Die Partie gegen West Ham United war frühzeitig entschieden, die dezimierten Engländer konnten einen 0:1-Rückstand nicht mehr annähernd drehen.
So irre war der Eintracht-Finaleinzug
Die Feierlichkeiten nahmen in der pickepackevollen Arena daher schon Minuten vor Abpfiff ihren Lauf. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Europa League)
Die Anhängerschaft aus der Heimkurve hatte die Tore bereits geöffnet, sie stand hinter dem von Alphonso Areola gehüteten Kasten und stimmte lautstark die Lieder für das Endspiel der Europa League an.
Nach Abpfiff brechen alle Dämme bei den Eintracht-Fans
Als es endlich so weit war und der Pfiff des Schiedsrichters Jesus Gil Manzanos ertönte, brachen alle Dämme. Tausende von weiß gekleideten Eintracht-Fans stürmten auf den Platz und bejubelten den ersten internationalen Finaleinzug nach 42 Jahren.
Einige überspannten den Bogen und rannten in Richtung Gästeblock, doch Polizei und Ordner griffen zügig und deeskalierend ein, sie drängten die euphorisierte und siegestrunkene Anhängerschaft zurück. (Stimmen: Eintracht-Boss macht Ankündigung)
Es waren Bilder, wie es seit mindestens zehn Jahren in Frankfurt nicht mehr gab. Stadionsprecher Daniel Wolf sagte nach wenigen Minuten durch: „Die Mannschaft kommt noch einmal raus, wenn ihr in den Block zurückgeht - versprochen!“
Nur langsam bewegte sich der Zug zurück, die Ordner mussten eine Menschenkette bilden. Die Emotionen schwappten über, kein Eintracht-Fan verließ das Stadion.
Die Smartphones waren überall gezückt, die Emotionen ergriffen rund 40 (!) Minuten lang das weite Rund. Manch einer buchte schon Flugtickets, die bereits völlig überteuert sind und teilweise im vierstelligen Bereich liegen.
Fans und Spieler feiern innig und genießen den Moment
Als das in die Katakomben gebrachte Team zurückkam, konnten sich Spieler und Anhängerschaft kaum mehr voneinander trennen.
Berührungsängste gab es keine, es waren intensive Momente zwischen Publikum und Profis. „Sevilla in diesem Jahr“ stand auf den frischgedruckten T-Shirts. Ein Meilenstein, der mit Pott und Champions-League-Einzug enden könnte!
Die Vereinshymne „Im Herzen von Europa“ hallte durch das Stadion - Gänsehautstimmung pur im Stadtwald. Einzelne Akteure wie Aymen Barkok und Ajdin Hrustic entfernten sich zunächst aus der Jubeltraube, sie gingen Richtung Gegentribüne und sortierten in Gesprächen ihre Gedanken. So wirklich fassen konnte diesen historischen Moment nicht jeder sofort.
Die Eintracht reist wieder nach Sevilla
„Viva Espana“ donnerte es aus den Boxen, die Einstimmung auf das Endspiel in Sevilla. Am 18. Mai treffen die Hessen in Andalusien auf die Glasgow Rangers – ein Meilenstein. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Europa League)
Zwei Mannschaften, die sich mögen und vor 62 Jahren im Europapokal der Landesmeister begegneten. Für die Eintracht ist es zudem die Rückkehr in die Stadt, in der die K.o.-Phase der Europa League startete.
In Andalusien, wo Real Betis 2:1 besiegt wurde. Diesmal allerdings führt der Weg ins Estadio Ramón Sánchez Pizjuán von Europa-League-Rekordsieger FC Sevilla.
Die Eintracht-Spieler jedenfalls nutzten die Gunst der Stunde, kamen vor den Fans zusammen und hielten den Moment auf einem Sieger-Foto fest.
Fankurve stimmt mit großer Choreographie ein
Auch an den Profis gehen Augenblicke wie diese nicht vorbei. Den ganzen Tag über knisterte es an der Mainmetropole. Bei allen Sicherheitsbedenken, die es zuvor gab, blieb es im Vorfeld der Partie, auch dank sehr guter Arbeit der Polizei, weitestgehend friedlich.
Im Duell der beiden Traditionsvereine setzten die Frankfurter auf ihrem Grund und Boden dann aber die Akzente.
Der Mannschaftsbus bahnte seinen Weg durch die Fanmassen, die mit Öffnung der Eingänge zwei Stunden vor Anpfiff da waren und ihre Lieder anstimmten.
Die Nordwestkurve, dort, wo der harte Kern sich bei Wind und Wetter versammelt, zeigte mit einer großen Choreographie erneut ihre Liebe zum Klub. „Nordwestkurve - Frankfurt am Main – Meine Stadt – Mein Verein“ erstreckte sich über die drei Ränge. Die komplett in weiß gekleideten Anhänger zündeten dabei weiße und rote Pyrotechnik und schwenkten schwarz-weiße Fahnen.
Eintracht zelebriert Europa wie kaum ein zweiter Verein
Bis zum Bundesligaspiel am Sonntag muss zwar noch etwas aufgeräumt werden.
Die Latte des Tores wurde von darauf sitzenden Anhängern zerdrückt, manch einer rutschte über den Rasen, ließ ein Stückchen von dem Grün mitgehen.
Ekstatische Momente in Frankfurt – in der Stadt, die Europa so geil feiern kann wie kaum ein zweiter Verein.