Eintracht Frankfurt hat die Nervenschlacht von Sevilla gewonnen. Die Elf von Trainer Oliver Glasner feierte im Finale der Europa League einen 5:4-Sieg im Elfmeterschießen gegen die Glasgow Rangers.
Einzelkritik: Glatte Eins für Trapp
Nach 42 Jahren wandert die Europa League wieder ins Hessenland. Weit über 120 Minuten musste dafür gezittert werden. Danach war der Jubel grenzenlos. Torhüter Kevin Trapp war der Held des Abends.
Die SPORT1-Noten der Eintracht-Helden. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Europa League)
Kevin Trapp: War nach 36 Minuten erstmals gefordert und beim Kopfball von John Lundstram hellwach. Strahlte viel Ruhe aus. Beim Gegentor von Joe Aribo (57.) machtlos. Mit einem Monster-Safe (!) per Fuß kurz vor dem Ende der Verlängerung. Der vierte Elfmeter war dann seiner! Der Held des Abends! SPORT1-Note: 1
Tuta (bis 57.): Im ersten Durchgang mit Licht und Schatten. In einigen Situationen stark in der Vorwärtsverteidigung, aber einige Fehlpässe im Aufbau. Tragische Figur nach 57 Minuten: Djibril Sow köpfte nach hinten, Tuta stürzte, konnte nicht mehr retten und verletzte sich dabei. Musste gleich raus. SPORT1-Note: 4,5
Evan N‘Dicka (bis 100.): Der Franzose war oftmals Turm in der Schlacht, setzte sich in etlichen Luftduellen durch. Unsauber im Passspiel, nicht immer exakt im Spielaufbau. Insgesamt aber solide, ohne gravierende Fehler. Ging in der Verlängerung raus. Wohl angeschlagen. SPORT1-Note: 3 (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Europa League)
Almamy Touré: Wie seine Verteidigerkollegen stets in Luftduelle verwickelt. Setzte sich häufig durch, bewahrte kühlen Kopf. Rechtfertigte seinen Einsatz im Finale. SPORT1-Note: 3.
Ansgar Knauff: Mit seinem Tempo immer wieder gefährlich, vergab eine Großchance im ersten Durch. Bei einem Schockmoment im Glück, da unterlief ihm ein Annahmefehler. Blieb allerdings unbestraft. Auch in der Verlängerung noch ein Aktivposten SPORT1-Note: 3
Djibril Sow (bis 106.): Lange Zeit die Passmaschine, dann aber mit der verhängnisvollen Kopfballrückgabe, die Tuta ins Straucheln brachte. Sehr unglücklich und somit auch mitschuldig am Gegentor. SPORT1-Note: 4
Sebastian Rode (bis 89.): Schon nach fünf Minuten musste Rode blutüberströmt genäht werden, machte mit blau-weißem Turban weiter. Ließ sich davon nicht unterkriegen! Gibt es das hessische Wort für „Warrior“? Wenn nicht, dann muss es jetzt erfunden werden. Wichtig als Antreiber, Zerstörer und Leader. Ein guter Auftritt des Kapitäns. SPORT1-Note 2.
Filip Kostic: Glasgow-Star James Tavernier und Eintracht-Star Kostic lieferten sich auf der Außenbahn packende Duelle. Als es so schien, dass die Maschine auf der linken Seite verzweifelte, setzte er mit einer genialen Flanke Borré zum Ausgleich perfekt in Szene. Sicher beim Elfmeter. SPORT1-Note: 2
Daichi Kamada: Unglücklich beim ersten Torabschluss der Partie (12.). Danach viel unterwegs, suchte die Zwischenräume. In der 67. Minute vergab er nach Rode-Zuspiel die Riesenchance und lupfte über das Tor. Zu wenig insgesamt. Mit etwas Glück und Innenpfosten beim Elfmeter. SPORT1-Note: 3,5
Jesper Lindström (bis 70.): Startete nach dreiwöchiger Verletzungspause. Der Offensivmann war sofort da, ein toller Trick ließ ein Raunen durch das Stadion gehen. Hatte viel Pech nach 48 Minuten, als sein Abschluss abgefälscht nur knapp am rechten Pfosten vorbeistrich. Wurde entkräftet ausgewechselt. SPORT1-Note: 2,5
Rafael Borré: Rieb sich 69 Minuten auf, konnte nicht in Szene gesetzt werden – und netzte dann nach 69 Minuten eiskalt ein. Grätschte den Ball nach Flanke von Kostic über die Linie, bestätigte seine starke Europapokalform (drei Tore, eine Vorlage in den vergangenen vier Partien) und rettete die Verlängerung. Er haute den letzten Elfmeter in die Maschen. SPORT1-Note: 2
Makoto Hasebe (ab 57.): Der „alte Hase“ kam für Tuta. Und auch mit seinen 38 Jahren ist Hasebe weiterhin eine Bank. Er beruhigte die Lage, war sofort präsent. Trainer Oliver Glasner kann sich auf den Routinier jederzeit verlassen. SPORT1-Note: 2,5
Jens Petter Hauge (ab 70.): Hatte nach seiner Einwechslung gleich eine Schusschance, sein Schlenzer ging weit über das Tor (76.). Danach unglücklich, beinahe schon ängstlich in seinen Aktionen. SPORT1-Note: 4,5
Kristijan Jakic (ab 89.): Biss sich in die Partie, gewohnt kernig in den Zweikämpfen. Aber auch mit den teilweise üblichen technischen Mängeln. Aber in der 114. Minute Pech bei starken Schuss aus der Distanz. Sein Kopf verhinderte beim Nachschuss nach Trapps Monsterparade den Gegentreffer. SPORT1-Note: 2,5
Christopher Lenz (ab 100.): Kam für N‘Dicka und spielte den Part als linker Innenverteidiger solide runter. Verwandelte den ersten Elfmeter sicher. SPORT1-Note: 3
Ajdin Hrustic (ab 106.): Kam für Sow. Auch er war sicher vom Punkt. SPORT1-Note: 3