„Wir wollen mehr Titel!“ Der Hunger nach Erfolgen ist bei Jonas Hofmann nach dem Gewinn der Meisterschaft noch längst nicht gestillt. Das mögliche Triple bedeute nämlich für „jeden, der hier dabei ist, alles“, sagte er im Interview mit RTL.
Alonso überrascht in der Offensive
Neben dem Triple geht es im Europa-League-Halbfinale gegen die AS Rom auch um die Rache für das Aus in der gleichen Runde im Vorjahr. Damals schied Bayer gegen das Team von José Mourinho unglücklich aus (0:1, 0:0) und ärgerte sich im Nachgang über die destruktive Spielweise der Italiener.
Erfolgscoach Xabi Alonso überraschte im Vorfeld mit seiner Startaufstellung, denn das Stürmer-Duo um Victor Boniface und Patrik Schick stand nicht in der Startaufstellung. Stattdessen setzte der Spanier in der Sturmspitze auf Geschwindigkeit, der pfeilschnelle Amine Adli durfte von Beginn an ran.
AS Rom vs. Leverkusen: Die voraussichtlichen Aufstellungen
AS Rom: Svilar - Karsdorp, Mancini, Smalling, Spinazzola - Cristante, Paredes, Pellegrini - El Shaarawy, Lukaku, Dybala
Bayer Leverkusen: Kovar - Stanisic, Tah, Tapsoba - Frimpong, Andrich, Xhaka, Hincapie - Wirtz, Adli, Grimaldo
Es brauche die „Energie und die Motivation“ durch das Vorjahres-Aus, dennoch müsse die Werkself das Hinspiel in Rom am Donnerstag (21.00 Uhr) „mit Verstand angehen“, sagte Sportdirektor Simon Rolfes. „Überdrehen ist nie gut.“
Rolfes erwartet, dass Rom unter dem neuen Trainer Daniele De Rossi im Vergleich zum vergangenen Jahr „anders“ spielen werde und Bayer sich auch auf „eine andere Spielweise einstellen“ müsse. Dennoch wäre „ein Sieg auswärts immer top im Europapokal“, sagte der 42-Jährige.
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„Invincible-Saison“ für Bayer Leverkusen weiter möglich
Ziemlich mies fühlten sich die Leverkusener vor knapp einem Jahr. 23 Mal hatten die Mannen von Alonso an jenem Maiabend aufs Tor geschossen, einen Ballbesitz von 72 Prozent verbucht und die AS Rom förmlich an die Wand gespielt. Vergebens, am Ende stand ein 0:0 und das Aus.
Das Erlebnis hat sich festgesetzt in den Köpfen, es verfolgt Alonsos Team in ihrer wahrlich rauschhaften Saison - im positiven Sinne. Ein Trauma als Antrieb. „Ich glaube, die Europa League im vergangenen Jahr war auch einer der Grundsteine für die Meisterschaft in diesem Jahr – obwohl die Spiele gegen Rom eine Enttäuschung waren“, sagte Rolfes.
Dass es im Halbfinale nun wieder gegen Rom geht, findet nicht nur er „fantastisch“. Nach Bayers Weiterkommen im Viertelfinale gegen West Ham blickte Xabi Alonso samt Assistenten gebannt aufs Smartphone; als der Halbfinal-Gegner feststand, ballte Co-Trainer Marcel Daum freudig die Faust. Geballte Vorfreude auch bei Andrich, der sich im Vorjahr im Hinspiel gegen Rom den Mittelfuß gebrochen hatte: „Nicht nur bei mir ist eine Rechnung offen, sondern bei der ganzen Mannschaft.“
Für diese Aufgabe haben die zahlreichen Last-Minute-Siege von Bayer zusätzliches Selbstvertrauen gegeben. Leverkusen ist seit 46 Pflichtspielen ungeschlagen, die „Invincible-Saison“ mit dem Triple ohne Niederlage möglich. Zuletzt wackelte das Alonso-Team zwar bedenklich, blieb seit der vorzeitigen Meisterschaft gar dreimal ohne Sieg - und dennoch reiten die Last-Minute-Könige weiter die Euphoriewelle.
„Wir können gerne auch mal ein Spiel führen oder früher treffen“, scherzte Kapitän Lukas Hradecky. Nach 0:2-Rückstand markierte Andrich am Wochenende einmal mehr in der Nachspielzeit den Ausgleich gegen den VfB Stuttgart - und blickte nach dem Jubelrausch gleich wieder auf die nächste Aufgabe: „Wir wollen den nächsten Step ins Finale machen.“
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mit Sport-Informations-Dienst (SID)