Als die Niederlage der Frankfurter bei Olympique Lyon schon besiegelt war und Schiedsrichter Andris Treimanis aus Lettland das Spiel abgepfiffen hatte, kochten die Emotionen noch einmal hoch.
Deshalb sah Toppmöller Rot
Spieler beider Mannschaften gingen aufeinander los. Im Mittelpunkt: Malick Fofana, zuvor einer der Torschützen der Franzosen, der die Gäste offenbar provozierte.
Eintracht-Trainer Dino Toppmöller eilte zur Rudelbildung und zog einige seiner Spieler weg. Kurz darauf war allerdings zu sehen, wie der 44-Jährige selbst vor dem Unparteiischen stand und die Rote Karte sah. Was der Grund dafür war? Im Interview mit RTL brachte er hinterher Licht ins Dunkel - und fand deutliche Worte für die Leistung des Schiedsrichters.
Schiedsrichter? „Er hat sehr unsouverän gewirkt“
„Ich habe mich einmal während des Spiels beschwert und dafür die Gelbe Karte gesehen“, schilderte Toppmöller seine Sicht der Dinge. „Am Ende wollte ich nur Can (Uzun; Anm. d. Red.) und Omar (Marmoush; Anm. d. Red.) aus der Rudelbildung rausholen. Dann habe ich nur noch auf den Schiedsrichter und die Rudelbildung gezeigt und gesagt: ‚This is your fault‘ (dt: Das ist deine Schuld)“.
Toppmöller beteuerte außerdem, niemanden beleidigt zu haben oder übermäßig emotional gewesen zu sein. „Ich habe dem Schiedsrichter nur gesagt, dass die Rudelbildung sein Fehler war, weil er das Spiel in der Schlussphase überhaupt nicht mehr im Griff hatte. Wenn das gleich eine Rote Karte für mich ist, dann muss ich das akzeptieren“, sagte er.
Ob die Hessen Einspruch gegen eine mögliche Sperre ihres Trainers einlegen würden? „Mal sehen, was er (der Schiedsrichter; Anm. d. Red.) in seinen Bericht schreibt. Wenn er die Wahrheit schreibt, gibt es eigentlich keinen Grund für eine Rote Karte“, antwortete Toppmöller auf eine entsprechende Frage und fügte hinzu. „Er hat jedenfalls sehr unsouverän gewirkt.“
Toppmöller-Rot erinnert an Trapp
Sportvorstand Markus Krösche wollte die Situation noch nicht kommentieren, weil er zum Zeitpunkt der Auseinandersetzung gerade auf dem Weg an den Spielfeldrand war und die Szene gar nicht gesehen hatte. Auch Kapitän Kevin Trapp hielt sich bedeckt: „Ich habe mich diesmal rausgehalten, weil ich damals bei PAOK Saloniki eine ähnliche Sache hatte. Deshalb habe ich das nicht so gut gesehen.“
Was Trapp meinte: Der 34-Jährige hatte sich im Oktober 2023 nach Abpfiff bei einer Rudelbildung als Schlichter versucht und plötzlich von Schiedsrichter Simone Sozza die Rote Karte gesehen. Bei RTL bezeichnete der Torhüter die Entscheidung später als „Skandal“, Frankfurt hatte bei der UEFA Einspruch eingelegt.
Der Verband habe diesem jedoch „nicht stattgegeben, nicht zuletzt, weil es sich bei der Beurteilung des Schiedsrichters um eine Tatsachenentscheidung handele“, erklärte die SGE in einer Mitteilung. Ob der Fall Toppmöller ein ähnlicher wird, bleibt abzuwarten.