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Als Eintracht Frankfurt das Camp Nou einnahm

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Als Eintracht Frankfurt das Camp Nou einnahm

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Als Eintracht Camp Nou einnahm

Vor einem Jahr sorgte Eintracht Frankfurt im Camp Nou sowohl auf als auch neben dem Platz für eine Sensation. Die Bilder dieses denkwürdigen Abends sind immer noch präsent.
Eintracht Frankfurt hat an einem denkwürdigen Europapokal-Abend den großen FC Barcelona in Spanien aus dem Wettbewerb geschossen und zieht ins Halbfinale ein.
Vor einem Jahr sorgte Eintracht Frankfurt im Camp Nou sowohl auf als auch neben dem Platz für eine Sensation. Die Bilder dieses denkwürdigen Abends sind immer noch präsent.

Es war die vielleicht magischste Europapokal-Nacht in der Vereinsgeschichte der Frankfurter Eintracht!

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Als die Hessen am 14. April 2022 im Viertelfinal-Rückspiel der Europa League beim schier übermächtigen FC Barcelona antraten, war schon im Vorfeld vom größten Spiel der jüngeren Vereinsgeschichte gesprochen worden.

Was am Ende aber daraus wurde, war nicht weniger als ein Stück Fußballhistorie. Sportlich gelang dem Team von Oliver Glasner der Coup. Man bezwang das katalanische Star-Ensemble mit 3:2. Nach dem 1:1 im Hinspiel standen die Hessen tatsächlich im Halbfinale und vergoldeten diesen Triumph mit dem späteren Finalsieg gegen die Glasgow Rangers.

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Auch in Frankfurt hat man diese Nacht nicht vergessen. Als der FC Barcelona kürzlich im Copa del Rey 0:4 gegen Real Madrid im Camp Nou verlor, ließ es sich die Eintracht nicht nehmen, an ihr Erfolgserlebnis zu erinnern. „Diese Feier in Weiß haben wir schon gesehen“, schrieben sie zu einem Bild jubelnder Frankfurter.

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Was den Abend in Barcelona aber so einzigartig machte, waren die Eintracht-Fans. Geschätzte 30.000 Anhänger hatten Zugang zum Camp Nou gefunden und färbten die Heimat des FC Barcelona in Weiß.

Xavi frustriert: Eintracht wie bei einem Heimspiel

„Die Spieler von Eintracht Frankfurt haben sich wie bei einem Heimspiel gefühlt“, sagte ein sichtlich geknickter Barca-Trainer Xavi nach Abpfiff. Der Jubel der Frankfurter Profis? Grenzenlos! Euphorisch! Sie fielen sich in die Arme, Jubeltrauben bildeten sich auf dem Spielfeld.

Diese Frankfurter Invasion hat bis heute deutliche Spuren in Europas Fußball hinterlassen. Seither achten Vereine penibel genau darauf, wohin die Karten verkauft werden. Eine derartige Invasion der Gästefans darf sich nicht wiederholen, scheint der einhellige Tenor aller Verantwortlichen im Ticketverkauf zu sein.

Doch direkt nach dem Schlusspfiff in Barcelona spielten diese Überlegungen noch keine Rolle. Vielmehr fand eine Art Völkerwanderung im Camp Nou statt. Immer mehr Fans, allesamt weiß gekleidet, verließen ihre Plätze und marschierten zum offiziellen Fanblock. Ein Ende war nicht in Sicht, aus allen Ecken und Enden des Stadions kamen die Adler-Träger zusammen.

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5.000 offizielle Tickets? Von wegen! Ob am Ende 25.000 oder 30.000 Fans da waren? Kaum mehr zählbar. Ein Teil der Anhängerschaft von Barcelona - der nach der Halbzeitpause aus Protest darüber, dass die Eintracht so viele Karten erhielt, den Heimblock zehn Minuten leer gelassen hatte - sah sich die Demütigung gar nicht bis zum Ende an.

Eintracht feiert epischen Sieg ausgiebig

Für die Eintracht-Profis hingegen gingen die Feierlichkeiten jetzt erst richtig los! Nach einer ersten Ehrenrunde positionierte sich das Team vor der Tribüne, die sich über drei Stockwerke erstreckt.

„Mes que un Club“ prangt eigentlich als Schriftzug auf der mittleren Etage, große gelbe Lettern auf blauem Hintergrund. Davon war nichts mehr zu sehen, stattdessen erstrahlte alles in Eintracht-weiß. Ein Spektakel, das die spanischen Reporter völlig fassungslos zurückließ.

Sie schauten beinahe schon verzweifelt in Richtung Spielfeld, suchten nach den richtigen Worten. „Europacup! Europacup! Europacup – Europacup – in diesem Jahr“, sangen Fans und Spieler unentwegt.

Laute „Hinti! Hinti! Hinti“-Rufe

Als sich Filip Kostic, Martin Hinteregger, Kevin Trapp und Co. schon auf den Weg in die Kabine machen wollten, drehten sie urplötzlich um und rannten wieder auf die Fans zu.

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Zweimal wiederholten sie diese Aktion. Gänsehautminuten in einem Camp Nou, das die Eintracht endgültig eingenommen hatte. Rund 30 Minuten nahmen sich die Spieler Zeit.

Und die Anhängerschaft ließ einzelne Helden hochleben. Filip Kostic etwa war nach seinem Doppelpack gegen Barcelona endgültig zu einer Eintracht-Legende aufgestiegen.

Martin Hinteregger, mittlerweile im Ruhestand, wurde mit lauten „Hinti! Hinti! Hinti“-Rufen bejubelt. Der Österreicher war Publikumsliebling, seine Leistung gegen den FC Barcelona heroisch.

Trapp dachte, „dass ich in Frankfurt bin“

Trapp, der bereits am Seitenrand Richtung Kabine stand, wurde ebenfalls lautstark aufgefordert, in die Mitte zu gehen. Er hob die Arme, applaudierte in Richtung Anhang. „Ich dachte schon beim Aufwärmen, dass ich in Frankfurt bin. Es war außergewöhnlich und sehr laut. Die Fans haben so viel auf sich genommen.

Deswegen war es uns auch so wichtig, dass wir möglichst lange draußen bei ihnen bleiben“, sagte ein sichtlich berührter Trapp auf SPORT1-Nachfrage. Er erlebte 2017 noch die 1:6-Demütigung mit Paris Saint-Germain – und konterte nun mit der Eintracht.

Der Architekt dieses Erfolges durfte natürlich nicht fehlen. Trainer Oliver Glasner, der hochemotionale 100 Minuten erlebte, schritt langsam in Richtung Fankurve. Die Mannschaft stand Spalier und der Österreicher, der erstmals so vehement von den Fans aufgerufen wurde, machte stilsicher den „Diver“.

Es gab LaOla-Wellen, der Stolz war allgegenwärtig spür- und greifbar. Glasner selbst war es später ein Anliegen, sich bei Barcelona dafür zu entschuldigen, dass er sich bei seinem Jubel nach dem 3:0 in Richtung Trainerbank der Katalanen drehte. „Das wurde aufgefasst, als wäre es bewusst gewesen. Dafür entschuldige ich mich zutiefst.“

„Das brennt sich ins Herz ein“: Glasner hochemotional

Geblieben ist aber vor allem der emotionalste Augenblick der Trainerkarriere. „Normalerweise gehe ich bei der Ehrenrunde nicht mit. Aber diesen Moment wollte ich aufsaugen und genießen. Das ist ein emotionaler Lohn, den du mit keinem Geld der Welt kaufen kannst. Das brennt sich ins Herz ein und das nehme ich auch mit, wenn es irgendwann mal eine Etage höher geht“, zeigte sich Glasner berührt.

Und dann war da noch Jens Petter Hauge. Der Norweger bekam einen Fan-Schal und ließ auf dem Weg in die Kabine seinen Tränen freien Lauf. Hauge brachte nach seiner Einwechslung den historischen Erfolg mit über die Bühne.

Es war das packende Ende eines Abends, der schon am frühen Nachmittag mit viel Bier, lautem Gesang und einem rund einstündigen Marsch bei sommerlichen 22 Grad und herrlichem Sonnenschein begonnen hatte – und mit einem epischen Sieg endete.

Das „Highlight-Spiel“ - die Eintracht hat den Begriff mit Leben und Emotionen gefüllt.