Harry Kane und Gareth Southgate lagen sich in den Armen und ließen sich von den begeisterten Fans der Three Lions feiern.
England befeuert Titelträume
"Football's coming home" schallte es von den Rängen. Und die Fans in der Heimat flippten aus, in London stand der Verkehr still - alle eint der sehnliche Wunsch, dass ihr Team den WM-Pokal ein zweites Mal nach 1966 nach Hause bringt.
"Ich hoffe, jeder zuhause genießt das heute Nacht, weil das nicht so häufig vorkommt", sagte Trainer Southgate nach dem ersten Halbfinal-Einzug eines englischen Teams bei einer WM seit 1990. "Es ist ein unglaubliches Gefühl."
Auch Prinz William sendete Glückwünsche. "Ihr wolltet Geschichte schreiben, und ihr habt es bereits getan. Ihr spielt eine unglaubliche WM, und wir genießen jede Minute", twitterte er. "Ihr verdient diesen Moment - Football's Coming Home!"
Kane: "Wir wollen das Land stolz machen"
Mit dem letztlich souveränen 2:0 (1:0)-Erfolg gegen biedere Schweden haben die Three Lions ihre Titelambitionen eindrucksvoll untermauert. "Wir wollen das Land einfach nur stolz machen", sagte Kapitän Kane und dachte bereits an die kommende Aufgabe gegen Kroatien am Mittwoch (20 Uhr im LIVETICKER): "Es steht noch ein großes Spiel bevor, das Halbfinale, aber wir fühlen uns super." (Alle Ergebnisse im Überblick)
Zwar blieb Kane erstmals bei dieser WM torlos, aber auch ohne direkte Beteiligung ihres Toptorjägers zogen die Engländer dank der Kopfballtreffer von Harry Maguire (30.) und Dele Alli (59.) erstmals seit 28 Jahren wieder in ein WM-Halbfinale ein. (LIVETICKER zum Nachlesen)
Keeper Pickford will Geschichte schreiben
"Ich war noch nicht geboren, als England das letzte Mal ein Halbfinale bei einer WM erreichte", sagte Jordan Pickford. "Wir haben immer gesagt, dass wir jedes Spiel für sich nehmen, wir können so weitermachen und unsere eigene Geschichte schreiben."
Und der 24-Jährige ist einer der Protagonisten. Im Achtelfinale wurde er im Elfmeterschießen gegen Kolumbien zum Held, gegen Schweden parierte er glänzend gegen Viktor Claesson (62.) und Marcus Berg (49./71.) und spielte erstmals bei diesem Turnier zu null.
Standards als Erfolgsrezept
Verlassen konnte sich Southgates Team einmal mehr auf ihre Standard-Stärke.
Nach einer Ecke von Ashley Young setzte sich Maguire im Kopfballduell mit Schwedens Spielmacher Emil Forsberg durch und rammte den Ball ins Tor.
Für den 25 Jahre alten Abwehrspieler von Leicester City, der vor zwei Jahren den Briten noch bei der EM in Frankreich als Fan die Daumen gedrückt hatte, war es im zehnten Länderspiel das erste Tor - und für England der achte bei diesem Turnier, der nach einer Standardsituation fiel.
"In K.o.-Spielen fallen verhältnismäßig viele Tore nach Standards und daran haben wir hart gearbeitet. Die Hereingaben waren brillant und wir haben es geschafft, unsere Köpfe hineinzuhalten", sagte Maguire, der selbst sein Glück kaum fassen konnte: "Das war mein erstes Länderspieltor auf der größtmöglichen Bühne. Es geht kaum besser, als in ein WM-Halbfinale einzuziehen."
Nur der Finaleinzug oder gar der WM-Triumph könnten das noch toppen.
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