Der Weltrekord-Transfer des FC Barcelona im Frauenfußball beschäftigt auch den FC Bayern.
„Rest der Liga hat zu wenig Geld“
Für die englische Europameisterin Keira Walsh legten die Katalanen zuletzt laut Medienberichten die stolze Summe von 460.000 Euro hin. Nie zuvor wurde für eine Spielerin so viel Geld bezahlt. (News: Dieser Barca-Transfer ist Weltrekord)
„Es ist cool zu sehen, dass im Frauenfußball mehr Geld in die Hand genommen wird, um auch solche Transfers zu tätigen“, sagte Nationalspielerin Lea Schüller im SPORT1-Interview: „Der letzte ist schon länger her mit Pernille Harder (Anm. d. Red.: Chelsea bezahlte vor zwei Jahren 350.000 Euro für die Dänin aus Wolfsburg). Wenn das vielleicht in kürzeren Abständen immer wieder vorkommen würde, ist man auf dem richtigen Weg.“
Vor dem Saisonstart der Frauen-Bundesliga - der FC Bayern gastiert am Freitagabend bei Eintracht Frankfurt - befürwortet die Münchnerin also die aktuelle Entwicklung. Anderer Meinung ist Bianca Rech, Sportliche Leiterin des FC Bayern.
Barcas Mega-Deal: „Kann dem Frauenfußball schaden“
„Was da im Moment teilweise auf dem Transfermarkt passiert, ist nicht gut für eine gesunde Entwicklung“, sagte Rech dem SID: „Das kann dem Frauenfußball schaden.“
Das „Karussell“ drehe sich „derzeit sehr schnell, die Strukturen und Basis haben vielerorts zu wenig oder fast gar keine Zeit, sich entsprechend zu entwickeln“, führte die frühere Nationalspielerin aus.
Linda Dallmann, ebenfalls beim FC Bayern unter Vertrag und Vize-Europameisterin, meinte zu SPORT1: „Es ist klar, dass das Geld im Frauenfußball, das vorhanden ist, auch ausgegeben wird und dass das ein gutes Signal ist.“
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„Am Ende“, fügte die 28-Jährige an, „weiß man nicht, warum sie für so viel Geld wechseln sollte oder musste. Von daher ist es schön, aber auch kein Thema, das uns als Spielerinnen betrifft.“
Mega-Transfer auch in der Bundesliga?
Doch wären auch entsprechende Mega-Transfers in der Bundesliga möglich?
„Ich kenne mich mit den Zahlen und Dimensionen nicht aus, aber man weiß ja auch von den Männern, dass ein Verein wie Barcelona sehr viel Geld für Spieler ausgibt“, sagte Dallmann.
Sie findet: „Da muss jeder Verein seine Strategie finden, was sie auch ausgeben wollen - und wenn es die Vereine in der Bundesliga nicht machen, finde ich das auch okay.“
Schüller glaubt: „Die Bedingungen in Deutschland sind noch nicht gut genug sind. Mit Wolfsburg und Bayern wäre das möglich. Der Rest der Liga hat für so etwas zu wenig Geld. Da muss erst an sowas gearbeitet werden und generell an den Bedingungen, die in Deutschland herrschen. Ich hoffe, dass es schon irgendwann möglich ist in Deutschland, aber da fehlt noch was.“