Europa-League-Neuling Union Berlin ist mit einem enttäuschenden Auftritt An der Alten Försterei in seine zweite internationale Saison gestartet. Gegen den belgischen Vizemeister Royale Union Saint-Gilloise verlor der Bundesligist vor 21.512 frenetischen Zuschauern 0:1 (0:1). (DATEN: Spielplan und Ergebnisse der Europa League)
Union verpatzt Europa-League-Debüt
Aus dem ersten Europacup-Auftritt in dem mehr als 100 Jahre alten Stadion wurde nicht zuletzt auch durch einen Platzverweis für Sven Michel (90.+5) ein unerwarteter Stimmungsdämpfer.
„Wir hatten keine Lösungen“, urteilte Trainer Urs Fischer nach der ersten Saisonniederlage hart über sein Team. „Das war von fast allem zu wenig“, befand auch Union-Profi Rani Khedira nach dem entscheidenden Gästetor von Senne Lynen: „Wir haben unsere Intensität nicht auf den Platz gebracht, waren mit dem Ball zu langsam und haben zu wenige Chancen herausgespielt.“
Fünf Tage nach dem 1:1 gegen den deutschen Meister FC Bayern München taten sich die in der Bundesliga noch ungeschlagenen Eisernen gegen den gut sortierten Außenseiter lange schwer.
Lynen mit Siegtreffer für Saint-Gilloise
Lynen schoss Saint-Gilloise in der 39. Minute zum Sieg. Union agierte trotz der Dauer-Unterstützung von den Rängen über weite Strecken viel zu harmlos. (DATEN: Tabellen der Europa League)
„Ich spüre wie alle den Stolz, dass wir es hierhin geschafft haben: Fußball und Heimat gehören zusammen“, hatte Präsident Dirk Zingler zuvor bei RTL+ gesagt. Sportlich warnte Christopher Trimmel trotz der vermeintlich machbaren Gruppe mit Sporting Braga und Malmö FF als weiteren Gegnern vor einer möglichen „bösen Überraschung“.
Entsprechend engagiert legten die Platzherren los. Doch die langen Bälle in die Spitze stellten die Gäste um den Ex-Mainzer Jose Rodriguez nur selten vor größere Probleme.
Union findet kaum Wege
Erstmals gefährlich wurde es nach 18 Minuten, als ein Schuss von Kevin Behrens abgefälscht wurde. Auf dem nassen Rasen tat sich Union schwer - und wurde von effizienten Gästen bestraft: Lynen verwandelte einen Konter eiskalt zum schmeichelhaften 0:1.
Nach der Pause spielten zunächst nur die Belgier. Als Union-Keeper Frederik Rönnow eine Flanke unterlief, fehlte nicht viel zum 0:2. Die Gastgeber verarbeiteten den Rückstand nur langsam, Behrens zielte zu ungenau (56.).
Spielerische Lösungen fand Union nur selten und versuchte es stattdessen häufig mit der Brechstange. Saint-Gilloise stand tief und verteidigte leidenschaftlich.