„Sevilljaaaa“ lautete das Motto, mit dem Eintracht Frankfurt nach Andalusien gereist ist.
Das muss die Eintracht jetzt angehen
Der 18. Mai 2022 ist ab sofort fest verankert in den Geschichtsbüchern der Hessen. Der Sieg gegen die Glasgow Rangers in der Europa League bedeutet einen Meilenstein für den Klub – und für die gesamte Bundesliga.
Die Frankfurter beerben den FC Schalke 04, der vor 25 Jahren als letztes deutsches Team (!) diesen Cup holte. Chapeau Eintracht! (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Europa League)
Eintracht braucht Qualität und Tiefe im Kader
Doch mit dem Erfolg und Konfettiregen wachsen auch die Aufgaben und Verantwortung. (SERVICE: Einzelkritik - die SPORT1-Noten der Eintracht-Helden)
Damit nach dem Festtag nicht schnell ein Kater eintritt, müssen Sportvorstand Markus Krösche und Direktor Profifußball Ben Manga an den richtigen Stellschrauben drehen.
Für die Champions League, für die sich die Eintracht erstmals in der Vereinsgeschichte qualifiziert hat, braucht der Kader Qualität und Tiefe. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Europa League)
Die aktuelle Spielzeit hat auch gezeigt, dass Trainer Oliver Glasner hinter der Stammelf kaum brauchbare Alternativen hatte. Mit Blick auf die Dreifachbelastung in der kommenden Saison darf so etwas nicht noch einmal passieren.
Die Bundesliga wurde im Endspurt nicht abgeschenkt, doch es war kaum möglich die Kräfte für zwei kräftezerrende Wettbewerbe einzuteilen.
Platz elf in der Endabrechnung ist zu wenig für eine Klub, der mindestens die „Top 10″ im Blick hat und dort auch etattechnisch hingehört.
Der Sieg der Europa League spült insgesamt fast 50 Millionen Euro in die Kasse
Hilfreich für diese Herausforderung sind die zusätzlichen Einnahmen, mit denen die Eintracht vorher nicht kalkuliert hatten.
Alleine der Sieg in der Europa League spült weitere 8,5 Millionen Euro in die Kasse, insgesamt bringt der historische Erfolg 30 Millionen Euro ein. Weitere 3,5 Millionen Euro gibt es für das Finale des Europäischen Supercups und mehr als 15 Millionen Euro nur für die Teilnahme an der Champions League.
Das sorgt nach dem Einschnitt in Zeiten der Coronapandemie für wertvolle Entlastung.
Der Verkaufsdruck sinkt dadurch, Krösche hat in Gespräche mit Topstars wie Filip Kostic, Evan N‘Dicka und Daichi Kamada neue, hochattraktive Argumente auf dem Tisch.
Eintracht in der Champions League als Gruppenkopf
Sollten die Leistungsträger gehen, benötigt die Eintracht hochkarätigen Ersatz.
Sie wird die Champions-League-Gruppe als Kopf anführen, die Aufgabe könnte machbar sein. Mindestens Rang drei - und damit das Überwintern in der Europa League - muss das Ziel sein.
Das Team bestenfalls zusammenhalten, sich ordentlich bei dem Debüt in der Königsklasse präsentieren und auf nationaler Ebene in DFB-Pokal (Erstrunden-Aus vermeiden) und Bundesliga überzeugender auftreten – es bleibt viel zu tun am Main.
Ein kurzes Durchatmen ist nach der historischen Krönung einer Europa-League-Saison, die ohne Niederlage und mit der Sternstunde FC Barcelona endete, nun aber erlaubt.