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Politikerin: Matthäus ist "falsch"

Lothar Matthäus besucht Wladimir Putin im Moskauer Kreml. Dafür erntet er von einer Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement scharfe Kritik.
Lothar Matthäus (links) wurde als eine von mehreren FIFA-Legenden von Wladimir Putin (Mitte) im Kreml empfangen
Lothar Matthäus (links) wurde als eine von mehreren FIFA-Legenden von Wladimir Putin (Mitte) im Kreml empfangen
© Getty Images
Michael Prieler, Martin Hoffmann
Lothar Matthäus besucht Wladimir Putin im Moskauer Kreml. Dafür erntet er von einer Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement scharfe Kritik.

Als Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement setzt sich Sawsan Chebli intensiv gegen Diskriminierung und Rassismus ein.

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Die frühere stellvertretende Sprecherin des Auswärtigen Amts ist bekannt für ihre starke Meinung. Jetzt hat Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus den Unmut der 39-Jährigen auf sich gezogen.

Der Hintergrund: Während der WM in Russland besuchte Matthäus als einer von mehreren FIFA-Legenden Präsident Wladimir Putin im Kreml und lobte den Staatschef ausgiebig: "Dies ist eine der besten Weltmeisterschaften, die ich in den vergangenen 40 Jahren gesehen habe. Vielen Dank für diese WM, Herr Präsident", zitierte ihn Russia Today beim Kreml-Besuch.

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Chebli: Matthäus fehlt Haltung

Wegen seiner russischen Ehefrau fühle sich Matthäus als "halber Russe" und komme immer mit einem Lächeln nach Moskau.

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Für Chebli Grund genug, um den 57-Jährigen auf Twitter zu kritisieren: "Schon als junges, Fußball begeistertes Mädchen mochte ich Lothar Matthäus nicht. Fand ihn irgendwie immer unecht. Falsch. Ohne Haltung. Tja. Some things never change", schrieb die Staatssekräterin.

Neben Matthäus nahmen unter anderem auch Dänemarks Ex-Torwart Peter Schmeichel, der Niederländer Marco van Basten und Englands Rio Ferdinand an dem Empfang teil.

Rekordnationalspieler Matthäus erntete nicht nur von Chebli Kritik für das Putin-Lob - gegen die er sich via Twitter verteidigt hat. "Politik und Sport lassen sich nicht trennen, aber für uns Sportler zählt nur der friedliche und faire Wettkampf", schrieb er: "Die Menschen in Russland haben eine fantastische WM organisiert und zeigen der Welt ihre Gastfreundschaft und Herzlichkeit, dafür gebührt Ihnen Dank!" Diesen Dank habe er ausgedrückt.

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Fairness-Appelle wegen Özil und Gündogan

Chebli, die aus einer palästinensischen Familie stammt, schaltet sich generell sehr aktiv in gesellschaftliche Debatten ein, auch zum "Erdogan-Gate" um Ilkay Gündogan und Mesut Özil meldete sie sich wiederholt zu Wort.

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Gündogans und Özils Foto mit dem türkischen Machthaber nannte sie "falsch", lobte aber ihr Treffen mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und plädierte für Fairness im Umgang den beiden.

Zum aktuellen Ultimatum von DFB-Boss Reinhard Grindel an Mesut Özil, sein Schweigen zum Erdogan-Gate zu brechen, sagte Chebli: "Fällt ihm früh ein. Sie wollen scheinbar, dass Özil hinschmeißt."

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Auch Matthäus hatte Özil zuvor kritisiert ("Özil fühlt sich nicht wohl im DFB-Trikot") und war dafür schon einmal von Chebli attackiert worden ("Ich sag nur: Bedeutungsverlust mit knallharten Folgen").