Was für ein Wahnsinn bei Manchester United!
Heftiger Gegenwind für United-Stars
Das Team von Erik ten Hag sah im Hinspiel des Europa-League-Viertelfinales gegen den FC Sevilla lange wie der sichere Sieger aus, musste sich aber nach zwei späten Gegentoren noch mit einem 2:2 begnügen.
Zu allem Überfluss schenkten sich die Red Devils die Bälle auch noch selbst ein, Tyrell Malacia und Harry Maguire trafen jeweils ins eigene Tor und brachten den englischen Rekordmeister, bei dem Marcel Sabitzer mit einem Doppelpack überzeugte, um den verdienten Lohn.
Heftiger Gegenwind für ten Hag
„Wir hatten das Spiel in unseren Händen und wir hätten das 3:0 oder 4:0 machen können, das Spiel war komplett bei uns“, erklärte ten Hag nach dem Spiel bei BT Sport. Die Verletzungen von Raphael Varane und Lisandro Martínez seien unglücklich gewesen. Dennoch betonte der Niederländer: „Wir müssen lernen, das Spiel zu entscheiden, doch für das Rückspiel ist alles offen.“
Alles offen ist es vor allem aus Sicht der Andalusier. Und daran hatte United selbst einen gehörigen Anteil – was den Red Devils harsche Kritik einbrachte. „United wurde unter den Trümmern der eigenen Nachlässigkeit begraben“, urteilte die Daily Mail.
Auch Ex-United-Star Owen Hargreaves fand deutliche Worte. „Sie haben den Fuß vom Gas genommen“, monierte der ehemalige Mittelfeldspieler, der auch für den FC Bayern München spielte. United-Legende und TV-Expertenkollege Paul Scholes konstatierte: „Die zweite Hälfte war ein komplettes Desaster.“
Er kritisierte zudem Malacia für sein Eigentor. Der Verteidiger hatte einen langen Ball zum Flankengeber nicht verhindern können und die Flanke anschließend gegen den eigenen Keeper David de Gea gelenkt, von diesem sprang der Ball ins eigene Tor. „Er darf den Ball nicht aufkommen lassen“, monierte Scholes.
United-Legende mit Ferguson-Vergleich
Beim zweiten Eigentor wurde Maguire unglücklich vom gegnerischen Angreifer angeköpft, der 30-Jährige fälschte den Ball daraufhin unhaltbar ins eigene Tor ab. „Es war schwierig für Harry, er war zu nah dran“, nahm Hargreaves den englischen Nationalspieler in Schutz.
Viel Kritik gab es vor allem für ten Hag selbst: Von „bizarren Entscheidungen“ des United-Trainers schrieb Manchester Evening News, Scholes betonte: „Die Auswechslungen haben die Mannschaft geschwächt.“
Der 48-Jährige kritisierte zudem, ten Hag hätte es seiner Mannschaft nicht erlauben dürfen, in so einem großen europäischen Viertelfinale den Fuß vom Gas nehmen zu lassen. Er bemühte einen Vergleich: „Sir Alex Ferguson hätte uns nicht erlaubt, in der zweiten Hälfte eines Viertelfinales selbstzufrieden zu sein.“
United-Legende Peter Schmeichel fand derweil harte Worte für die Leistung der Mannschaft: „Einige Spieler müssen sich heute selbst hinterfragen und darüber nachdenken, ob sie genug zur Mannschaft betragen“, wetterte der Däne und wurde noch deutlicher: „Einige Spieler sollten sich für ihre Leistung schämen.“
Explizit ausgenommen von der Kritik wurde der von Bayern ausgeliehene Sabitzer. „Marcel Sabitzer war sehr gut“, betonte Schmeichel. Hargreaves brachte zudem einen permanenten Verbleib des Österreichers ins Spiel: „Ich bin mir sicher, dass der Verein und Sabitzer darüber nachdenken werden.“
Sabitzer hatte zuletzt angedeutet, sich einen United-Verbleib vorstellen zu können.