Bayer Leverkusen ist einfach nicht zu schlagen! Die Werkself setzte sich im Halbfinal-Hinspiel mit 2:0 (1:0) bei AS Rom durch und darf weiter vom Europa-League-Titel träumen. Dank der vorzeitig gesicherten Meisterschaft und dem Einzug ins DFB-Pokalfinale rückt sogar das Triple in greifbare Nähe.
Bayer stürmt Richtung Finale
Florian Wirtz hatte die Leverkusener nach einem kapitalen Fehler im Aufbauspiel des Gastgebers in Führung gebracht (28.) - es war sein vierter Treffer im laufenden Wettbewerb. Rund 20 Minuten vor dem Ende traf sein DFB-Kollege Robert Andrich sehenswert aus der zweiten Reihe, Mile Svilar im Tor der Roma war machtlos als der Ball im linken Winkel einschlug. Schon Jeremie Frimpong hätte bereits vor dem Pausenpfiff erhöhen können, er scheiterte jedoch aus kürzester Distanz (45.+1).
Wirtz erzielte als zweiter Spieler in der Geschichte der Europa League/des UEFA-Cups 12 Tore vor seinem 21. Geburtstag, zuvor gelang so etwas nur Dieter Müller 1975 für den 1. FC Köln.
Alonso schwärmt: „Seriös, erwachsen und diszipliniert...“
Andrich berichtete nach der Partie bei RTL von einer hitzigen Begegnung, man habe die Situationen jedoch gut angenommen. Auf sein Traumtor angesprochen, sagte er: „Ich wollte ihn schon hinten in die Ecke reinschlenzen, oder reindrehen, wie man es sehen will. Ich hatte ziemlich viel Zeit, lege ihn mir dann gut auf den rechten Fuß, den kann ich ganz gut.“
Cheftrainer Xabi Alonso gab sich nach der Begegnung sehr zufrieden. „Es war eine sehr seriöse, erwachsene und disziplinierte Leistung von uns. Wir haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben“, befand der Bayer-Coach. „Wir haben noch viel Arbeit vor uns, es sind noch viele Minuten zu spielen. Sie haben nichts mehr zu verlieren, und wir hingegen alles. Es kann immer alles passieren“, warnte der Spanier anschließend.
Granit Xhaka sprach von zwei sehr wichtigen Toren. „Die helfen uns enorm für das Rückspiel. Dennoch wollen wir auch nächste Woche ein Tor machen, um das Spiel früh für uns zu entscheiden“, untermauerte der Schweizer Nationalspieler.
Erhitzte Gemüter in Rom: Immer wieder Rudelbildungen
Im Stadio Olimpico lieferten sich das Team von Daniele De Rossi und die Mannschaft von Alonso eine hart umkämpfte Partie, in beiden Halbzeiten kam es zu Rudelbildungen. Doch nach dem Gegentreffer tat sich die Roma zunehmend schwer - besonders im letzten Drittel - und kam kaum noch zu aussichtsreichen Torgelegenheiten. Tammy Abraham scheiterte in der Nachspielzeit freistehend und sein Kopfball segelte über den Kasten.
Spieler und Fans sannen vor dem Duell auf „Revanche“, noch immer könne man sich „sehr gut an die Spiele“ im Mai vor einem Jahr erinnern. Damals hatten sich die noch von Trainer Jose Mourinho trainierten Italiener nach dem 1:0 in Rom ein 0:0 im Rückspiel ermauert. Statt von Rache sprach Alonso hingegen lieber von einer „zweiten Chance“ - und ging es nach drei Spielen in Serie ohne Sieg auch mit seiner Aufstellung etwas defensiver an.
Die Fabelsaison der Gäste setzt sich also fort. Leverkusen baut den magischen Rekord für die meisten ungeschlagenen Spiele in Serie aus und hat nun mehr wettbewerbsübergreifend seit 47 Partien keine Niederlage mehr kassiert.
Bayer steht mit einem Bein im Finale. Kommende Woche reicht im Rückspiel sogar eine Niederlage mit maximal einem Tor Differenz, um am 22. Mai in Dublin um den Titel zu spielen.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)