Unschöne Szenen auf den Rängen des Olympiastadions in London!
Eintracht verurteilt Reporter-Attacke
Beim 2:1-Erfolg von Eintracht Frankfurt im Halbfinal-Hinspiel der Europa League bei West Ham United begleiteten Philipp Hofmeister und Tim Brockmeier die Partie mit einer Radioreportage für die ARD, beziehungsweise den Hessischen Rundfunk von der Pressetribüne aus.
Allerdings wurden sie bei ihrer Arbeit von Fans der Heimmannschaft massiv gestört und sogar körperlich attackiert!
Inzwischen hat sich auch die Eintracht zu Wort gemeldet und den Vorfall scharf verurteilt.
„Der Angriff auf Journalisten des Hessischen Rundfunks ist nicht zu tolerieren und bei aller Emotionalität eines wichtigen Halbfinalspiels mit all den dazugehörigen Begleitumständen inakzeptabel“, erklärte der Verein in einem Statement. „Die Vorkommnisse bedürfen einer sorgfältigen Aufarbeitung, der West Ham United als gastgebender Klub auch nachkommen wird. Dies wurde uns vonseiten des Klubs zugesichert.“
ARD-Reporter nach Treffer von West Ham attackiert
Zu dem Zwischenfall kam es in der ersten Halbzeit, als die Londoner im Europa-League-Halbfinale den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich durch Michail Antonio in der 21. Minute erzielten. Die Hörer bekamen das Geschehen live mit.
„Wir werden hier gerade von hinten attackiert von den englischen Fans. Deswegen waren wir leider kurz weg. Dem Kollegen Tim haben sie gerade mal das Headset runtergeworfen. Also da müssen wir jetzt echt ein bisschen aufpassen, was wir hier machen“, sagte Hofmeister.
Er fügte an: „Tor für die Engländer auf jeden Fall. Wer es gemacht hat, haben wir gar nicht so richtig mitbekommen, weil wir zunächst mal darauf achten müssen, dass wir hier tatsächlich ein klein wenig beschützt werden vor den Menschen, die da hinter uns sitzen und mit einer Menge Aggression in Richtung der deutschen Reporter unterwegs sind.“ (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Europa League)
Dank an Mitarbeiter von West Ham und Eintracht Frankfurt
Der hörbar geschockte Brockmeier musste sich im Anschluss „erstmal sortieren“. „Das ist natürlich krass, wenn man hier von englischen Fans attackiert wird. Keine Ahnung, was mit denen ist. Natürlich haben wir laut kommentiert und gejubelt als das Tor für Frankfurt gefallen ist. Das haben sie offenbar mitbekommen und waren dann offensichtlich der Meinung, uns körperlich anzugehen. Das habe ich so noch nicht erlebt.“
Am späten Donnerstagabend meldete sich Brockmeier noch einmal per Twitter zu Wort und nannte weitere erschreckende Details zur Fan-Attacke.
„Mehrfach Faustschläge an den Hinterkopf, in den Nacken, in den Rücken ist wohl nicht die feine englische Art“, schrieb er dort und bedankte sich zugleich bei den Medienmitarbeitern der beiden Klubs, „die uns in der Pause regelrecht in Sicherheit gebracht haben, bringen mussten“.
Hofmeister vermeldete ebenfalls am späten Donnerstagabend bei Twitter: „Es geht uns gut. Beste Wünsche an alle West-Ham-Fans, die den Fußball lieben und ihre Gegner respektieren.“
Der englische Verein verurteilte die Attacken und kündigte Konsequenzen an. Ein Sprecher erklärte, dass man Aufnahmen von Überwachungskameras von der Tribüne auswerten werde: „Der Klub weiß von dem Vorfall und arbeitet daran, den Täter zu finden.“
Sollte man den/die Angreifer ausfindig machen, werde man dessen Personalien an die Polizei weitergeben. Und im Stadion wären sie auch nicht mehr erwünscht: „Sie werden unbefristet aus dem Stadion ausgeschlossen. Es gibt keine Platz für dieses Verhalten.“