Der SC Freiburg hat den Coup bei Juventus Turin verpasst. Der Viertelfinal-Traum lebt aber weiter.
„Checke es nicht“: Freiburger VAR-Wirbel
Beim italienischen Rekordmeister gab es für den Bundesligisten im Achtelfinal-Hinspiel der Europa League ein 0:1 (0:0). (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Europa League)
Dabei ließ Juve angeführt von dem überragenden Ángel Di Maria eine Stunde lang die Muskeln spielen. Doch nach dem Kopfball-Tor des Argentiniers (53.) zogen sich die Hausherren immer mehr zurück und verpassten so die Vorentscheidung.
Bitter für Freiburg: Innenverteidiger Philipp Lienhart schied nach einem Zusammenprall mit Bremer mit einer Beinverletzung aus (67.).
VAR-Wirbel: „Checke es nicht“
Zudem wurde der Ausgleich von Lucas Höler vom VAR aufgrund eines Handspiels von Matthias Ginter zuvor einkassiert (64.). „Natürlich ist es Hand, Absicht aber nicht. Der Juve-Spieler vor mir springt hoch, berührt den Ball noch und ich bekomme ihn aus einem halben Meter ab. Der Ball geht an die Hand. Aber die ist ja vor dem Körper und nicht abgespreizt. Ich checke es nicht mehr“, meinte Matthias Ginter bei RTL.
Direkt nach dem Anpfiff schwamm Freiburg schon und hatte Glück. Die Elf von Christian Streich wirkte in den ersten Minuten überfordert.
„Wir haben mit dem Ball nicht sauber genug gespielt. Grundsätzlich ist aber noch alles drin. Wir müssen aber einiges besser machen“, fand Coach Christian Streich.
„Gegen einen Gegner mit so einer Qualität muss man erstmal abtasten. So haushoch überlegen, fand ich, waren sie aber gar nicht. Wir passen in der zweiten Hälfte ein Mal nicht hundertprozentig auf und dann hängt der Ball“, fand Keeper Mark Flekken.
dí Maria nicht zu stoppen
Schon nach zwei Minuten klärte Philipp Lienhart nachdem Keeper Mark Flekken an die Hereingabe von Angel dí Maria nicht herankam in höchster Not. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Europa League)
Der italienische Rekordmeister dominierte in der Anfangsphase. Vor allem der überragende Di Maria war nicht zu stoppen und stellte den Bundesligisten vor große Probleme. Er leitete quasi jeden Angriff selbst ein.
Der Argentinier bediente auch Adrien Rabiot hervorragend. Dieser schloss ab, doch Flekken parierte überragend mit dem Fuß und der Ball kullerte Richtung Tor. Dort klärte Lienhart (13.).
Doch der Alten Dame boten sich weiterhin beste Chancen.
Nach einer halben Stunde kam Bremer nach einer Ecke von Di Maria am zweiten Pfosten an den Ball und köpfte drüber. Flekken tauchte unter dem Ball hindurch.
Flekken gegen Juve im Fokus
Kurz vor der Pause schloss Juan Cuadrado noch einmal ab und Flekken parierte (44.).
Während Juve drückte, blieb Freiburg in der Offensive komplett harmlos. Zur Pause hatten die Baden keinen Schuss abgegeben. Juve stand hingegen schon bei elf Abschlüssen.
Allerdings: Mit fortlaufender Spieldauer kam der Bundesligist zu immer mehr Sicherheit in der Abwehr und das Anrennen der Italiener war nicht mehr so gefährlich.
Auch nach der Pause änderte sich das Bild nicht.
Juve machte weiter Druck und war klar tonangebend. Angeführt von Di Maria rollte ein Angriff nach dem anderen auf das Freiburger Tor zu.
dí Maria köpft nach Kostic-Flanke ein
Nach einer Flanke des ehemaligen Frankfurters Filip Kostic köpfte dann Di Maria wuchtig unter die Latte und belohnte sich mit dem Treffer (53.).
Freiburg blieb weiter ungefährlich. Doch dann traf Lucas Höler aus dem Nichts mit der ersten Chance per Drehschuss. Glück für Juve: Matthias Ginter hatte den Ball mit seinen Händen vorgelegt und der Videoassistent kassierte den Treffer (64.).
Auf einmal verwaltete die Alte Dame nur noch und Freiburg kam ins Spiel. Die Streich-Elf verlagerte das Geschehen in die Juve-Hälfte. Vincenzo Grifo schoss mit einem Freistoß knapp drüber (76.).
Bessere Möglichkeiten erspielten sich die Gäste aber nicht mehr. Am Ende waren es 19:1 Torschüsse für Juve.