. Außerdem trafen Alexandra Popp (58.) und Jill Roord (41.) für die Wolfsburgerinnen, die weiter vom Triple träumen dürfen.
Für Arsenal, das im Viertelfinale Bayern München ausgeschaltet hatte, waren Stina Blackstenius (11.) und Jennifer Beattie (75.) erfolgreich. Das Hinspiel in der Vorwoche hatte 2:2 geendet.
Siegt Wolfsburg nach 2013 und 2014 wieder?
Die Niedersachsen stehen zum bereits sechsten Mal im Finale um die wichtigste Trophäe im europäischen Vereinsfußball. Die bisherigen zwei Titel holte der VfL 2013 und 2014.
Das Wolfsburger Team von Trainer Tommy Stroot startete wie erwartet mit Popp. Die Kapitänin, die das Hinspiel in der Vorwoche wegen einer Wadenverletzung verpasst hatte, lauerte hinter der Spitze im offensiven Mittelfeld auf ihre Chance. Zunächst jedoch vergeblich.
Die Gäste versuchten, Arsenal mit Pressing zu Fehlern zu zwingen, patzten dann jedoch selbst. Innenverteidigerin Kathrin Hendrich und Torhüterin Merle Frohms sprachen sich nach einem in die Tiefe gespielten Pass nicht richtig ab. Blackstenius eroberte den Ball und traf ins leere Tor der herausgeeilten Frohms.
Die Führung gab den Gastgeberinnen zunächst Sicherheit, Arsenal zog sich zurück. Stroot entledigte sich am Spielfeldrand seiner Jacke, tigerte auf und ab und beobachtete zunehmend Besserung. Sein Team brachte die Engländerinnen immer besser in Bewegung.
Roord, Popp, Bremer die Heldinnen
Die Belohnung folgte prompt: Popp legte nach einem lang geschlagenen Freistoß klug auf Roord ab, die Niederländerin verwandelte von der Strafraumkante flach rechts.
Kurz vor der Pause hätte VfL-Spielerin Sveindis Jonsdottir nach einem 50-Meter-Solo die Führung erzielen können, zielte aber zu zentral (45.+4).
Kurz nach Wiederbeginn sprangen die Zuschauerinnen und Zuschauer im erstmals in der Historie von Arsenals Frauen-Team ausverkauften Emirates Stadium wieder auf, doch Blackstenius‘ zweiter Treffer zählte wegen Abseits nicht. Auf der anderen Seite köpfte Nationalspielerin Lena Oberdorf (53.) zu unpräzise.
Der VfL war nun die klar bessere Mannschaft. Jonsdottirs Abschluss klärte Arsenal in größter Not auf der Linie (58.), noch in derselben Minute war Popp nach einer Ecke per Kopf zur Stelle. Mit einem Tor und einem Assist war sie wieder die entscheidende Spielerin.
Svenja Huth (69.) hätte in der Folge sogar erhöhen können. Arsenals Ausgleich brachte das Stadion dann zum Toben, ehe Bremer in der Verlängerung nach starker Vorarbeit von Jule Brand einschob.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)